Trotz Randale und Aggressivität ein Fest für die ganze Familie
Probleme treten vor allem nach Ende des Festbetriebs auf
Mit Ärger und großem Unverständnis hat die Stadt Bobingen auf die Ausschreitungen im Rahmen des Volksfestes reagiert. Gleichzeitig kritisiert sie, dass unsere Zeitung dies in einer Schlagzeile thematisiert hat. Andererseits liegt der Redaktion ein detaillierter Polizeibericht vor, der die Vorfälle klar im Zusammenhang mit dem Volksfest darlegt.
Hauptamtsleiter Thomas Ludwig findet es vor allem sehr schade, dass dadurch der Eindruck erweckt wird, das Volksfest allein sei der Grund für die Randale und Übergriffe gegenüber der Polizei. Wie berichtet, war es am Freitag vor dem Start des Festes im Singoldpark und auch nach Ende des Festbetriebs zu mehreren teilweise brutalen Auseinandersetzungen gekommen.
„So bedauerlich die Ausschreitungen von betrunkenen Heranwachsenden und Jugendlichen in der Öffentlichkeit und die Respektlosigkeit gegenüber unseren Ordnungshütern sind, kann es nicht angehen, dass dies alles auf den Start und Betrieb des Volksfestes zurückgeführt wird“, schreibt Thomas Ludwig im Namen der Stadt.
Er betont, dass auch die Polizeiinspektion Bobingen bestätigt habe, dass sowohl im Festzelt als auch auf dem Festgelände alles friedlich und harmonisch verlaufen sei. „Das Bobinger Volksfest ist und bleibt ein Fest für die Familien“, sagt er. Entsprechendes hatte auch unsere Zeitung berichtet. Ludwig räumt allerdings ein, dass der übermäßige Alkoholkonsum der Jugendlichen und die Gewaltbereitschaft „leider schon seit Längerem ein grundsätzliches Problem darstellt“. Dies aber auf dem Rücken des Bobinger Volksfestes auszutragen, empfinde er als Mitverantwortlicher unfair.
Polizeichef Maximilian Wellner bestätigte gestern den Inhalt unserer Berichterstattung und dass der Abend im Festzelt – wie berichtet – friedlich verlaufen sei. Er lobt die Arbeit der Security. „Das Problem tritt dann auf, wenn die Leute vor die Tür gebracht werden und die Sicherheitsleute nicht mehr zuständig sind.“ Nicht nachvollziehbar sei für ihn dabei vor allem die Respektlosigkeit und Aggressivität der Betrunkenen gegenüber den Beamten.
So habe man den Kollegen, dem von einem randalierenden 18-Jährigen gezielt der Daumen ins Auge gedrückt wurde, aufgrund der immer noch anhaltenden Schmerzen von seiner Schicht befreien müssen.
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