Bleibt ein neues Bad in Bobingen ein Wunschtraum?
Lange Diskussionen, Absichtserklärungen und trotzdem keine Entscheidung. Die Stadtratsfraktion der Bobinger SPD wird in Sachen Badneubau ungeduldig.
Das Thema wurde bereits lange und ausgiebig diskutiert im Bobinger Stadtrat. Im Jahr 2019 wurde eine sogenannte "Protokollerklärung zum geplanten Neubau eines Ganzjahresbades" verabschiedet. Das sollte eine Art Fahrplan darstellen. Doch jetzt stellt die SPD eine gehörige Verspätung fest.
"Während unsere Nachbarstadt Schwabmünchen ihre ambitionierten Pläne für ein neues Hallenbad energisch vorangetrieben hat, war das Thema im Bobinger Stadtrat kaum präsent", heißt es in der jüngsten Presseerklärung der SPD. Man fürchtet, dass das Thema durch die aktuelle Lage mehr und mehr ins Hintertreffen geraten könnte und sich das Zeitfenster für eine Entscheidung pro Neubau langsam schließen könnte.
Ist die interkommunale Finanzierung des Bobinger Bads gescheitert?
Der Beginn der Planungs- und Bauphase sei seinerzeit um ein Jahr verschoben worden. In dieser Zeit sollte das, noch vom damaligen Bürgermeister Bernd Müller eingeleitete Vorhaben, das Bad über eine Zusammenarbeit mit umliegenden Kommunen zu finanzieren, in die Tat umgesetzt werden. Doch dieses Vorhaben sei mittlerweile gescheitert, wird in der Pressemitteilung erklärt. Edmund Mannes, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat, fordert daher: "Spätestens jetzt, mit Beginn der Haushaltsdebatten, muss sich die Stadt klar positionieren und endlich eine Entscheidung treffen."
Dem schließt sich Zweiter Bürgermeister Armin Bergmann an und wiederholt seine bereits mehrfach geäußerten Befürchtungen, dass die noch vom alten Stadtrat gebilligten Pläne doch noch scheitern könnten. Dies würde, so Bergmann, einen Verlust an Lebensqualität und einen Rückgang an Attraktivität der Stadt bedeuten. Auf Nachfrage erklärt Bürgermeister Klaus Förster, dass auch er grundsätzlich "pro Neubau" eingestellt sei. Allerdings räumt Förster ein, dass es momentan keine gemeinsame Strategie der Nachbargemeinden gebe. "
Keine gemeinsamen Investitionen
Schwabmünchen hat einen eigenen Badneubau beschlossen und Königsbrunn setzt bei der Verwirklichung von Projekten andere Prioritäten. Daher werde es keine gemeinsamen Investitionen in Bobingen geben. Die Verhandlungen zur Gründung einer "Betreibergemeinschaft" seien noch nicht abgeschlossen. Dadurch könnten sich bei den Betriebskosten spürbare Entlastungen ergeben. Dann müsste nicht jede Kommune für sich die komplette Betriebsinfrastruktur inklusive aller personellen Kapazitäten vorhalten, sondern die Ressourcen könnten geteilt werden. Dadurch würden sich die Aufwendungen für den Badbetrieb in jeder der beteiligten Gemeinden deutlich reduzieren. Diese Pläne seien allerdings noch nicht spruchreif, so der Bobinger Bürgermeister.
Bleibt das veranschlagte Geld im Haushalt?
Auch vom Landkreis könne man kaum Unterstützung erwarten, da in den verschiedenen Gemeinden bereits zu viele Einzelentscheidungen gefallen seien, die kaum noch rückgängig gemacht werden könnten. Deshalb stelle sich nun in den Beratungen zum Haushalt die Frage, ob die bisher eingeplanten Mittel weiter im Haushalt eingestellt bleiben sollen. Und ob sich Bobingen generell in der Lage sehe, die geschätzten Mittel in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro alleine aufzubringen. Wobei diese Kosten nur die reinen Investitionskosten für Bau und Inbetriebnahme darstellen würden. Beim laufenden Betrieb wird mit einem jährlichen Defizit gerechnet, das ebenfalls von der Stadt geschultert werden müsste.
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