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Folgen der Kita-Krise treffen längst das Liebste, das Eltern haben: die Kinder

Kommentar Von Christina Heller-Beschnitt
21.12.2023

Mit den Traktoren-Protesten ist es den Landwirten gelungen, das ganze Land auf ihren Unmut aufmerksam zu machen. Das wirft die Frage auf: Warum werden leise Krisen ignoriert?

Lautstärke gewinnt – das lässt sich bei den Bauern-Protesten gerade eindrucksvoll beobachten. Das ist gleichzeitig bewundernswert und zum Heulen. Bewundernswert, weil es den Landwirten gelungen ist, ihren Unmut auf die Politik der Bundesregierung zu bündeln und auf die Straße zu bringen. Oppositionspolitiker – etwa Hubert Aiwanger – stellten sich lautstark an ihre Seite. Die Traktoren-Staus waren so auffällig, dass sie die Berichterstattung dominierten. Politik, Medien, Öffentlichkeit – alle gucken auf die verärgerten Landwirte. Sie organisieren Petitionen und Bauernpräsident Rukwied kündigt an, sollte die Regierung nicht einlenken: "Dann werden wir ab 8. Januar überall präsent sein in einer Art und Weise, wie es das Land noch nicht erlebt hat." 

An dieser Stelle soll es nicht darum gehen, ob der Protest der Landwirte berechtigt oder überzogen ist. Diese ersten Zeilen sind eher eine neidvolle Anerkennung dessen, was eine starke Lobby bewirken kann. Aber damit stellt sich eine Frage: Warum muss laut werden, wer etwas bewirken will? Warum hilft niemand denen, die leise leiden? Deren Anliegen aber genauso drängend sind. 

Ein Beispiel: Vor unser aller Augen kollabiert gerade das Bildungs- und Betreuungssystem. Es fehlen Erzieherinnen, Küchenpersonal, Lehrerinnen. Kitas schließen immer häufiger überraschend. Kinder schneiden bei Pisa so schlecht ab wie lange nicht. Das Bildungssystem, das in Deutschland eh schon nicht sehr gerecht ist, wird seit Corona noch ungerechter. Die Zahl der Kinder mit psychischen Erkrankungen steigt. 

Die Kita-Krise wird gerne ignoriert – das liegt auch daran, dass Familie und Kinder wenig wert sind

Ja, es wird darüber geschrieben. Es gibt wissenschaftliche Studien. Es gibt Eltern, die von ihrem Kollaps berichten. Erzieherinnen, die das System mit Burn-out verlassen. Rentnerinnen, die wieder unterrichten. Familienpolitikerinnen sagen: Wir bemühen uns. Wirtschaftsverbände beteuern: Echt wichtig, dass da mal jemand was tut. Das war's. 

Klar, es fahren auch keine klingelnden Kinderwagen-Konvois durch die Straßen. Eltern kippen keine vollen Windeleimer vor Abgeordneten-Büros. Und wer sollte im Namen aller Erzieherinnen, Lehrer und Eltern öffentlichkeits- und überhaupt wirksam verkünden: Wenn sich nicht bald was tut, legen wir das ganze Land lahm. Dabei gibt es deutlich mehr Eltern, Lehrerinnen, Erzieher und Kinder als Landwirte – oder Lokführer, um eine andere laute Gruppe zu nennen (sie sind damit übrigens auch eine deutlich größere Wählergruppe, liebe Politiker). Also wird wenig getan. 

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Dieses Ignorieren hat natürlich Gründe. Der erste: Familie – und Kinder – sind leider erstaunlich wenig wert. Beispiel: Ein Mann, der Karriere macht, erntet immer noch deutlich mehr Anerkennung als einer, der sich entscheidet, Vater zu sein. Karriere ist toll, Familienarbeit wenig wert. Der zweite: Eltern organisieren die Krise weg. Sie reiben sich auf, um alles irgendwie möglich zu machen. Opas fahren quer durchs Land, um zu babysitten. Mütter gehen nachts ihrer Erwerbsarbeit nach, um tagsüber auf die Kinder aufzupassen. Erzieherinnen sammeln Überstunden. Aber Protest? Nein. Wer geht schon auf die Barrikaden, wenn er damit das Liebste, das er hat – sein Kind – aufs Spiel setzt? Keiner. 

Wenn zu viel Kita-Personal fehlt – können Kinder nicht angemessen gefördert werden

Die Folgen dieser Krise treffen indes schon längst das Liebste, das Eltern haben: die Kinder. Die Bertelsmann-Stiftung hat schon vor Jahren aufgezeigt, dass zu wenig Kita-Personal sich negativ auf die Kinder auswirkt. Sie werden zwar betreut, aber nicht mehr gefördert. Dabei, auch das ein Ergebnis der Bertelsmann-Untersuchungen, wollen pädagogische Fachkräfte eigentlich nur das: Kinder fördern. Ihnen etwas beibringen. Schon nach kurzer Zeit sind viele desillusioniert. Manche verlassen das System ausgebrannt. In anderen Fällen nimmt der Stress zu – und als Folge die Ruppigkeit. Im schlimmsten Fall kommt es sogar zu Gewalt gegenüber Kindern. Im vergangenen Jahr zeigte eine Umfrage des Bayerischen Rundfunks, dass die Zahl der Meldungen zu seelischer und körperlicher Gewalt in bayerischen Kitas bei den Kita-Aufsichtsbehörden erheblich gestiegen ist. Lassen wir das zu? Riskieren wir als Gesellschaft das Wohl unserer Kinder – unserer Zukunft? 

