AfD-Chef Lucke hält viel von Pegida: "Gut und richtig"
Bernd Lucke, Chef der Alternative für Deutschland (AfD), findet die "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" gut. Nicht alle in seiner Partei sehen das so.
10.000 Menschen demonstrierten am Montag in Dresden auf Seiten der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" , kurz "Pegida". 10.000 Menschen demonstrierten gegen sie. Politiker nahezu aller Parteien kritisieren die Bewegung scharf. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) rief die etablierten Parteien zur Gegenwehr auf. "Auch im politischen Meinungskampf gibt es Grenzen. Alle politischen Parteien sollten sich klar von diesen Protesten distanzieren", sagte er "Spiegel Online".
Die Generalsekretärin der Partei, Yasmin Fahimi, erklärte im "Handelsblatt", die Stimmungsmache gegen Flüchtlinge sei schäbig. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) nannte die Bezeichnung als "Patriotische Europäer" eine "Unverschämtheit". Es gebe keine Gefahr der Islamisierung, betonte der Minister in einem Interview mit dem TV-Sender phoenix.
Bernd Lucke hält die Sorgen vor radikalem islamistischen Gedankengut für berechtigt
Und Bernd Lucke? Der Parteichef der Alternative für Deutschland (AfD) findet die Demonstrationen der Protestbewegung "Pegida" gut. Sie zeigten, dass sich diese Menschen in ihren Sorgen von den Politikern nicht verstanden fühlten, sagte er am Dienstag. Die Sorgen über eine Ausbreitung von radikalem islamistischen Gedankengut seien berechtigt.
Lucke, der selbst Protestant ist, warnte jedoch davor, aus dem Kampf gegen eine frauenfeindliche, gewaltbetonte politische Ideologie eine ablehnende Haltung gegenüber dem Islam als Religion abzuleiten. Er mahnte, auch Religionsfreiheit und Toleranz seien abendländische Werte. Die "Pegida"-Bewegung dürfe "keinen Zweifel daran lassen, dass sie mit der Verteidigung des Abendlandes die Verteidigung genau dieser Werte anstrebt".
Hans-Olaf Henkel sieht die "Pegida"-Proteste mit größerer Skepsis
Der stellvertretende AfD-Vorsitzende Hans-Olaf Henkel sieht die "Pegida"-Proteste hingegen mit größerer Skepsis. Es sei nicht auszuschließen, dass die Proteste "einen ausländerfeindlichen oder gar rassistischen Beigeschmack bekommen", sagte er dem "Tagesspiegel"
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat die AfD wegen ihrer Rolle bei den islamfeindlichen "Pegida"-Demonstrationen scharf angegriffen und bezeichnete die Rolle der AfD als "niederträchtig". dpa
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