Anwohner sammelt 1000 Unterschriften gegen Tempo-30-Zonen
Plus Das Nahmobilitätskonzept sieht umfassende Tempolimits in Schwabmünchen vor. Ein Anwohner wehrt sich gegen die Pläne und hat zahlreiche Unterstützer gefunden.
Noch bevor Verkehrsplaner Ralf Kaulen in der Stadtratssitzung Ende April sein Nahmobilitätskonzept vorstellte, machten Gerüchte die Runde: Demnach sollten nahezu alle Straßen in Schwabmünchen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung belegt werden. Tempo 30 im gesamten Stadtgebiet? Das ging dem Schwabmünchner Siegfried Schubert zu weit. Er startete eine Unterschriftenaktion gegen die Pläne. Das Ergebnis präsentierte er nun Bürgermeister Lorenz Müller.
„Knapp 1000 Bürger haben sich beteiligt. Das zeigt das große Interesse an dem Thema“, sagte Schubert und reichte dem Stadtoberhaupt den Packen Papier. Die Corona-Krise habe ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, da einige Geschäfte, in denen die Unterschriftenlisten auslagen, seit Beginn der Aktion Anfang März schließen mussten. „Es wären sicherlich noch mehr Unterschriften geworden“, war Schubert überzeugt.
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Da ist eine Debatte ins Rollen gekommen, die der Innenstadt nicht guttun wird. Ich sehe Tempo 30 in reinen Wohngebieten ein, vor Schulen, vor Kindergärten usw. Da geht es um den Schutz von Kindern, die das Verkehrsgeschen noch nicht komplett im Griff haben. Allerdings habe ich diesen Eindruck bei manchem Fahrradfahrer auch. Kreuzen und queren, wie es gerade passt, ohne Vorfahrtsregeln unterwegs sein – das würde ich mir als Autofahrer auch wünschen.
Aber zurück zur Innenstadt: wer kein Auto mehr in der Innenstadt haben will, soll es halt einfach sagen, statt mit 30er-Zonen-Mätzchen und Parkplatzschwund ein Hintertürchen zu suchen. Dann bleiben wir Autofahrer draußen, kaufen auf dem Land ein, wo man noch willkommen ist oder bestellt übers Internet und fertig. Blöd nur, wenn dann in der Innenstadt die Kunden fehlen. Dann gibts auch für die Fahrradfahrer, die sich so sehr bedrängt fühlen, nichts mehr zu holen. Vor allem der Lebensmittelhandel wird darunter leiden, denn wenn ich zwei Frühstückssemmeln in der Ferdinand-Wagner-Straße kaufen will, werde ich nicht am Bahnhof parken, oder?
Kein Wunder dass diese "Gerüchte", wie es jetzt in dem Bericht heißt, entstanden sind. Denn der Bericht vom 7. Mai "Wird Schwabmünchen bald zur Fahrradstadt?" desselben Verfassers suggerierte nämlich, das viele Straßen in der Stadt zu Fahr-
radstraßen ausgebaut werden sollen und dort dann Tempo 30 gilt. Diesen Eindruck will man jetzt seitens der Stadt
wohl wieder verwischen, nachdem hier doch recht viele Bürger und Bürgerinnen aufgeschreckt wurden. Es wird vorerst mal zurückgerudert. Aber anscheinend will man dafür durch die Schaffung von Fahrradstreifen in manchen Straßen quasi durch die Hinter-
türe die Autos aus der Innenstadt verbannen und Tempo 30 doch flächendeckender einführen. Das Thema wird uns noch lange
beschäftigen.
Kann mal jemand Herrn Schubert erklären, wie man diesen Mund-Nasen-Schutz trägt??