AfD-Chef Meuthen schießt gegen radikale Kräfte in seiner Partei
Exklusiv Jörg Meuthen geht gegen radikale Kräfte in der AfD vor. Er steht massiv unter Beschuss, sagt aber: "Ich habe keine Angst, wovor auch?"
AfD-Chef Jörg Meuthen sucht die Konfrontation mit den radikalen Kräften in seiner Partei. Nach dem Rauswurf von Andreas Kalbitz, neben Björn Höcke einer der Wortführer des früheren „Flügels“, steht Meuthen parteiintern massiv unter Beschuss. Doch er gibt sich siegessicher. „Ich habe keine Angst, wovor auch?“, sagte er unserer Redaktion und stichelte gegen seine Widersacher.
Bedeutung von Björn Höcke für die AfD werde überhöht
„Die Bedeutung Björn Höckes für die Partei im Ganzen wird gern medial überhöht. Er ist ein erfolgreicher Landespolitiker, hat aber auf der Bundesebene noch nie eine Funktion innegehabt und auch für keine Ämter kandidiert“, sagte Meuthen, der selbst lange Zeit gemeinsame Sache mit dem inzwischen aufgelösten „Flügel“ gemacht hatte.
Heute bereut er den Pakt mit den Radikalen am äußersten rechten Rand: „Im Umgang mit dem ehemaligen Flügel habe ich mich geirrt. Ich habe anfangs deren führenden Köpfen wirklich geglaubt, dass sie als informelle Gruppierung einfach nur dazugehören wollen“, sagte Meuthen.
Das sei ein Fehler gewesen. „Tatsächlich zeigte sich immer stärker, dass maßgebliche Akteure des Flügels als Minderheit schrittweise die ganze Partei übernehmen wollten. Das war nicht hinnehmbar.“ Meuthen, der sich in der Causa Kalbitz gegen die beiden mächtigen Chefs der AfD-Bundestagsfraktion, Alice Weidel und Alexander Gauland, gestellt hatte, will die AfD vom rechtsextremen Milieu abgrenzen.
Meuthen: "Rechtsextreme Bezüge haben in der AfD nichts zu suchen"
„Wahlen werden nicht am äußeren Rand, sondern in der Mitte gewonnen. Und das ist auch gut so“, sagte er unserer Redaktion und fügte hinzu: „Natürlich ziehen wir eine sehr klare Linie. Rechtsextreme Bezüge haben in der AfD nichts zu suchen.“
Der bisherige brandenburgische Landesvorsitzende Kalbitz wurde aus der Partei geworfen, weil er seine Kontakte zur inzwischen verbotenen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ (HDJ) verschwiegen hatte. „Kalbitz‘ Darstellung, er habe bei der neonazistischen HDJ nur mal hineingeschnuppert, entbehrt in Kenntnis der Fakten jeder Glaubwürdigkeit“, sagte Meuthen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wohin der Meuthens Kurs die AfD führt, kann man sehr gut in Hamburg und in NRW sehen. Die dortigen Landesverbände werden von Meuthen-nahen AfD-Funktionären geführt. Dort wurde der von Meuthen favorisierte, anpasslerische FDP 2.0-Kurs bereits umgesetzt. Die AfD erreichte in diesen Ländern – schon vor Corona-Krise – nur 5% bzw. 6%.
Auch wenn es ihnen als "Strammer" AFD'ler nicht gefällt, diese Partei wird niemand vermissen!
Wenn sich die AfD nicht schnellstmöglich von Meuthen trennt, dann wird das ihr Ende sein. Meuthen führt die AfD mit seinem Spaltungs-Kurs zielgerichtet in den Abgrund.
Besonders dreist finde ich, dass er dem Flügel vorwirft, er wollte die Partei übernehmen. Dabei sind er und seine Gefolgsleute es, die die Partei übernehmen wollen. Sie wollen die AfD zu einer angepassten, migrationsfreundlichen "FDP 2.0" umbauen, und haben daher allen nationalkonservativen Kräften und generell allen, die ihren Anpassungs-Kurs im Wege stehen, den Krieg erklärt.
"Wenn sich die AfD nicht schnellstmöglich von Meuthen trennt, dann wird das ihr Ende sein"
So übel wäre das nicht und der Flügel kann sich bei der NPD eingliedern.
Besser kann man einen Vorschlag zur Überwachung der ganzen AfD durch den Verfassungsschutz nicht formulieren. Nicht der Flügel will die AfD übernehmen, sondern der Flügel ist die AfD, die durch linksgrünversifte Meuthenisten übernommen werden soll.