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Corona
21.09.2021

So kreativ kämpft Jolene Samuels gegen die Impfskepsis in Südafrika

Die Impfskepsis in Südafrika ist groß.
Foto: Jolene Samuels Privat

In Afrika fehlt es an Impfstoffen und der Bereitschaft, sie sich verabreichen zu lassen. Das bereitet Sorge – und fördert die Kreativität einer Frau.

Die Südafrikanerin Jolene Samuels, 35, hatte ungeduldig darauf gewartet, dass in ihrem Land Impfstoffe gegen das Coronavirus für ihre Altersgruppe freigegeben werden. Als im Juli das viel zu langsam gestartete Impfprogramm endlich an Tempo aufnahm und sie einen Termin bekam, dokumentierte Samuels ihre erste Impfung auf Facebook. Doch so mancher ihrer Freunde erwiderte, auf die Immunisierung verzichten zu wollen. Dagegen geht sie nun auf ihre Weise vor.

So arbeitet eine Südafrikanerin gegen die Impfskepsis in ihrem Land an

Sie habe angesichts dieser sich ausbreitenden Skepsis „nicht einfach rumsitzen“ wollen, sagt Samuels am Telefon. Im Schrank, ganz hinten, waren noch vier Flaschen Wein und etwas Parfüm. Sie fotografierte beides und versprach auf Facebook, die Waren unter denjenigen zu verlosen, die sich impfen lassen. Zunächst habe das „als Witz angefangen – doch die Idee kam glänzend an. Ein Freund spendete 500 Rand (29 Euro) für die nächste Verlosung, andere Make-up, Bücher, Wein und Gutscheine für Bootstouren – die Unterstützung steigt stetig.

Zweimal täglich verlost Samuels inzwischen über ihre Facebookseite die Preise, Hunderte haben nun schon mitgemacht. Die meisten kennt die Agrarwissenschaftlerin nicht einmal. Einzige Teilnahmebedingung: die Zusendung der Impfbescheinigung. „Einige haben mir geschrieben, dass meine Tombola der letzte Anschub für sie war, um sich endlich impfen zu lassen“, sagt sie, „das ist ein gutes Gefühl.“

Vergleichbare Initiativen gab es in größerem Stil in mehreren Industrieländern wie Kanada oder den USA. Der Gouverneur des Bundesstaates Ohio, Mike DeWine, hatte für Aufsehen gesorgt, weil er fünf Lotterie-Preise in Höhe von jeweils einer Million Dollar für Geimpfte ins Leben rief, für Jugendliche wurden Universitätsstipendien verlost.

In Afrika erscheinen derartige Gedankenspiele zynisch, schließlich bleibt das vorwiegende Problem in den meisten Ländern die Verfügbarkeit des Impfstoffes. Gerade einmal rund sechs Prozent der afrikanischen Bevölkerung sind geimpft, die Hälfte davon doppelt – weltweit liegt der Durchschnitt bei 40 Prozent mit mindestens einer Impfung. „Das Problem in Afrika ist nicht Impfskepsis, sondern ein Mangel an Impfdosen“, sagte John Nkengasong, der Chef der Gesundheitsbehörde „Africa CDC“, kürzlich im Interview mit dem Fernsehsender Al Jazeera. Zusagen reicher Länder an Afrika für die Unterstützung von Impfprogrammen seien nicht eingehalten worden. Das Tempo der Auslieferungen sei eine „totale Enttäuschung“.

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Impfskepsis in Afrika ist nicht nur auf die fehlenden Ressourcen zurückzuführen

Auch Impfskepsis bereitet jedoch zunehmend Sorge, besonders in Südafrika, dem mit über 84.000 Toten mit Abstand meistbetroffenen Land des Kontinents. Dort haben immerhin 23 Prozent die erste Impfdosis erhalten, aber auch das ist deutlich weniger als geplant.

