Leserbriefe für den 7.2.
Jetzt liegt es an der Politik
Zu „Politiker nehmen die AfD in die Zange“ (Seite 1) sowie zu „Eine Demo reicht nicht“ (Die Dritte Seite) vom 5. Februar:
Es war am Samstag ein gutes Gefühl, mit circa 25.000 Menschen in Augsburg gegen den stärker werdenden Rechtsruck und für unsere wunderbare Demokratie zu demonstrieren. Diese Demokratie ist ein Geschenk für uns alle, es gilt, sie zu bewahren. Doch dazu brauchen wir Bürger unsere gewählten Politiker, die unsere demokratischen Instrumente verfassungsrechtlich schützen, und zwar schnell. Die dazu nötigen Gesetze müssen vor den nächsten Landtagswahlen rechtskräftig sein. Ein generelles Einreiseverbotsverfahren gegen Herrn Sellner ist überfällig. Auch wenn es leicht umgangen werden kann, aber es wäre ein Zeichen. Ich möchte in keinem autokratisch regierten Land leben. Diese Demos sind ein Aufschrei der Bürger an unsere Politiker, gemeinsam schnell zu handeln, und zwar ohne Vorbedingungen. Wer nicht erkennt, dass es an der Zeit ist, parteiübergreifend zu handeln, ist fehl am Platz. Vielleicht hätte eine CDU ohne den frustrierten Herrn Merz mehr Chancen, zum Beispiel mit Herrn Wüst oder Herrn Günther. Das sind Politiker, die für die Zukunft unseres Landes eventuell einen besseren Blick haben. Ich (66 Jahre) wünsche mir für unsere nachfolgende Generation mehr Mut und Teamgeist und endlich schnelles Handeln.
Eva Brückner, Stadtbergen-Leitershofen
Globuli fürs Gewissen
Ebenfalls dazu:
Auf den Demos nur Flagge zu zeigen, oder von den Politikern in die Zange genommen zu werden, ist mir viel zu wenig. Da wir alle viel zu lange weggeschaut haben, ist dieser plötzliche hyperaktive „Massen-Aktionismus“ nur Globuli für unser schlechtes Gewissen. Es sind Entschuldigungsaktionen für unsere zögerliche Meinungsbildung, für unser Versagen bei Diskussionen bezüglich der AfD – dabei endlich mit der Faust auf den Tisch zu hauen, energisch dagegen zu argumentieren. Es ist dringend an der Zeit, das angsterregende AfD-Wesen an seinen radikalen Wahlprogramm-„Hörnern“ zu packen und in den politischen Boxring zu zerren. Hier müssen fest in der Demokratie verankerte Politiker und Politikerinnen, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen und alle hervorragenden Persönlichkeiten unseres Landes versuchen, das Angstwesen AfD öffentlich zu demaskieren, bloßzustellen, lächerlich zu machen.
Walter M. Neumair, Augsburg
Wo genau liegt rechts
Zu „Rechts, rechtsradikal, rechtsextrem – das ist der Unterschied“ (Politik) vom 3. Februar:
Es ist erschreckend, wie einfach es sich die Medienwelt in Deutschland mittlerweile macht. Es ist absolut richtig, rechtsradikale und rechtsextreme Gesinnungen müssen ganz klar bekämpft werden, keine Frage – aber gleichzeitig ist nicht alles, was rechts der Mitte einzustufen ist, automatisch rechtsradikal oder rechtsextrem und somit gegen unsere demokratische Grundordnung oder gegen Grund- und Menschenrechte! Der Extremismusforscher stellt bereits im Artikel klar, dass ein „rechts der Mitte“ einfach nur das Gegenstück zu „links der Mitte“ ist. Ob nun rechts oder links der Mitte, beide Positionen können im Rahmen unter Achtung der Verfassung, der demokratischen Grundordnung und der Grund- und Menschenrechte vertreten werden, das ist eben der Grundgedanke einer Demokratie!
Christian Endres, Bad Grönenbach
Nicht zocken, Herr Heil!
Zu „Die Rente soll länger sicher sein“ (Seite 1) vom 1. Februar:
Das Rentensystem mit Aktien stabilisieren? Herr Heil, mit den Rentenbeiträgen zockt man nicht. Machen Sie auch einen Doppel-Wumms! Alle zahlen in die Rentenversicherung ein. Angestellte, Arbeiter, Arbeiterinnen wie bisher. Selbstständige, wie Ärzte, Apotheker, Unternehmer, zahlen auch ein wie gut verdienende Angestellte. Das wäre mehr als fair. Die meisten sichern sich ja privat ab. Aber durch Insolvenz oder Misswirtschaft sind die Altersrücklagen oft futsch. Zur Verfügung steht nur noch die Rentenanwartschaft aus den jungen Jahren, als sie noch Angestellte waren. Wer dann nichts mehr hat, bekommt sie die sogenannte Aufstocker-Rente. Also nie, beziehungsweise fast nichts einbezahlt, aber jetzt auf Kosten der 48 Jahre lang Einzahlenden die Hand aufhalten? Und, Herr Heil, vergessen Sie nicht, Politiker und Beamte auch zu Rentenbeiträgen heranzuziehen. Nur Mut, der arbeitende kleine Mann steht hinter Ihnen.
Petra Stadler, Lamerdingen
Bares ist ein Risiko
Zu „Sprengungen vertreiben Banken“ (Bayern) vom 5. Februar:
Wo kein Geld, da keine Sprengung. Mal ehrlich: Wer braucht nachts um 2 Uhr unbedingt Bargeld? Die Banken sagen ja selbst, dass immer mehr mit der Karte bezahlt wird. Darüber hinaus ist es auch nicht verständlich, dass Banken das Geld nachts nicht entnehmen, wie schon in Holland erfolgreich praktiziert. Und das Argument: „Wir brauchen dazu Personal, das jeden Tag das Geld entnimmt und bereitstellt“ hinkt gewaltig. Denn ein gesprengter Automat, ein zerstörtes Haus, das kostet ein Vielfaches. Zudem werden sich künftig Gebäudeversicherungen erhöhen, wenn im Gebäude ein Geldautomat steht, der nachts bestückt ist. Die Maßnahmen mit Färbemittel verhindern keine Sprengung. Und sollte es der Weisheit letzter Schluss sein, dass Dorfläden künftig Geld bereithalten, während Banken ihren Service kostensparend abbauen – dann sollten Banken Kundenzulauf erhalten, die den „Schuss“ hören und das Geld nachts entnehmen. Bevor noch ein Mensch zu Schaden kommt.
Rausch Werner, Dürrlauingen
Was denken von Leser?
Zum Bildtitel „Was ein Fest!“ (Seite 1) vom 5. Februar:
„Was ein Fest!“? Was denken von Leser? Sprache des Volkes? Eine Bestätigung der Ergebnisse aus der Pisa-Studie?
Anton Wiedemann, Lindenberg
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