Das Neun-Euro-Ticket kann ein Einstieg in eine neue Verkehrswelt sein
Das Billig-Ticket ist eine feine Sache. Es ermöglicht ein einzigartiges Experiment. Politik und Verkehrsplaner sollten genau hinschauen.
Es ist der vielleicht größte Verkehrs-Feldversuch, den es je in Deutschland gab: Mit einem Ticket für nur neun Euro im Monat Bus und Bahn nutzen – wer irgendwie kann, sollte das jetzt ausgiebig tun. Das spart angesichts schwindelerregender Spritpreise viel Geld und reduziert die Abhängigkeit von Öl aus Russland.
Viel bedeutender sind aber die Schlüsse, die sich aus dem Experiment für die Zukunft der Mobilität ziehen lassen. Politik und Verkehrsplaner müssen jetzt also ganz genau hinschauen, was in den kommenden drei Monaten passiert. Es ist eine großartige Versuchsanordnung: Wenn das Geld keine Rolle spielt – wie viele Fahrgäste nutzen dann welche Strecken und zu welchen Zeiten? Die Antworten können dabei helfen, den öffentlichen Nahverkehr nachhaltiger und attraktiver zu machen.
Klar ist auch: Beim Neun-Euro-Ticket wird es Ärger geben, verstopfte Züge, Pendler, die genervt sind, weil Ausflügler ihnen den Sitzplatz streitig machen. Am größten wird der Frust aber bei jenen Menschen sein, die wenig vom Discount-Billett haben, weil in ihrer Region der Zug oder Bus gar nicht, viel zu selten oder auf den falschen Strecken fährt. Gerade dort aber müssen dann die Erkenntnisse aus Gegenden angewandt werden, in denen der ÖPNV gern und oft genutzt wird. Autofahren wird immer teurer und zumindest, wenn dabei Benzin oder Diesel verbrannt werden, leidet das Klima. Deshalb muss es das Ziel sein, dass es überall in der Republik möglich ist, im Alltag ohne eigenen Wagen auszukommen.
Nach dem Neun-Euro-Ticket darf nicht alles wieder werden wie vorher
Auch für die Zukunft von Reise und Freizeit ist das Neun-Euro-Ticket eine feine Sache. So lernen mehr Menschen die Schönheit der näheren und weiteren Umgebung kennen, verzichten vielleicht mal auf den Flug in den Urlaub. Schön ist auch die günstige Gelegenheit, pandemiebedingt ausgefallene Besuche bei Verwandten und Freunden nachzuholen. Doch die Aktion sollte nicht als zeitweises "Sonderangebot" verstanden werden, nach dessen Ablauf alles wieder ist wie zuvor. Sondern als Einstieg in eine bessere, nachhaltigere Verkehrswelt. Nur wenn diese Chance nicht vertan wird, sind die 2,5 Milliarden Euro Steuergeld, die das Projekt kostet, gerechtfertigt.
Die Diskussion ist geschlossen.
Ja, das kann eine ganz neue Erfahrung werden. Mit transpirierenden Leibern, dicht gedrängt bis zum letzten Stehplatz die Wunderwelt der Gerüche, der vielfältigsten Geräusche und unbeabsichtigten Berührungen im Gedränge und der zwischenmenschlichen Übertragung kleinster DNA Konstrukte. Ja, das klingt spaßig und interessant.
Ich verzichte dann mal lieber auf Spaß und fahre gelangweilt individuell. Habt Spaß mit dem Ticket!
"Ja, das klingt spaßig und interessant."
Nein, das klingt dumm und unreflektiert. Ich bin heute mit dem 9-Euro-Ticket von Dortmund nach Duisburg gefahren und kann keine Ihrer Unkenrufe bestätigen. Sag's mit Nuhr: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal..."
@ Robert
Genau Robert, einfach mal die ....
Denn Ihre Beiträge klingen wenbig intelligent, dafür abr unreflektiert.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/9-euro-ticket-an-pfingsten-400-ueberfuellte-zuege-a-e65ff67d-8e01-41a1-a51f-7034525611ff
"400 überfüllte Züge am Pfingstwochenende"
Es gibt allgemeine Erfahrungen mit dem 9 Euro Ticket und belanglose, wie Ihre persönlichen Erfahrungen.