„Seit einigen Wochen sind ausreichend Impfstoffe und Kapazitäten verfügbar“, sagt Wolfgang Preiser, Virologe an der Universität Stellenbosch, „es mangelt an Impfwilligen.“ Das sei auch nicht mehr auf die anfangs umständliche Registrierung zurückzuführen, die weniger gebildeten Bürgern den Zugang erschwerte. Auch von einem Mangel an Impfstellen könne derzeit keine Rede mehr sein. „Das ist alles entfallen“, sagt der aus Deutschland stammende Mediziner.

Der Grund für die Skepsis? Neben Sorge vor Nebenwirkungen ist das ausgeprägte Misstrauen in die Regierung, das so manchen Verschwörungstheorien Aufschub gibt. Einflussreiche Impfgegner finden sich zum Beispiel in erzkonservativen religiösen Kreisen, auch ein Bündnis traditioneller Anführer hat offiziell von der Impfung abgeraten. Die Skepsis zieht sich durch alle Bildungsschichten und ethnische Gruppen, in der weißen Minderheit ist der Anteil der Impfgegner Umfragen zufolge besonders hoch.

„Diese Spaltung ist bedenklich“, sagt Preiser. Er fühlt sich an südafrikanische Versäumnisse bei der Bekämpfung der HIV-Pandemie vor 20 Jahren erinnert. „Damals gelang es zunächst auch nicht, die Beweise zur Wirksamkeit der Medikamente klar genug zu kommunizieren“, sagt der Immunologe. Bisweilen verfalle das Land bei wichtigen Herausforderungen in seine Bestandteile.“

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Auch Tombola-Organisatorin Samuels findet, dass die Skepsis teilweise darauf zurückzuführen ist, dass die Botschaften zu den Impfprogrammen oft zu kompliziert formuliert seien. „Auf den sozialen Netzwerken werden dagegen Nachrichten mit einfachen Worten geteilt.“ Das komme den Verfassern von Fake News entgegen, die in Südafrika zahlreich seien und die auch sie als „Massenmörderin“ und „Mitarbeiterin von Bill Gates“ beschimpften.

Zwar vermeldete im August eine aufwendige internationale Studie die Impfbereitschaft von 85 Prozent der Befragten in 15 Entwicklungs- und Schwellenländern, also mehr als im globalen Durchschnitt. Doch die meisten der verwenden Umfragen fanden noch im Jahr 2020 statt. Nicht nur die aktuelle Entwicklung in Südafrika lässt diese Einschätzung übertrieben optimistisch erscheinen. In Ländern wie Kongo, Malawi und Südsudan mussten Impfdosen zurückgegeben oder nach Ablauf des Verfalldatums zerstört werden – oft wegen Problemen beim Aufbau der Impfprogramme, teils jedoch, weil es in den Zielgruppen ausgeprägte Skepsis gegen den Impfstoff gab.

Ein kreativer Vorschlag gegen die fehlende Impfbereitschaft in Afrika

Rabah Arezki, der Chef-Ökonom der „African Development Bank“, fiel im August mit einem ungewöhnlichen Vorschlag im renommierten Fachmagazin Nature auf. Er forderte ergänzend zu einem deutlich beschleunigten Ausbau der notwendigen Logistik eine Zahlung von umgerechnet neun Euro für jeden Impfwilligen in Entwicklungsländern.

Das werde die Gesamtkosten für die Covid-Impfungen in Afrika von derzeit 15 Milliarden Dollar auf 24 Milliarden Dollar erhöhen. Eine lohnende Investition auch für die Geberländer, so Arezki, schließlich werde das einen „wichtigen globalen Markt“ wiederbeleben und die Wahrscheinlichkeit für neue Virusmutationen senken.

Ein entsprechendes Programm habe etwa die Impfquote von nigerianischen Frauen gegen Tetanus signifikant erhöht. Er wisse, dass diese Maßnahme kontrovers sei, schrieb der ehemalige Afrika-Experte der Weltbank in dem Gastbeitrag, „aber ich habe gesehen, wie sie sorgfältig und effektiv eingesetzt worden ist.“

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