ZDF und Markus Lanz probieren es heute mit neuem Konzept
"Wetten, dass...?"-Zuschauer sollten sich heute auf ein völlig neues Konzept einstellen. Das ZDF gibt seine Fehler offen zu. Einer davon: Cindy aus Marzahn.
Sie wollten viel beim ZDF, im Sommer aber mussten die "Wetten dass..?"-Macher feststellen, dass Vieles nichts war. Im ersten Jahr mit Moderator Markus Lanz blieben zunehmend die Zuschauer weg, die Kritiken waren zuletzt verheerend. Zum Start in die zweite "Wetten dass..?"-Staffel mit Lanz am Samstag in Bremen hat der Sender nun reagiert - und so gut wie jede Neuerung wieder einkassiert.
Tiefpunkt: "Wetten, dass...?" auf Mallorca
Seinen bisherigen Tiefpunkt erreichte das ZDF-Flaggschiff ausgerechnet bei der großen Sommersause auf Mallorca. Die Kritiken waren vernichtend, das Niveau teilweise unter der Gürtellinie: Ein Kandidat knackte für seine Wette mit dem Po Walnüsse, Schauspieler Gerard Butler musste sich nach einer verlorenen Wette Eis in die Hose kippen. Da drehten sogar einige Promigäste beschämt die Köpfe zur Seite. 6,74 Millionen Zuschauer schauten sich das Spektakel im Juni an. Im Vergleich zur ersten Sendung mit Lanz im Oktober 2012 hatte sich die Zahl damit mehr als halbiert.
Als Nachfolger von Thomas Gottschalk hatte Lanz damals "Wetten, dass..?" übernommen. Mit ihm sollte die Familiensendung moderner und sportlicher werden. Nach dem Debakel von Mallorca aber schrillten beim ZDF die Alarmglocken.
"Wetten, dass...?": Ab sofort wieder eine "klassische" Familiensendung
Die Sendungsmacher arbeiteten über den Sommer nach. Herausgekommen sei wieder eine "klassische" "Wetten, dass..?"-Sendung, lässt das ZDF nun wissen. Wenn Lanz am Samstag in seine zweite Saison als Moderator der Familienshow startet, wird eine Vielzahl der Neuerungen, die man vor einem Jahr mit ihm eingeführt hatte, daher wieder verschwunden sein.
Ausgedient hat beispielsweise die "Lanz-Challenge". Der Moderator hatte sich dabei stets einen Wettkampf mit einem Zuschauer geliefert. Der trainierte Lanz sei aber einfach zu gut gewesen, fand man beim ZDF.
Die Promi-Gäste mussten den ganzen Abend auf der fahrenden Coach zubringen
Auch neu bei Lanz war die lange Verweildauer der Promis auf der Gästecouch gewesen. Die berühmten Wettpaten sollten dort möglichst den ganzen Abend verbringen. Das Riesensofa seinerseits stand nicht statisch im Saal, sondern fuhr hin und her. Nun soll das rotierende Riesensofa nicht mehr ganz so viel bewegt werden. Und die Promi-Gäste sollen nicht mehr die gesamte Sendung lang ausharren müssen. Man könne den Stars aus Hollywood nicht zumuten, drei Stunden mit einem Knopf im Ohr auf dem Sofa zu sitzen, begründete Lanz selbst diese Entscheidung.
Gerade bei den Hollywood-Größen hatte der 44-Jährige bisher keine glückliche Hand bewiesen. Auf deren Kosten hatte Lanz den größten Klamauk betrieben - und sah sich damit auch jenseits des Atlantiks massiver Kritik ausgesetzt. Schauspieler Tom Hanks musste sich bei seinem Besuch eine Mütze mit Katzenohren aufsetzen und dabei dem Moderator beim Sackhüpfen zusehen.
Tom Hanks hätte Markus Lanz dafür entlassen
Denzel Washington befand nach seinem Auftritt, "Wetten dass..?" sei ein altmodisches Showformat "aus einer anderen Zeit". Ganz verschreckt hat Lanz die US-Stars aber nicht: Für Samstag hat das ZDF Harrison Ford und Sylvester Stallone angekündigt. Sie sollen dann unter anderem neben Ruth Maria Kubitschek, Matthias Schweighöfer und Anja Kling auf der Promicouch sitzen.
Kein Platz auf der Coach für Cindy aus Marzahn
Keinen Platz mehr braucht dort Komödiantin Cindy aus Marzahn, die in den vergangenen Sendungen als Lanz' Assistentin aufgetreten war. Sie hatte sich im Sommer artig für den Bulettensalat in ihrer Garderobe bedankt und ihren Abgang von der vielgescholtenen "Wetten dass..?"-Bühne erklärt. (afp)
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