So schützen Sie sich vor der Schweinegrippe
Die Schweinegrippe ist auf dem Vormarsch. Doch wie schütze ich mich vor ihr? Hier einige nützliche Tipps. Von Josef Karg
Augsburg. Täglich tauchen neue, beunruhigende Gesundheits-Nachrichten auf. Die Schweinegrippe-Welle rollt durch Deutschland. Die Menschen sind verunsichert.
Seitdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Pandemie-Alarmstufe sechs ausgerufen hat und hierzulande täglich hunderte an der Grippe erkranken, wird die Frage immer wichtiger: "Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen? Das Robert-Koch-Institut warnt vor Panik: "Da momentan die Influenza-Infektionen milde verlaufen, sei besonnenes Handeln angesagt."
Auch Katrin Grimmer, Sprecherin des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, schließt sich dieser Meinung an: "Nur in den wenigsten Fällen ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig", sagte sie gegenüber unserer Zeitung. Sie dauere in Bayern derzeit so lange wie eine saisonale Grippe, einige Tage eben. Denn noch sei nicht absehbar, wie sich das Virus im Herbst weiterentwickelt. In jedem Fall könne man bereits jetzt einer Erkrankung vorbeugen, indem ganz einfache Hygiene-Tipps beachtet werden.
Hände waschen: Regelmäßig und gründlich mit Seife waschen, auch zwischen den Fingern, helfe schon eine Menge, so Grimmer.
Hände schütteln: Auch wenn es in Bayern dazugehört, sollten ängstliche Zeitgenossen darauf verzichten. Dabei werden schließlich zahllose Erreger übertragen.
Nicht an Augen, Nase und Mund fassen: Finger weg vom Gesicht! Nicht mit ungewaschenen Händen das Gesicht berühren. Denn Schleimhäute bilden eine beliebte Eintrittspforte für Erreger. Auch nicht in die Hand husten, sondern in die Ellbeuge, rät das Landesamt.
Geschlossene Räume regelmäßig lüften: Das reduziert mögliche Influenza-Viren im Raum.
Abstand halten: Je weiter man von einem hustenden oder niesenden Menschen entfernt steht, desto besser.
Größere Menschenansammlungen wie Konzerte, Bier- und Weinfeste meiden: Dies gilt aber nur, wenn massive Schweinegrippe-Infektionen in der näheren Umgebung (Stadt) auftreten.
Mundschutz: Inwiefern ein medizinischer Mundschutz echten Schutz vor der Schweinegrippe bietet, ist nicht sicher geklärt. Dünne Schutzmasken aus Papier sind definitiv ungeeignet, heißt es. Ein Atemschutz bietet unter Umständen Schutz vor Tröpfcheninfektionen.
Grippemittel Tamiflu: Die Einnahme von Tamiflu zur Vorbeugung ist ohne ärztliche Anweisung nicht empfehlenswert. Tamiflu wird nur bei Personen mit direktem Kontakt mit Infizierten und im Rahmen der Schweinegrippe-Therapie eingesetzt, warnen Mediziner. Tamiflu sollte nicht über längere Zeit zur Vorbeugung gegen Schweinegrippe eingesetzt werden.
Bizarr klingt eine Warnung des Robert-Koch-Instituts (RKI). Es warnt nachdrücklich vor Schweinegrippe-Partys. Bei denen stecken sich die Teilnehmer gezielt an, um sich gegen die Krankheit immun zu machen. Vor allem Jugendliche träfen sich zu solchen Feiern, um durch den noch milden Krankheitsverlauf einem stärkeren Verlauf zu einem späteren Zeitpunkt vorzubeugen. "Solche Partys sind keine gute Idee", so RKI-Vizepräsident Reinhard Burger. Es bestehe bei jeder Ansteckung das Risiko eines schweren Verlaufs, bei einer Veränderung des Virus erneute Ansteckungsgefahr.
Bis Dienstag waren in Bayern übrigens 380 Erkrankungen offiziell registriert, davon haben sich laut Katrin Grimmer 140 in Deutschland angesteckt, der Rest bei Reisen ins Ausland, besonders häufig auf dem spanischen Festland oder Mallorca. Doch die große Welle wird wohl erst noch kommen. Denn im Freistaat beginnen die Ferien erst.
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