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Klimawandel
25.11.2023

Das Eis ist nicht mehr ewig: Ein Schwabe erzählt von seiner Arbeit in der Antarktis

Markus Eser aus Gottmannshofen (Wertingen) überwinterte auf der Forschungsstation Neumayer III in der Antarktis.
Foto: Michael Lenuck, AWI

Markus Eser aus Schwaben hat mehr als ein Jahr in der Antarktis gearbeitet. Die Eisschilde dort sind mehrere Millionen Jahre alt. Doch wir Menschen bringen sie zum Schmelzen – mit verheerenden Folgen.

Den Moment, als er aus dem Polarflugzeug stieg, wird Markus Eser für den Rest seines Lebens nicht vergessen. "Die Flugzeugtür geht auf – und du siehst nur gleißendes Weiß vom Eis und einen kobaltblauen Himmel", erinnert sich der 58-Jährige. "Dazu diese Stille. Du hörst nichts. Keinen Wind, keine Blätter, die rauschen. Das ist unbeschreiblich." Absolute Stille, wie sie bei ihm zu Hause in Wertingen (Kreis Dillingen) schlicht nicht existiert. Markus Eser hat sie in der Antarktis erlebt. 

15 Monate lang lebte er auf der Forschungsstation Neumayer III am Südpol. Er war als "Überwinterer" zuständig für die technische Wartung, unterstützte die Polarforscherinnen und -forscher des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI), das die Station betreibt. Fuhr mit dem Schneemobil aufs Meereis hinaus, half zu messen, wie dick es ist. Eine Tätigkeit, die an manchen Stellen in Zukunft nur noch unter großer Gefahr möglich sein könnte. Denn die Meereis-Dynamik an den Polen wird immer intensiver. Der Klimawandel sorgt dafür, dass den Forschern das Eis in der Antarktis und Arktis unter den Füßen zerrinnt. 

Den Moment, als er aus dem Polarflugzeug stieg, wird Markus Eser für den Rest seines Lebens nicht vergessen.
Foto: Jens-Peter Biethan, AWI

Markus Esers Zeit auf der Neumayer III ist sieben Jahre her, doch dem ewigen Eis wird er sich für immer verbunden fühlen. Und wenn er im Dezember zum jährlichen Treffen der "Überwinterer" nach Norddeutschland reist, werden sie dort höchstwahrscheinlich über eine neue Studie sprechen: Ein Team von Ozeanmodellierern aus dem britischen Cambridge geht davon aus, dass in der westantarktischen Amundsensee der kritische Punkt möglicherweise schon überschritten ist, dass der Mensch die Eisschmelze dort nicht mehr aufhalten kann. Ist dieser Kipppunkt einmal erreicht, helfen selbst drastische Einschränkungen der menschengemachten Treibhausemissionen nicht mehr, die Folgen des Klimawandels zu stoppen. 

Bei manchen Eisschilden kann eine Reduzierung von Treibhausgasen die Schmelze aufhalten

"Die Eisschilde in der Antarktis können mehrere Millionen Jahre alt sein. Sie waren immer Veränderungen unterworfen. Aber es ist dramatisch, wie sehr der Mensch in der kurzen Zeit, in der er auf der Erde sein Unwesen treibt, das Klima dort verändert hat", sagt auch Markus Eser. Seine damaligen Kolleginnen und Kollegen vom AWI forschen ebenfalls in der Amundsensee und darüber hinaus – die Glaziologin Angelika Humbert zum Beispiel. "Wenn ein Kipppunkt in der Antarktis überschritten wird, wird es zu einem deutlichen Meeresspiegelanstieg kommen, und den werden wir besonders deutlich in der nördlichen Hemisphäre spüren", sagt die Expertin, die mit ihrem Team anhand von Computermodellen die zukünftige Entwicklung der Eisschilde simulieren kann. Ob der "tipping point", also der unumkehrbare Kipppunkt, in der Amundsensee oder anderswo an den Polen schon erreicht ist, das lässt sich anhand ihrer Forschungen und trotz vieler Simulationen "aktuell nicht robust einschätzen". Für andere auf dem Meer schwimmende Eisplatten der Antarktis, zum Beispiel das Filchner-Ronne-Schelfeis, zeigten unterschiedliche Emissionsszenarien unterschiedliche Schmelzraten, erklärt Humbert. Heißt: Die Reduktion des CO2-Ausstoßes hätte dort sehr wohl einen Effekt.

Angelika Humbert ist Glaziologin und Leiterin der Arbeitsgruppe zur Eisschildmodellierung des AWI.
Foto: M. Buchholz, AWI

Wie viel Zeit bleibt uns Menschen also, um den endgültigen Kipppunkt in den Polargebieten abzuwenden? "Ich kann keine Anzahl an Jahren angeben", sagt die Glaziologin. "Aber: Jedes Jahr, in dem man nur Ziele aufschreibt, ist ein vergeudetes Jahr. Eisschilde und Gletscher reagieren nicht auf Ziele auf dem Papier, nur auf weniger Wärme in Atmosphäre und Ozean."

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Humbert selbst war zuletzt in der Arktis unterwegs, im September in Grönland, genauer: am sogenannten 79°N-Gletscher. "Unsere Instrumente sind durch extremes Schmelzen stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Obwohl die Oberfläche schon gefroren war, konnten wir einen Meter unter der Oberfläche noch Schmelzwasser finden." Im Sommer hat sich dort ein großer Eisberg gelöst – ein erstes Anzeichen für die Instabilität dieser Gletscherzunge. 

Video: dpa

Markus Eser, der Überwinterer aus Wertingen, ist wütend darüber, dass solche wissenschaftliche Erkenntnisse Politik und Gesellschaft nicht ausreichend die Augen öffnen. "Die Zeit auf der Neumayer hat in mir ein neues Bewusstsein dafür geschaffen, wie erhaltenswert die Natur ist", sagt Eser. "Und wie schnell sie aus dem Tritt gebracht werden kann." Er lag mit den anderen Überwinterern stundenlang in Polarkleidung draußen vor der Station, um Polarlichter und Sterne zu betrachten. Er lebte neben einer Kaiserpinguinkolonie, Zehntausende Tiere. Auch sie sind vom Klimawandel bedroht. Britischen Biologen zufolge starben bei der letzten Brut Tausende Küken – weil auch ihnen das Eis buchstäblich unter den Füßen weggeschmolzen ist.

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