Drei Schwerverletzte in Bayern – Zugverspätungen nach Sturmböen
Ein Unwetter fegt in der Nacht auf Dienstag über Deutschland hinweg. Der Bahnverkehr wird ausgebremst, auf der A9 kommt es zu einem schweren Unfall.
Ein Unwetter hat den Fernverkehr der Bahn am Montagabend ausgebremst, Dächer abgedeckt, Autos sowie Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Mehrere Menschen wurden von umstürzenden Bäumen getroffen und verletzt.
Für zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei gab es viel zu tun - vor allem im Westen Deutschlands. Zugpassagiere mussten teils Verspätungen von vier Stunden ertragen - und darauf hoffen, dass ihre vorübergehend gestoppten Züge überhaupt weiterfahren.
In Bottrop (Nordrhein-Westfalen) wurde eine 19-jährige Fußgängerin auf dem Heimweg von der Arbeit verletzt, als ein Baum unvermittelt auf den Gehweg stürzte und die Passantin traf. Die Beine der jungen Frau wurden unter dem Baumstamm eingeklemmt, wie die Feuerwehr mitteilte. Da schwerwiegende Verletzungen nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert. In Hattingen im Ruhrgebiet wurde ein Mann in einem Garten von einem umstürzenden Baum verletzt.
Unwetter in Deutschland: Strecken gesperrt, "Umleitung mit Verspätung"
In Köln wurde ein Bus der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) von einem umgestürzten Baum beschädigt. Der Fahrer sei leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit. Mehrere umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste behinderten am Abend den Verkehr in der Domstadt.
Die Deutsche Bahn teilte mit: "Einzelne Strecken sind gesperrt und es kommt zu Umleitungen mit Verspätungen." Von den Beeinträchtigungen betroffen seien unter anderem Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Passagiere harrten noch kurz vor Mitternacht in manchem ICE aus, obwohl sie längst am Ziel sein wollten.
Drei Schwerverletzte wegen Aquaplaning auf A9 in Bayern
Ein dpa-Reporter berichtete, nach Angaben eines Zugbegleiters sei am Frankfurter Hauptbahnhof
In Bayern erlitten drei Menschen in einem Auto schwere Verletzungen,
Wäscheständer hängt 25 Meter hoch in Baum
In Ludwigshafen in der Pfalz ließ der Sturm einen Wäscheständer weit fliegen: Die Feuerwehr entdeckte ihn nach eigenen Schilderungen in einem Baum 25 Meter über dem Boden. Es habe in der Stadt infolge des Unwetters etwa 360 Notrufe und 80 Einsätze gegeben. Unter anderem stürzten Bäume auf Straßen und Stromleitungen. Auch lose Dachziegel sowie umgestürzte Bauzäune lösten Feuerwehreinsätze aus.
Im Rhein-Neckar-Raum rückten Polizei und Feuerwehr zu einer Vielzahl von Einsätzen aus. In Hessen hatten die Feuerwehren Dutzende Einsätze aufgrund von Sturmböen. In Rheinland-Pfalz meldete das Polizeipräsidium Koblenz für seine Region zehn Autos, die durch herabstürzende Bäume oder andere Gegenstände beschädigt worden seien. Auch Strom- und Telefonleitungen wurden demnach durch umstürzende Bäume beschädigt. "Die Unterbrechungen waren nur von kurzer Dauer", hieß es aus Koblenz.
Der Deutsche Wetterdienst hatte vor örtlich starken Gewittern, teils schweren Sturmböen und verbreitet Sturm und Windböen gewarnt. Ab Mitternacht sollt es demnach örtlich Dauerregen geben, im Süden sei oberhalb von 1000 Metern mit leichtem Schneefall zu rechnen. Am Dienstagmorgen kann es den Angaben zufolge oberhalb von 800 Metern glatt werden.
Bahn: Fernverkehr läuft nach Unwettern großteils wieder stabil
Der Fernverkehr der Deutschen Bahn läuft nach größeren Beeinträchtigungen durch Unwetter überwiegend wieder normal. Große Verspätungen gebe es nur noch zwischen Nürnberg und Erfurt, teilte ein Bahn-Sprecher mit. Dort sei mit Verzögerungen von etwa 75 Minuten zu rechnen. "Ansonsten wurden die meisten unwetterbedingten Beeinträchtigungen in der Nacht behoben und der Bahnverkehr läuft am Morgen stabil", sagte der Sprecher auf dpa-Anfrage. (dpa)
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.