
In der Corona-Krise trauen die Deutschen Ärzten und Wissenschaftlern

85 Prozent der Deutschen verlassen sich in der Covid-19-Pandemie auf das Können der Ärzte. Nur eine kleine Gruppe misstraut Staat und Wissenschaft.
In der Zeit der Bedrohung durch das Corona-Virus vertrauen die Menschen in Deutschland auf ihre Mediziner und Forscher. 85 Prozent verlassen sich auf das Können der Ärzte, immerhin 80 Prozent auf die Erkenntnisse der Wissenschaftler. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Forsa von 4000 Männern und Frauen.
Angesichts der aufgeregten Debatte um die Gefährlichkeit des Corona-Erregers und den teilweise widersprüchlichen Ratschlägen der Virologen überraschen diese hohen Zustimmungswerte. Im Vergleich zur vorhergehenden Befragung im Mai letzten Jahres verlieren die Ärzte bei der Vertrauenswürdigkeit nur einen Prozentpunkt, die Wissenschaft gewinnt sogar drei dazu.
Kleine Gruppe hegt ausgeprägtes Misstrauen gegen Staat und Wissenschaft
Die große Mehrheit der Deutschen baut in den einschneidenden Monaten auch auf andere wichtige Institutionen des Staates, wie die Polizei (80 Prozent) und die Gerichte (73 Prozent). „Dieses hohe Vertrauen ist auch in der Phase hoher Infektionszahlen und verschärfter Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie erhalten geblieben“, erklärte Forsa-Chef Manfred Güllner die Zahlen.
Erschreckend für ihn ist hingegen, das ausgeprägte Misstrauen einer kleinen Gruppe in der Gesellschaft gegen Staat und Wissenschaft. Nur zwei von fünf Anhängern der Alternative für Deutschland trauen der Arbeit der Forscher und nur 35 Prozent verlassen sich auf die Gerichte. Die Polizei genießt mit 59 Prozent auch bei den AfD-Unterstützern noch vergleichsweise hohes Ansehen. Besonders gering ist das Vertrauen zu den Medien: Nur 11 Prozent der AfD-Nahen trauen dem Radio, 7 Prozent der Presse und 4 Prozent dem Fernsehen. Bei den Menschen, die nichts mit der Partei zu tun haben, haben 68 Prozent Vertrauen zum Radio, 59 Prozent zur Presse und 45 Prozent zum Fernsehen. Die traditionellen Medien konnten damit in den vergangenen Monaten ihr Ansehen bei der Mehrheit der Deutschen leicht steigern.
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