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Porträt
17.05.2022

Kerstin Claus gibt Missbrauchsopfern eine Stimme

Kerstin Claus ist neue Unabhängige Beauftragte für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM). Die in sie gesetzten Hoffnungen und Erwartungen sind hoch.
Foto: Kay Nietfeld, dpa

Die neue Unabhängige Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung hat immer wieder auf Missstände hingewiesen. Die Erwartungen an sie sind hoch – auch weil Claus selbst Betroffene ist.

Es ist nur ein Zufall, natürlich, aber einer, in den sich etwas hineininterpretieren lässt. Kerstin Claus hat an diesem Dienstag zu ihrer Antritts-Pressekonferenz eingeladen, in einen Raum des Familienministeriums in Berlin. Ende März wurde sie von der Bundesregierung zur neuen Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) berufen. Danach bat sie um Zeit, sich ins Amt einfinden zu können und daher noch keine Interviews oder Statements geben zu wollen.

Eine erste Ausnahme machte sie dann doch - wegen des katholischen Trierer Bischofs Stephan Ackermann. Der hatte vor Bistumsmitarbeitenden den Klarnamen einer Missbrauchsbetroffenen enthüllt. Claus sprach von einem besonders gravierenden Fall - zumal Ackermann Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist.

Claus engagiert sich seit Jahren für eine bessere Aufarbeitung von Missbrauchsfällen

Über Ackermann hatte sie sich schon mehrfach ärgern müssen, etwa weil er einmal Betroffene als "Aktivisten" bezeichnete. Kerstin Claus wurde deutlich, wenn sie dazu befragt wurde; angefragt als Mitglied des staatlich mandatierten Betroffenenrates beim UBSKM, dem sie seit 2015 angehörte, oder des Nationalen Rats gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen.

Nun fallen ihre Antritts-Pressekonferenz und Ackermanns Ankündigung, im Herbst sein Amt abzugeben, zeitlich eng zusammen. Ein Zufall, und doch für manchen Missbrauchsbetroffenen eine Entwicklung, die Anlass zur Hoffnung ist. Der nämlich, dass aufseiten der katholischen Kirche der Umgang mit Missbrauchsfällen verbessert wird und sich professionalisiert.

Der Trierer Bischof Ackermann erreichte als Missbrauchsbeauftragter der katholischen Deutschen Bischofskonferenz manches - irritierte aber auch mit seinen Äußerungen.
Foto: Harald Tittel, dpa (Archivbild)

Und der, dass auch das Amt der Unabhängigen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung gestärkt wird, wofür Claus' Vorgänger Johannes-Wilhelm Rörig, ein Jurist, stets kämpfte. Nach dessen vorzeitigem Rückzug wurde die Position jetzt mit einer Frau besetzt, die sich deutlich zum - gesamtgesellschaftlichen - Thema sexueller Missbrauch äußern wird. Vor allem: mit einer Betroffenen, die sehr genau weiß, welche Folgen sexualisierte Gewalt hat und woran es zum Beispiel bei der Aufarbeitung krankt. Und es krankt an allen Ecken und Enden. Das in sie gesetzte Vertrauen und die Erwartungen an sie sind aus diesen Gründen hoch.

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Kerstin Claus arbeitete als Redakteurin, unter anderem für das "heute journal" des ZDF

Kerstin Claus bringt alles mit, um ihnen gerecht werden zu können. Als langjährige ZDF-Redakteurin, unter anderem für das "heute journal", ist sie medienerfahren und kennt die Wirkung von Worten und Bildern. Als Grünen-Kandidatin bei der Landtagswahl 2021 in Rheinland-Pfalz (der Einzug in den Landtag gelang ihr nicht) ist sie vertraut mit den Mechanismen der Politik. Mit der Missbrauchsthematik hat sie sich bereits wissenschaftlich in ihrer Masterarbeit an der Technischen Universität Kaiserslautern befasst.

Geboren wurde Kerstin Claus 1969 in München. Als sie 14 Jahre alt war, missbrauchte sie ein evangelischer Pfarrer. Im Gespräch mit unserer Reaktion erzählte sie davon, dass sie hin und wieder im Netz nach seinem Namen suche. Ihr Peiniger hatte das meiste, das sie ihm vorwarf, eingeräumt - dennoch konnte er in Schwaben ein weitgehend normales Leben führen. Man hatte ihm lediglich auferlegt, sich bei ihr zu entschuldigen und einen kleineren Betrag zu spenden.

Claus kritisierte auch die evangelische Kirche immer wieder deutlich

Was sie erlebte, mussten und müssen ungezählte Missbrauchsbetroffene erleben - das so aufreibende Ringen um so etwas wie Gerechtigkeit, das Ringen mit mächtigen Organisationen. Und hier kritisierte sie in den vergangenen Jahren vor allem auch die evangelische Kirche, die in Sachen Aufarbeitung noch vieles leisten müsse. „Strategie ist, dass, wenn etwas öffentlich sichtbar scheitert, die Betroffenen diskreditiert werden, um die Kirche aus der Schusslinie zu nehmen. Es wird Wahrheit gedehnt und gebeugt“, warf Claus, die verheiratet ist und zwei Kinder hat, der evangelischen Kirche vor einem Jahr vor. Es sind starke Worte - und aus Sicht von Missbrauchsbetroffenen sollen nun starke Taten folgen.

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