Viele zu dünn, aber die meisten zu dick
Die Deutschen sind zu dick. Dasergab eine Studie. Das Problem: Die meisten fühlen sich gut mit ihrem Übergewicht.
Von Josef Karg
Augsburg/Berlin. Die Deutschen sind zu dick und wissen zu wenig über Ernährung. Das ergab die Nationale Verzehrstudie, die Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) im Januar in Berlin vorstellte.
Demnach haben rund zwei Drittel der Bundesbürger einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 25 und 30 und gelten damit als übergewichtig. Schlimmer noch, jeder Fünfte kommt sogar auf über 30. Das heißt, er ist fettleibig.
Aber auch andere Probleme, vor allem bei jungen Menschen, offenbart die Befragung von rund 20 000 Deutschen: Während fast ein Drittel der 18- bis 29-jährigen Männer als übergewichtig gilt, sind zehn Prozent der unter 17-jährigen Frauen ihrem BMI zufolge zu dünn.
Die dicksten Männer leben übrigens in Schleswig-Holstein, die dicksten Frauen im Saarland. Verbraucher-Staatssekretär Gerd Müller (CSU) erklärte gegenüber unserer Zeitung: "Bayern liegt in Sachen Körpergewicht im Mittelfeld. Aber damit können wir nicht zufrieden sein." Insgesamt seien die Ergebnisse erschreckend." Müller berichtet, dass aus Übergewicht und falschem Essverhalten Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Probleme entstünden. Über ein Drittel der Kosten im Gesundheitssystem seien darauf zurückzuführen.
Die Studie beinhaltet aber auch gute Nachrichten.
73 Prozent der Befragten sind Nichtraucher.
Immerhin 60 Prozent sind sportlich aktiv.
82 Prozent schlafen gut, an Werktagen übrigens im Schnitt 6,5 bis 7,5 Stunden.
Und Essverhalten hin oder Kugelbauch her: 76 Prozent der Befragten beschrieben ihren Gesundheitszustand als "sehr gut". Dies bestätigt, dass sich Dicke in ihrer Haut in der Mehrzahl pudelwohl fühlen.
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