
"Zum Grünen Kranz" in Großaitingen: Das Lebenswerk zum Beruf gemacht


Im Grünen Kranz in Großaitingen setzt Bernhard Weis die lange Tradition seiner Vorfahren fort. Er führt den Gasthof in vierter Generation.
Ein Restaurant zu leiten, ist nicht einfach ein Beruf zum Geldverdienen. Für Bernhard Weis ist es eine Lebensaufgabe. In vierter Generation führt er den Gasthof Zum Grünen Kranz in Großaitingen. Das Gebäude zählt zu den ältesten in der Gemeinde im Augsburger Land. Das verrät die Jahreszahl 1660 auf der Giebelseite. „Dieses Gebäude hat jede Menge Geschichte in sich“, verrät Bernhard Weis.
2012 wurde zuletzt renoviert
Er übernahm im März 2010 als gelernter Restaurantfachmann und Barkeeper den Landgasthof. In früheren Zeiten waren eine Brauerei, eine Branntweinbrennerei, Bäckerei und Metzgerei neben der Gastwirtschaft untergebracht. In der Chronik der Gaststätte steht: „Nach reicher Tradition erwarb am 27. August 1867 um 13850 Gulden ein Aloys Weis aus Schwabmünchen das Anwesen.“
Bernhard Weis’ Vater Alois senior ist immer noch Besitzer der Gaststätte. Und er legte viel Wert auf die geschmackvolle Einrichtung. Das Gebäude wurde zuletzt 2012 renoviert. „Eigentlich sollte mein älterer Bruder Alois junior die Wirtschaft übernehmen“, erzählt Weis. Ihm standen als Koch mit der besten Meisterprüfung in Bayern alle Türen offen, doch er übernahm den Grünen Kranz und gestaltete Küche und Speisenkonzept neu. „Doch leider ging dieses Konzept nicht ganz auf“, bedauert das der heutige Wirt. Alois Weis junior zog sich zurück und das Lokal stand mehrere Jahre leer.

„Ich merkte damals, dass es meinen Eltern immer schlechter ging, vor allem meinem Vater brach es fast das Herz, dass hier in dem schönen Gebäude keine Gäste mehr ein und aus gingen“, erzählt Bernhard Weis.
Er übernahm das Lebenswerk des Vaters und hängte sich mit seinem ganzen Herzblut in die elterliche Gastronomie. „Auf die Uhr schauen dürfen Sie da nicht“, sagt Weis. So ist es auch kein Wunder, dass er stets eine offene Tür hat für seine Gäste, die aus der reichhaltigen Speisekarte wählen können. Als besonderes Highlight empfiehlt Bernhard Weis seine Steakvariationen vom irischen Weideochsen. „Das ist ein ganz besonderes Fleisch von Tieren, die bis zu 30 Monate auf der Weide stehen“, erklärt der Gastronom. Auch kommt bei ihm kein Tiefkühlgemüse auf den Tisch. „Frisches Marktgemüse, ganz nach der Saison“, lautet seine Devise. Auch legen Weis und seine beiden Köche großen Wert auf frische Soßen und Dressings. „Bei uns kommt nichts aus der Tüte“, verspricht er.
Ob im Grünen Kranz auch in fünfter Generation ein Weis die Gäste bewirten wird, ist noch offen. „Ich will meinen Sohn da zu nichts zwingen, er soll über seinen Beruf frei entscheiden können“, sagt Weis.
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