Das ZDF will Björn Höcke nicht mehr in Talkshows einladen. Ein richtiger Schritt, denn zu einer echten Auseinandersetzung mit Themen kommt es in solchen Sendungen meist eh nicht.
Vorneweg: Das ZDF hat dem AfD-Politiker Björn Höcke kein Auftrittsverbot erteilt: Chefredakteur Peter Frey hat erklärt, dass Höcke kein geeigneter Gast für Talkshows sei. Es ist nicht nur das gute Recht eines Senders zu entscheiden, wen er einlädt.
In diesem Fall hat das ZDF auch recht: Der Bundesverfassungsschutz kommt im Gutachten zur Beobachtung von Teilen der AfD mit zahlreichen Beispielen zu dem Schluss, dass Höckes fremdenfeindliche Hetzreden, seine Relativierung des Nationalsozialismus und seine ideologische Gesamtagenda sich verfassungsfeindlich gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung richten. Das heißt: Es besteht ein begründeter Verdacht, dass Höcke ein Rechtsextremist ist. Damit ist Höcke tatsächlich kein geeigneter Gast.
Auch dem ZDF gelingt es fast nie, Extremisten in Interviews oder Talkshows zu entlarven
Journalisten meinen zwar manchmal, sie könnten Extremisten in Interviews oder Talkshows entlarven, ihnen „die Maske des Biedermanns herunterreißen“. Doch in Fernsehtalkshows ist dies fast noch nie gelungen, meist wurden sie zu Belegen des Scheiterns aus naiver Selbstüberschätzung. Denn, wenn sich das meist von allen Seiten attackierte Gegenüber nur halbwegs unter Kontrolle hat, geht der Angegriffene eher gestärkt aus der Runde. Und zu Foren einer echten Debatte werden solche Sendungen erst recht nicht.
Rechtsradikale sind heute nicht auf Fernsehsender angewiesen: Im Netz hat sich inzwischen eine Parallelgesellschaft entwickelt, die sich, von Extremisten befeuert, an Verschwörungstheorien, Fake News, Ausländerhass und Demokratieverdruss berauscht. Die vielen kalkulierten Provokationen bestimmter AfD-Vertreter sorgen dafür, dass sich die Gesellschaft an solche Grenzverschieben gewöhnt und die Polarisierung wächst. Dafür muss das Fernsehen keine Bühne bieten, sondern sollte Raum für Ursachenforschung schaffen.
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Der Rundfunkstaatsvertrag schreibt die neutrale Berichterstattung und politische Ausgewogenheit vor. Davon sind wir meilenweit entfernt. Es wird vertuscht, wie z.B. die Sylvester Übergriffe in Köln, relativiert, wie der Mord in Chemnitz, und eine linke Agenda verfolgt. Spätestens seit dem Fall des hoch ausgezeichneten Lügen Autors vom Spiegel, Relotius , es wird gedruckt was in das eigene Weltbild passt. So eine Presse braucht niemand, außer die Regierenden.
"Journalismus ist etwas zu veröffentlichen, was andere nicht wollen, dass es öffentlich wird. Alles andere ist Propaganda. Zitat (George Orwell)"
Woher haben Sie diese Fakten? Faktastisch?
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"Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen."