Wenn alle an einem Strang ziehen
Claudia Roth besucht den Generationenpark und trifft Königsbrunner Bürger
Königsbrunn Gelungenes Miteinander in der Heimat, aber auch aktuelle Konflikte im Nahen Osten waren Themen bei einem Gespräch mit Bürgern, das Claudia Roth (MdB), Kandidatin der Grünen im Stimmkreis Augsburg/Königsbrunn, im Café der Wohnanlage Generationenpark führte. Von Achim Friedrich, dem Leiter des Mehrgenerationenhauses, und Betreuerin Marcella Wolf hatte sie zuvor mehr über das Modellprojekt erfahren und auch mit Bewohnern gesprochen.
Wie zuvor schon andere Politiker zeigte sie sich sehr beeindruckt: „Gegen den Trend in der Gesellschaft ist hier etwas entstanden, das Gemeinschaftlichkeit betont.“ Sie versprach, im Frühjahr wiederzukommen und ein Rosenbäumchen zu pflanzen. Ihr Eindruck: „Wenn alle an einem Strang ziehen, kommt meist Großartiges dabei heraus.“
Diesen Gedanken griff Heidemarie Schmidt-Aßmann auf. Es störe sie, dass diese Zusammenarbeit auf Bundesebene so wenig funktioniere und sich die Politiker zusätzlich persönlich angriffen. Dabei werde sehr viel Energie verschleudert und der Bürger wahlmüde.
Politiker können auch über Parteigrenzen kooperieren
Roth gab ihr Recht. Sie finde es auch schade, weil sie zu einigen Politkern anderer Parteien, etwa Günther Beckstein (CSU), einen ausgesprochen guten Kontakt habe. In Ausschüssen, wie aktuell dem zur NSU-Affäre, könne man parteienübergreifend kooperieren und dabei gute Ergebnisse erzielen. Auf kommunaler Ebene gehe dies sicher leichter, so Roth, „und wenn’s gut läuft, ist Parteienzugehörigkeit nicht so wichtig. So lernt und lebt man Demokratie.“
Durch weitere Fragen wurde auch die aktuelle Gewalt im Nahen Osten sowie die schwierige Lage der Asylbewerber hierzulande thematisiert. Auch die Waffenlieferungen der Bundesrepublik nach Saudi-Arabien wurden angesprochen.
Die Politikerin berichtete von ihren Erfahrungen bei Reisen in diese Krisengebiete und den Hunderttausenden Flüchtlingen. Hier kam die Bitte einer Bürgerin (deren Schwiegersohn zu den koptischen Christen gehört), die Bundesrepublik solle sich auch für diese verfolgten Christen einsetzen.
Sunyela Roider wollte wissen: „Kann ich als normaler Bürger etwas tun, beispielsweise in Form von Petitionen? Wie kann ich mich beschweren oder auch Hintergrundinfos zu Waffengeschäften erhalten?“ Roth ermunterte sie, sich zu engagieren und das Petitionsrecht in Anspruch zu nehmen. Bezogen auf Waffengeschäfte meinte Roth, man solle sich genau anschauen, was die einzelnen Parteien auf ihrer Agenda hätten – und danach wählen.
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