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Katholische Kirche
22.02.2019

Antimissbrauchsgipfel: Die Kirche ringt mit sich selbst

Beim Gipfel zu den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche sitzen seit Donnerstag knapp 200 Kirchenvertreter in Rom zusammen.
Foto: Vincenzo Pinto/AFP, dpa

Bischöfe und Kardinäle aus aller Welt sind in Rom zusammengekommen. Beim Antimissbrauchsgipfel werden Maßnahmen diskutiert. Ob sie umgesetzt werden, ist offen.

Dass sich hier ein einmaliges Ereignis in der katholischen Kirche zuträgt, ist nicht zu überhören. "Veni Creator Spiritus" singen die Kardinäle und Bischöfe auch am Morgen des zweiten Tages ihres Treffens im Vatikan, das offiziell  "Der Schutz von Minderjährigen in der Kirche" heißt, aber nichts weniger als eine Konferenz über die Zukunft der Institution ist. Den Heiligen Geist singen die Purpurträger sonst nur bei großen Begebenheiten wie einer Papstwahl herbei. Man merkt es an den Vorträgen, Zwischenrufen, Stellungnahmen und der gesamten Atmosphäre in Rom: Die Kirche ringt hier mit sich selbst.

Bereits früh morgens am Freitag stehen Betroffene von sexuellem Missbrauch durch Priester vor dem Vatikan, um die knapp 200 Konferenzteilnehmer daran zu erinnern, um wen es hier eigentlich geht. "Wir können nicht weiter warten, dass sich die Bischöfe endlich bewusst werden, was in der Kirche passiert ist", sagt Simone Padovani vom Betroffenen-Netzwerk Ending Clergy Abuse (ECA). 30 Aktivisten und Betroffene sind nach Rom gereist. Die Opfer warteten seit 20 Jahren auf Veränderungen, sagt Padovani. "Komm, Schöpfer Geist." Diesen Wunsch haben auch die Opfer, sollten sie den Glauben an den Heiligen Geist nicht verloren haben. Für sie bedeutet er die Erkenntnis, dass gegen Täter und Vertuscher kompromisslos vorgegangen werden muss.

Handbuch für Bischöfe zum Vorgehen bei Missbrauchsfällen ist in Arbeit

Wer weiß, was die einzelnen kirchlichen Würdenträger genau wollen? Reuig zeigen sich einige von ihnen. Die Tränen des Erzbischofs von Manila, Kardinal Luís Antonio Tagle, werden in Erinnerung bleiben. Als er in seinem Referat am Donnerstag die Wunden Christi mit denen der Missbrauchsopfer verglich, konnte er nicht mehr an sich halten und begann zu schluchzen. Neben ihm Papst Franziskus, vor ihm der versammelte Klerus. Ob diese Tränen etwas ändern? Der Papst hatte am ersten Tag Konkretheit angemahnt. Und er hat 21 Stichpunkte geliefert, wie diese Konkretheit letztlich aussehen könnte. Wie sich dann aber herausstellte, hatten die Bischofskonferenzen diese Punkte für den Papst zusammen gestellt. Dreht man sich hier also im Kreis?

Die Vorschläge handeln von der Einrichtung von Anlaufstellen für Opfer oder von einem Handbuch für Bischöfe, wie bei Missbrauchsfällen vorzugehen ist. In der Glaubenskongregation wird an so einem Band gerade gearbeitet. "Warum ist er nicht schon längst veröffentlicht?", fragt Aktivist Padovani. Über die 21-Punkte-Liste sagt er: "Nichts als Worte." Die Betroffenen haben Zweifel. Zum Abschluss des Gipfels am Sonntag ist keine Erklärung geplant, schon gar keine Maßnahmen scheinen beschlossen zu werden. In der zweitausend Jahre alten Kirche brauche alles seine Zeit, heißt es im Vatikan.

Er hoffe auf ein "commitment", eine Absichtserklärung, sagt der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Morgen. "Hoffentlich wird es konkrete Maßnahmen geben", meint auch der Bostoner Kardinal Sean O'Malley auf der Pressekonferenz am Freitagmittag. Hoffen, Absichtserklärungen.

