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Welternährungstag
14.10.2021

"Hunger ist Mord": Gerd Müller warnt vor erneuten Rückschlägen

Warten auf eine Mahlzeit: In vier Ländern - Tschad, Madagaskar, Jemen und Sambia - ist die Hungerlage "sehr ernst".
Foto: Unicef, dpa (Archivfoto)

Wegen Corona, Klimawandel und Kriegen haben immer mehr Menschen nicht genug zu essen. Entwicklungsminister Müller hält das Problem für lösbar.

Durch die Pandemie, den Klimawandel und gewalttätige Auseinandersetzungen haben weltweit immer mehr Menschen nicht genug zu essen. Im Gespräch mit unserer Redaktion macht Entwicklungsminister Gerd Müller deutlich, wie dramatisch die Lage ist. Mit Blick auf den Welternährungstag am 16. Oktober zeigt der CSU-Politiker aber auch Lösungsansätze auf. Er sagt: "Über 800 Millionen Menschen leiden Hunger. Am Welternährungstag verhungern 15.000 Kinder, so wie an jedem anderen Tag. Das ist ein unglaublicher Skandal. Die Erde verfügt über genug Ressourcen, alle zu ernähren.“ Er sei deshalb überzeugt: "Hunger ist Mord. Denn wir haben das Wissen und die Technologie, alle Menschen satt zu machen.“

Aus Kempten in alle Welt: Entwicklungsminister Gerd Müller.
Foto: Wolfgang Kumm, dpa (Archivofoto)

Welthungerhilfe sieht drastische Verschärfung der Lage

An diesem Donnerstag stellt die Welthungerhilfe die neuesten Zahlen zur Lage der Welternährung vor. Bereits jetzt ist klar, dass sich die Lage drastisch verschärft hat. Vieles, was an Fortschritten im Kampf gegen den Hunger erreicht wurde, ging durch eine explosive Kombination von Ursachen wieder verloren. Müller: "Bei der Bekämpfung von Hunger und Armut waren wir auf einem guten Weg. Die Zahl der Hungernden konnte seit 1990 um 200 Millionen verringert werden, obwohl seit damals zwei Milliarden Menschen mehr auf die Erde gekommen sind.“ Doch die Folgen der Corona-Pandemie und viele Konflikte hätten in den letzten Jahren zu einer negativen Trendwende geführt: "Millionen Menschen stehen ohne Arbeit auf der Straße, Versorgungsketten sind unterbrochen. Lebensmittelpreise steigen. 130 Millionen Menschen sind so in Hunger und Armut zurückgefallen.“

Der Klimawandel verschärft laut Müller die Lage noch: "Wo Menschen ihre Lebensgrundlagen verlieren und nichts mehr zu essen haben, verlassen sie ihre Heimat und es kommt zu Verteilungskonflikten. Und vor allem in Konfliktgebieten breitet sich der Hunger aus.“ Dieser Teufelskreis drehe sich etwa im Jemen, in der Sahel-Region oder im Krisenbogen um Syrien immer weiter. "Wir müssen Hunger- und Armutsbekämpfung endlich als vorausschauende Friedenspolitik verstehen und ganz oben auf die Agenda der Weltpolitik setzen“, fordert Gerd Müller. Vor seinem Ausscheiden aus dem Kabinett nach zwei Legislaturperioden als oberster deutscher Entwicklungshelfer klingt es wie ein Appell an die künftige Bundesregierung, wenn er sagt: "Wir müssen davon wegkommen, nur auf Krisen zu reagieren. Vorbeugen ist viel vernünftiger, als erst zu handeln, wenn die Krise auf dem Höhepunkt ist und zu unkontrollierter Flucht und millionenfachem Leid führt.“

Dürre und Hunger, hier in Kenia. Die Folgen des Klimawandel in Afrika sind schon heute wirkmächtig.
Foto: Stephen Morrison, epa, dpa

Konkrete Reformvorschläge vom künftigen UN-Direktor

Konkret schlägt Müller eine Reform der internationalen Hilfe und einen mit zehn Milliarden Euro gefüllten UN-Nothilfe- und Krisenfonds vor. Denn: "Es kann nicht sein, dass erst gestorben werden muss. Die UN und ihre Hilfswerke dürfen nicht dauerhaft Bittsteller sein. Sie müssen vorausschauend handeln können und dafür ausreichend finanziert werden. Dann könnten wir in vielen Krisenregionen ganz anders agieren.“ Unverantwortlich sei es, dass Nahrungsmittel-Programme der Vereinten Nationen zur Hälfte unterfinanziert seien. Der 66-Jährige hat die Folgen bei zahlreichen Reisen in die ärmsten Regionen der Welt erlebt: "Im Jemen mussten die Essensrationen um 50 Prozent gekürzt werden. Dabei kostet es nur 50 Cent am Tag, um ein Flüchtlingskind in Afrika oder im Jemen zu ernähren. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es später um ein Vielfaches teurer.“

Gerd Müller ist überzeugt: "Eine Welt ohne Hunger ist möglich“

Gerd Müller verweist auf internationale Forschungsergebnisse, die zeigten, dass der Hunger mit rund 40 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr für eine nachhaltige Ernährungs- und Landwirtschaft durch die Industrieländer, Privatwirtschaft und Entwicklungsländer bis 2030 besiegt werden kann. Müller: "Das ist viel, aber machbar. Zum Vergleich: 2000 Milliarden Dollar gibt die Welt jährlich für Rüstung und Verteidigung aus. Und die Rüstungsspirale dreht sich immer weiter, während die weltweiten Mittel für Entwicklungszusammenarbeit stagnieren.“

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Müller soll im kommenden Jahr Generaldirektor der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) werden. Schon jetzt macht er klar, dass er auch in seinem künftigen Amt dafür kämpfen will, dass alle Menschen genügend zu essen haben. "Eine Welt ohne Hunger ist möglich", sagt er.

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