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Überwachung
30.07.2008

Ganz sicher: Du bist nie allein

Online-Durchsuchungen sind nur unter strengen Auflagen erlaubt.
Foto: dpa

Ab Freitag dürfen Bayerns Ermittler bei Verdacht auf schwere Straftaten heimlich Computer ausspähen. Klar ist: Beobachtet, kontrolliert und durchleuchtet wird unser Leben längst. Begleiten wir einen ganz normalen Bundesbürger durch seinen Alltag inmitten Kameras, staatlicher Kontrolle undprivater Datensammlungen. Von Sascha Borowski

Von Sascha Borowski

Ab Freitag dürfen Bayerns Ermittler bei Verdacht auf schwere Straftaten heimlich Computer ausspähen. Kritiker sehen in dieser Online-Durchsuchung einen Schritt zum Überwachungsstaat. Klar ist: Beobachtet, kontrolliert und durchleuchtet wird unser Leben längst.

Begleiten wir einen ganz normalen Bundesbürger - nennen wir ihn Frank - durch seinen Alltag inmitten Kameras, staatlicher Kontrolle und privater Datensammlungen.

7 Uhr: Frank steht auf, frühstückt und verlässt das Haus. Auf dem Weg schaltet er sein Handy ein. Ab sofort kann Franks Standort genau geortet werden. Mithilfe eines sogenannten IMSI-Catchers könnten Polizeibeamte nun auch jedes seiner Gespräche abhören.

7.55 Uhr: Frank ruft im Büro an, sagt Bescheid, dass er sich verspäten wird. Seine Handynummer, die angerufene Büronummer, die Dauer der Verbindung, Franks Standort beim Anruf sowie die eindeutige 15-stellige Seriennummer (IMEI) seines Handys werden nun sechs Monate lang beim Mobilfunkbetreiber gespeichert. Sollte Frank in den Verdacht einer schweren Straftat geraten, kann die Polizei diese Daten abrufen und auswerten.

8.10 Uhr: Frank steht an der Haltestelle. Mehrere Kameras filmen ihn. Die Bilder werden auch in die Polizei-Einsatzzentrale übertragen.

8.15 Uhr: Frank steigt in die Straßenbahn - diesmal im Visier der Tram-eigenen Kamera.

8.45 Uhr: Ankunft in der Firma. Die Eingangstür öffnet sich, nachdem Frank eine Chipkarte eingeführt hat. Das System registriert Franks Namen, seine Abteilung und die Uhrzeit. Abends, wenn Frank das Haus verlässt, werden die Daten wieder registriert.

9.02 Uhr: Frank schaltet seinen Computer an, ruft seine E-Mails ab. Jede seiner Verbindungen ins Internet wird beim Netzanbieter gespeichert, mehrere Tage lang. Ab Januar 2009 sogar ein halbes Jahr lang - damit Ermittler auf diese Daten im Bedarfsfall zugreifen können. Dann werden beim Mail-Versand auch die E-Mail-Adressen von Sender und Empfänger gespeichert.

11 Uhr: Frank braucht eine Information. Er ruft die Internet-Suchmaschine Google auf. Google speichert jede Suchabfrage über ein Jahr lang auf Servern in den USA. Und auch sein Arbeitgeber schaut Frank virtuell über die Schulter: Seine dienstlichen E-Mails werden stichprobenartig mitgelesen - wie es vielerorts Praxis ist.

12 Uhr: Die Mittagspause nutzt Frank, um beim Online-Kaufhaus Amazon ein Buch zu bestellen. Sobald er sich bei Amazon anmeldet, macht ihm das System Vorschläge zu Büchern, die ihn auch interessieren könnten. Amazon hat Franks Kaufverhalten und Klickgewohnheiten bei früheren Besuchen analysiert und gespeichert.

16.14 Uhr: Frank ruft seinen Rechtsanwalt an, es geht um eine Mietsache. Was er nicht weiß: Polizeibeamte hören jedes Wort mit. Denn Franks Rechtsanwalt zählt auch einen mutmaßlichen Islamisten zu seinen Klienten. Deshalb wird seine Kommunikation überwacht. Berufsgeheimnisträger sind seit 2008 nicht mehr vor derartigen Überwachungen geschützt.

17 Uhr: Dienstschluss. Frank geht zur Bank und hebt 50 Euro am Automaten ab. Die Kamera in der Bank filmt ihn dabei. Auch Zeitpunkt und Höhe der Abbuchung werden registriert. Dass Finanzamt, Polizei und Sozialbehörden seit 2002 Kontostammdaten bei Banken abfragen dürfen, ist Frank nicht bewusst.

17.30 Uhr: Frank muss noch einkaufen. An der Kasse zückt er seine Kundenkarte. Damit erfährt der Lebensmittelkonzern genau, wo Frank wohnt, was er einkauft, welche Produkte er mag und wie oft er was benötigt. Dafür bekommt Frank drei Prozent Rabatt - und der Konzern ein Profil seines Kunden.

Und "plötzlich" kommt die Werbepost

18.05 Uhr: Vor dem Supermarkt wird Frank angesprochen, ob er ein Auto gewinnen möchte. Er müsse nur Namen und Adresse angeben. Frank macht das sofort. Erst später wird er sich wundern, von wie viel Firmen er plötzlich Werbepost bekommt. Die beim Gewinnspiel gesammelten Daten wurden an Adresshändler weiterverkauft.

18.15 Uhr: Auf dem Heimweg entdeckt Frank in einem Schaufenster einen schönen Pullover. Er kauft ihn mit seiner Kreditkarte. Wie Frank auch an Tankstellen, in Hotels und Restaurants und im Internet mit seiner Kreditkarte bezahlt. Das Kreditkarteninstitut speichert sämtliche Kaufvorgänge über lange Zeit hinweg. Ermittler können diese Daten abrufen.

19 Uhr: Frank kommt nach Hause. Prompt fällt ihm ein, dass er etwas Wichtiges vergessen hat: Er wollte doch einen neuen Pass beantragen. In Pässen werden neuerdings in einem integrierten Chip Passbild und zwei Fingerabdrücke gespeichert. Die Daten sind maschinell auslesbar - sogar heimlich und ohne den Pass berühren zu müssen.

20 Uhr: Frank fährt nach München zu Bekannten. Am Rand der A 8 stehen Polizeibeamte. Sie filmen das Kennzeichen von Franks Wagen. Die Nummer wird automatisch abgeglichen mit einer Fahndungs-Datenbank.

21.30 Uhr: Frank sitzt mit seinen Freunden in einer Kneipe. Der Fotograf einer Partyseite im Internet kommt vorbei, möchte ein Bild machen. Frank lehnt ab. "Ich bin sehr sensibel, wenn es um meine Privatsphäre geht", sagt er.

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