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Missbrauchsopfer tragen ein Kreuz und ein Banner durch die Via della Conciliazione Richtung Petersplatz im Rahmen eines Abendgebets der Organisation Ending Clergy Abuse (ECA).
Foto: Gregorio Borgia/AP, dpa

Vatikan verhindert Abstimmung über mit katholischen Laien besetzte Kommissionen

Am Freitag spricht auch die erste Frau auf der Konferenz. Linda Ghisoni ist Untersekretärin im Vatikandiskasterium für Laien, Familie und Leben. Sie schlägt die Einrichtung von Standard-Prozeduren zur Rechenschaftspflicht von Bischöfen vor, um Anschuldigungen zuvor zu kommen. Auf Ebene der Bischofskonferenzen sollten unabhängige Beratungskommissionen geschaffen werden, um die Diözesen bei der Rechenschaftspflicht auf denselben Stand zu bringen.

In eine ähnliche Richtung hat zuvor auch der Erzbischof von Chicago, Kardinal Blase Cupich, argumentiert. Er ist der Mittelsmann des Papstes in den USA, wo zuletzt das Ausmaß des Missbrauchsskandals besonders deutlich wurde. Nach jüngsten Zählungen sollen dort über 2600 Priester und Kirchenangestellte glaubwürdig des in vergangenen Jahrzehnten begangenen Missbrauchs beschuldigt worden sein. Die US-Kirche wollte schon im November bei ihrer Vollversammlung handeln und machte den Vorschlag, dass mit katholischen Laien besetzte Kommissionen über vertuschende Bischöfe urteilen sollten. Der Vorschlag war bahnbrechend, denn die Nachfolger der Apostel hätten damit ihre Leitungsfunktion abgegeben. Der Vatikan ließ die Abstimmung im letzten Moment abblasen.

Auch Papst Franziskus ist nicht über alle Zweifel erhaben

In Rom wartete Cupich am Freitag mit einem entschärften Vorschlag auf: Die Metropoliten einer Kirchenprovinz, also die Erzbischöfe, sollten besondere Ermittlungsbefugnisse bekommen und von Laien beraten werden. Ist das der Durchbruch? Die Betroffenen wollen, dass "null Toleranz", wie sie der Papst versprochen hat, auch null Toleranz bedeutet. Es gibt viel Widerstand gegen diesen Ausdruck, berichtet Kardinal O'Malley von den internen Diskussionen. Vielleicht, weil die Formel zu säkular anmutet, sagt der Vorsitzende der päpstlichen Kinderschutzkommission. Vielleicht ist der Grund aber auch, dass lückenlose Aufklärung und konsequente Laisierung von Tätern und vertuschenden Bischöfen ein Erdbeben in der Kirche zur Folge hätte. Denn was ist mit einigen derjenigen, die da vorne auf dem Podium der Synodenaula im Vatikan das Sagen haben? Kardinal Oswald Gracias aus Indien, der am Freitag über Rechenschaftspflicht der Bischöfe referierte, wird beschuldigt, Anzeigen von Missbrauchsfällen in Mumbai ignoriert zu haben. Gracias wies die Vorwürfe zurück.

Und auch die Hauptperson, an die viele ihre Hoffnung knüpfen, ist nicht über alle Zweifel erhaben. Papst Franziskus schweigt bislang eisern zu den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen. Sie betreffen Missbrauchsopfer in Buenos Aires, die vergeblich um einen Termin beim früheren Erzbischof baten. Sie betreffen die von Jorge Bergoglio angeschobene Kampagne zur Verteidigung des zu 14 Jahren Haft verurteilen Missbrauchstäters Julio César Grassi in der Diözese Buenos Aires. Und sie betreffen die Frage, wieviel der Papst seit Beginn seines Pontifikats von den Missbräuchen des vor einer Woche in den Laienstand versetzten emeritierten Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, wusste.

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