Seebär "Guelo" ist reif für die Schweden-Mädels
(eva). Der südafrikanische Zwergseebär "Guelo" aus dem Augsburger Zoo hat das große Los gezogen: Der junge Bulle bekommt ein Robben-Traumrevier in Schweden. Eigener See und eigene Weibchen-Herde, alles inklusive. "Das ist für Guelo praktisch der Sechser im Lotto", sagt Zoodirektorin Barbara Jantschke. Hintergrund für den Umzug des Zwergseebären ist das Tiertauschprogramm der europäischen Zoos.
(eva). Der südafrikanische Zwergseebär "Guelo" aus dem Augsburger Zoo hat das große Los gezogen: Der junge Bulle bekommt ein Robben-Traumrevier in Schweden. Eigener See und eigene Weibchen-Herde, alles inklusive. "Das ist für Guelo praktisch der Sechser im Lotto", sagt Zoodirektorin Barbara Jantschke. Hintergrund für den Umzug des Zwergseebären ist das Tiertauschprogramm der europäischen Zoos.
Der Tierpark der Stadt Boras in West-Schweden hatte in Augsburg angefragt. In Boras hält man südafrikanische Zwergseebärenweibchen. Doch es fehlte ein junger Bulle, um die Herde komplett zu machen. So begaben sich die Schweden auf Partnerschaftssuche ins Internet. Fündig wurden sie in der internationalen Tierkartei ISIS, in der Daten von Zootieren weltweit abrufbar sind. Dort stieß man auch auf Guelo in Augsburg. Der fast drei Jahre alte Jungbulle, der im Zoo Augsburg geboren wurde, galt schnell als Traumpartner für die Weibchen in Schweden.
Bullen dulden keine Konkurrenz
In Augsburg freut man sich, eine neue Traumheimat für Guelo gefunden zu haben. Denn das Jungtier muss ohnehin abgegeben werden. Sonst würde es über kurz oder lang zum Streit unter den Seebären kommen. Laut Jantschke gibt es bei den Robben ein ausgeprägtes Revierverhalten. Die Bullen dulden in ihren Herden keine erwachsene männliche Konkurrenz. Guelo wird im Rahmen eines Tiertauschprogramms der europäischen Zoos kostenlos abgegeben. Das Programm wird rege genutzt. Allein 2006 wurden im Augsburger Zoo 18 Großtiere neu angeschafft beziehungsweise abgegeben.
Doch zurück zu Guelo: Für den langen Transport nach Schweden musste er extra trainiert werden. Der erfahrende Tierpfleger und Robbenspezialist Peter Kühlburg übte wochenlang mit seinem Schützling, um ihn an die Transportkiste zu gewöhnen. Doch genügend Fische als Leckerbissen verfehlten ihre Wirkung nicht. Zuletzt robbte der 20 Kilo schwere und ein Meter lange Zwergseebär völlig routiniert in die gut belüftete Umzugskiste.
Zum Training in die Kiste
Laut Jantschke war das Training auch nötig, um das Tier auf der 55 Stunden langen Reise mit einer Spezial-Spedition möglichst wenig zu stressen. Weil Seebären außerdem eine dicke Speckschicht haben und deshalb hitzeempfindlich sind, wurde der Transport im Winter abgewickelt. Guelo kann nun aus seinem Augsburger Durchschnitts-Schwimmbecken in ein Traumrevier umsiedeln, wie es nur wenige Zootiere haben dürften. Denn der Tierpark Boras ist sehr weitläufig angelegt und darauf ausgerichtet, dass die Tiere möglichst natürlich leben können. Der Zwergseebär wird sich mit seinen schwedischen Weibchen nun in einem richtigen See tummeln, der 8000 Quadratmeter groß und 23 Meter tief ist. Für Guelo aus Augsburg also ein Hauptgewinn im Lotto des europäischen Tauschprogramms für Zootiere.
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