Wenn die "überfüllten" Züge genauso "überfüllt" waren wie mein RE 9 aus München heute, wo die Zugbegleiterin Gäste wegen "Überfüllung" abwies, dann musste niemand stehen und es gab noch etwa 10 % freie Sitzplätze.
Merke: Eigene Erfahrungen sind immer mehr wert als das billige Nachplappern ungeprüfter Presseparolen.
Lieber Robert, Ihre Erfahrungen sind doch nur ein Mikrometer Ausschnitt aus einem sehr großen Spektrum und daher wie so oft irrelevant.
R kommt nicht darauf an, ob der Robert in irgendeiner Bimmel Bahn Glück hatte, sondern auf das Gesamtbild. Und da liegen sie eben mit ihrer Ansicht falsch. Ist ja nicht schlimm.
www.augsburger-allgemeine.de/panorama/nahverkehr-zwischenbilanz-zu-neun-euro-ticket-pro-pfingsttag-700-problemfaelle-id62924076-amp.html
www.augsburger-allgemeine.de/bayern/bahnverkehr-bitte-ohne-fahrrad-sorgt-das-neun-euro-ticket-weiter-fuer-ueberfuellte-zuege-id62946596-amp.html
Lieber Andreas, ich saß nicht in irgendeiner Bimmelbahn, sondern in einem Pendlerzug zur Rush Hour.
Man muß nicht alles nachplappern, was andere so schreiben, wenn man selbst keine Ahnung hat. Gell, Andreas…
Lieber Robert,
dann folgen Sie doch einfach Ihrem eigenen Rat und schweigen.
Denn nach Ihrem Statement haben alle, selbst die deutsche Bahn Unrecht.
Alles Geisterfahrer außer Robert der Unfehlbare, der zur "Rush Hour" mit der Bimmel Bahn irgendwo im nirgendwo unterwegs war. Regionalbahn, gell. :D
Der liebe Andreas versucht fehlende eigene Erfahrung durch das forsche Nachplappern irgendwelcher Second-Hand-Anekdoten zu kaschieren.
Wie albern!
Nun ja Robert, nach Ihrer Lesart ist die Erde eine Scheibe, die Evolutionstheorie unwahr, denn Sie haben hierzu keine persönlichen
Erfahrung gemacht und was andere berichten oder schreiben stimmt sowieso nicht.
Sie sagen zu dem Thema also, die Augsburger Allgemeine berichtet Unsinn, der Spiegel, NTV., etc. haben Unrecht und die deutsche Bahn hat im Gegensatz zu Ihnen überhaupt keine Ahnung.
Ich bewundere die Einfalt manch eines Querdenker. Die schaffen sich eine Welt, wie sie Ihnen gefällt, Robert.
Beeindruckend, Robert. Jetzt fehlt nur noch das letzte Wort. Viele Grüße
Aus dem Experiment "9€-Ticket" wird man nur den Schluß ziehen können: Ja - es war ein Versuch, der In die Hose geganmgen ist. Überfüllte Trambahnen/Züge (zumindest die ersten 1-2 Wochen), unzufriedenen Passagiere (kein Sitzplatz, Anschlußzug verpasst ...) und noch FFP2 im Hochsommer - viel Spaß den Sparfüchsen.
Ihre Prognose. Es wäre aber klüger am 1. September ein Fazit zu ziehen und zu sagen:"All das habe ich vorausgesehen". Meinen Sie nicht?
>> ...verzichten vielleicht mal auf den Flug in den Urlaub. <<
Echt? Wegen dem 9 Euro Ticket?
Btw - habe die Tage ein Greenpeace Magazin aus dem Briefkasten der per Flugzeug verreisten Nachbarn geholt. Die Lebenswirklichkeit lässt m.E. klar anderes erwarten.
>> Deshalb muss es das Ziel sein, dass es überall in der Republik möglich ist, im Alltag ohne eigenen Wagen auszukommen. <<
Vielleicht erst mal das Umfeld der Großstädte regeln, statt ÖPNV in die Ecke wo es nicht mal 4G Mobilfunk gibt?
>> Es ist eine großartige Versuchsanordnung: Wenn das Geld keine Rolle spielt – wie viele Fahrgäste nutzen dann welche Strecken und zu welchen Zeiten? <<
Ganz großartig ist die Versuchsanordnung mit Maskenpflicht im Sommer ;-)