Die Familienministerien der Ländern hätten die Möglichkeit, etwas zu ändern. Zum Beispiel, indem sie Kitas erlaubten, mehr Personal einzustellen. Denn die Betreuungsschlüssel legen die Länder fest. Und damit auch, wie viel Geld Kitas für Personal bekommen. Alle Fakten liegen auf dem Tisch. Sie sind still, aber ignorieren lassen sie sich nicht mehr lange.

Themen folgen

Die Diskussion ist geschlossen.

22.12.2023

Es ist fast unisono überall zu lesen, daß die Kinder das Wichtigste/das Wertvollste ist, was wir haben. Warum wird die Erziehung dann in fremde Hände gegeben?

22.12.2023

@ Wolfgang B.

"Warum wird die Erziehung dann in fremde Hände gegeben?"

Die Antwort kennen Sie doch. So wirklichkeitsfremd sind Sie doch sonst auch nicht.

23.12.2023

Ja - ich kenne die Antwort. Manchmal muß man eben etwas provokant sein. Heißt aber im Gegenzug: es gibt Wichtigeres als Kinder, z.B. Geld.

24.12.2023

(edit/mod/NUB 7.3)

24.12.2023

Provokant? Das wollen Sie gerne sein, aber Ihr Kommentar sagt leider über Sie selbst mehr aus, als über das Thema.

Es ist leider bezeichnend, dass Sie es Eltern und Alleinerziehenden vorhalten, die wirtschaftlichen Grundlagen für die Familie zu schaffen.

Oder sollte man Ihren Kommentar besser so verstehen, dass Sie sich für eine gesellschaftliche 100% Finanzierung von Alleinerziehenden einsetzen, damit möglichst eine elterliche Erziehung gewährleistet ist?

24.12.2023

Och Gott - schon wieder ein Hobbypsychologe. Wenn Ihnen etwas unverständlich ist - wenden Sie sich einfacheren Themen zu.

22.12.2023

Und wie hatten das unsere Eltern und Großeltern gemacht?

Die lebten in noch viel größeren "Krisenzeiten":

Erster Weltkrieg, weltweite Depression viele größete, umspannndere Depression, Zweiter Weltkrieg, Flüchtlingszeit

Und in diesen Jahrezehnten mußte für den Schulunterricht, die Lehre Geld gezahlt werden!

Kindergärten,"Kitas", - so etwas gab es damals noch gar nicht bzw nur mit politisch ideologischer Ausrichtung.

Übrigens: damals gab es noch keine Waschmaschinen und Elektorherde, auf dem Land und in den Kleinstädten gab es keinen "ÖPNV", nur ganz wenige hatten Autos

Wäsche kochen mußte man mit der Hand, zum Supermarkt konnte man auch nicht fahren, Lieferdienste konnten sich nur die ganz Reivhen leisten, im Winter mußte die Oma oder Mutter um 4 Uhr morgens aufstehen, um den Küchenherd anzuheizen, damit es später in einem Raum warm war ....

Und auch:

Die Frauen mußten trotzdem mitarbeiten - in Fabriken, auf den Bauernhöfen, in den Wirtshäusern

-trotz der vielen Kinder , die viele Frauen hatten.

Heute wird viel zu viel, beständig und überalles geklagt und gejammert.

Ob von den geldgierigen Lokführeren, von den unzufriedenen Bauern, von den "so ungemein beanspruchten" angeblich "unterbezahlten" Erzieherinnen und Lehrern, von den "ausgelaugten", "dauergestressten" Eltern, die gerade einmal 1-2 Kindern aufziehen müssen!

Weniger jammern, mehr machen- das muß die Devise sein.



24.12.2023

Wenn Sie auf Ihre Eltern und Großeltern Bezug nehmen, darf man davon ausgehen, dass Sie selbst keine Erfahrungen mit Kindern haben? Ansonsten würden Sie wohl eher davon berichten.

Als Außenstehende können Sie bei diesem Thema gerne auf die Altvorderen verweisen, denen wir einiges zu verdanken haben. Ein kinderfreundlicher Staat gehörte allerdings noch nie und in keiner Facette dazu, was Ihre Ausführungen gut darstellen.

Im Übrigen: Nur weil die Dinge in der "guten alten Zeit" anders waren, waren Sie weder besser noch richtig. Das zeigt Ihr Kommentar ebenfalls sehr deutlich auf, aber es ist leider ein ganz anderes Thema.

22.12.2023

Sehr guter Kommentar!

Liebe AZ Redaktion, das Thema hätte durchaus einen Leitartikel auf Seite 1 bringen können. Warum macht ihr das nicht?

Gruss,
Torsten

21.12.2023

Um „Das Liebste, das Eltern haben:die Kinder“

müssen sich andere annehmen . . . .


21.12.2023

Sehr guter Kommentar.
Es sind die Kinder und damit die Zukunft unseres Landes. Der Ast auf dem man sitzt wird abgesägt, weil die Gier nach Macht und Reichtum das Denken und Handeln beeinflusst.