
Grüne denken über Ausnahmen für Elektroautos bei Tempolimit nach

Exklusiv Dieter Janecek bringt freie Fahrt bei Nacht für reine E-Fahrzeuge als klimafreundliches Reisemittel ins Spiel. Inlandsflüge könnten so überflüssig werden, meint er.
In der Debatte um ein generelles Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen denken die Grünen über Ausnahmen für Elektroautos nach. Man müsse bei einem Tempolimit über Tageszeiten, intelligente Steuerung und Auswirkungen auf das Klima diskutieren, sagte der Grünen-Digitalexperte Dieter Janecek unserer Redaktion. „Ein Tempolimit ist vor allem zu Tageszeiten mit hoher Verkehrsdichte zwingend, da es nachweislich die Verkehrssicherheit verbessert und klimaschädliches Benzin spart“, betonte er der Grünen-Bundestagsabgeordnete.
Grünen-Politiker: Inlandsflüge könnten überflüssig werden
„Warum aber in Zukunft nicht darüber nachdenken, zum Beispiel zu Nachtzeiten mit wenig Verkehr Ausnahmen zu gewähren für klimafreundliche Fortbewegungsmittel wie E-Autos, die mit erneuerbarem Überschussstrom fahren?“, fügte er hinzu.
„Hundert Prozent erneuerbare Energien als Antriebsquelle ermöglichen in Verbindung mit Digitalisierung und autonomem Fahren ganz neue Möglichkeiten einer klimagerechten und komfortablen Mobilität“, erklärte der Grünen-Digitalexperte. „Zusammen mit einem leistungsstarken Bahnangebot könnten Inlandsflüge so gänzlich überflüssig werden“, fügte er hinzu.
Anti-Tempolimit-Kampagne der CSU: Schon mehr als 62.000 Unterstützer
Dagegen erhält die CSU bei ihrer Internetkampagne „Tempolimit? Nein Danke!“ nach eigenen Angaben einen Ansturm von Unterstützern. Wie Generalsekretär Markus Blume unserer Redaktion sagte, haben sich allein bis Montag mehr als 62.000 Unterstützer auf der Kampagnenseite der CSU registriert.
„Das Tempolimit bewegt die Bürger in Deutschland erkennbar“, betonte Blume. „Wir bekommen viele Zuschriften von Menschen, die sich eine klare Haltung dazu erwarten.“ Kritik an der CSU-Initiative wies Blume zurück: „Unsere Kampagne ist keine Kampagne fürs Rasen“, betonte er. Die CSU sei klar dafür, „dass die Geschwindigkeit auf Autobahnen angepasst gewählt wird“, stellte er klar.
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Auch für die Grünen gilt; Vor der Wahl ist nach der Wahl. Jetzt auf den Zug der CSU, mit geänderten Prioritäten, auf zu springen ist etwas dreist und zeugt nicht gerade von Regierungsdenken. Jede Partei ist der Ansicht, die Meinung der Bevölkerung abzubilden. Diejenigen die an der A8 oder anderen Autobahnen wohnen sind sicher anderer Meinung als die knapp 70000 Unterstützer gegen ein Tempolimit. Der Aussage, dass durch ein Tempolimit auf 130 km/h "nur 0,6% der CO2 Emission" eingespart werden würde, können die Verbreiter dieser Zahl sicher belegen und auch zur Verfügung stellen?! Im übrigen wären diese 0,6% ca. 1,5 bis 2 Millionen Tonnen CO2. Der Vorschlag von Herrn Janecek „Warum aber in Zukunft nicht darüber nachdenken, zum Beispiel zu Nachtzeiten mit wenig Verkehr Ausnahmen zu gewähren für klimafreundliche Fortbewegungsmittel wie E-Autos, die mit erneuerbarem Überschussstrom fahren?"
zielt in die Richtung von "... keine Ahnung aber Hauptsache ich hab was gesagt". Selbst bei E-Auto-Fahrern dürfte diese Aussage zu Kopfschütteln oder ungläubigen Gelächter geführt haben.