
Der Metzgerwirt in Hurlach: Traumhaftes Stadl-Ambiente


Der Metzgerwirt in Hurlach im Kreis Landsberg ist nicht nur für seine saftigen Schnitzel bekannt, sondern auch für sein außergewöhnliches Ambiente.
Viele nennen den Metzgerwirt einfach Schnitzelwirt. Das saftige, panierte Stück ist zweifellos gut. Doch die Gaststätte in Hurlach (Landkreis Landsberg) darauf zu beschränken, greift zu kurz. Schon der Begriff Gaststätte ist nicht passend. Der Metzgerwirt ist in einem großen, aufwendig renovierten Stadl untergebracht, der den Charme vergangener Tage versprüht. Die Gäste sitzen an großen Tischen in der Mitte der ehemaligen Scheune oder oben auf der Galerie, die über eine Holztreppe erreichbar ist. Alles ist liebevoll mit Gestecken passend zur Jahreszeit geschmückt. Die Bedienungen tragen Dirndl, auch die „Chefin“ selbst, wie sie von den Mitarbeiterinnen genannt wird.
Die Geschichte des Gasthofes reicht über 400 Jahre zurück
Stefanie Rüdel führt den Metzgerwirt inzwischen seit 19 Jahren. Die Geschichte des Hofes reicht über 400 Jahre zurück. Das jetzige Wohnhaus neben dem Stadl ließen die Fugger 1600 erbauen. Es diente damals als Posthalterei und Station zum Pferdewechsel für die Boten. Lange war die Gastwirtschaft dort untergebracht, doch mit der Zeit wurden die Räume zu klein. Also baute der damalige Wirt die nebenliegende Scheune um. Anderthalb Jahre dauerte die Renovierung. Am Josephstag 1995 wurde der Stadl eingeweiht. Rüdel fühlt sich der Tradition verpflichtet, aber sie will auch nicht stehen bleiben. Das wird zum Beispiel bei der Auswahl der Gerichte deutlich. Neben Rindertafelspitz und Holzfällersteaks wird auch gebratenes Zanderfilet mit Pfifferlingsrahmsoße und Brokkoliröschen angeboten. Laut Karte „Low-Carb-Kost“, also ein Gericht mit wenig Kohlhydraten. „Ernährungsbewusstsein ist heute ein Thema“, sagt Rüdel. Für sie ganz selbstverständlich. Neben kohlenhydratarmen und deftigen Gerichten finden sich aber auch Nachspeisen auf der Karte. Zum Beispiel Erdbeer-Mascarpone-Pfannkuchen.
Mit ihrer Philosophie hat Rüdel weit über die Grenzen von Hurlach hinaus Anhänger gefunden. Die Gäste kommen sogar aus München, Augsburg und Kempten, um mit einem kleinen Abstecher von der B 17 essen zu gehen. Zudem sind sie treu. „Wir haben 75 Prozent Stammgäste“, sagt Rüdel. Viele sitzen bei gutem Wetter auch im Biergarten unter den alten Kastanien. Bei Fahrradtouren planen viele einen Zwischenstopp beim Metzgerwirt ein.

Rüdel führt den Erfolg der Gaststätte auf die gute Qualität zurück. „Es ist wichtig, das Niveau zu halten“, sagt sie. Die Zutaten für die Gerichte werden laut der Inhaberin in der Region eingekauft. Zudem ist ihr wichtig, ein gutes Verhältnis zu ihren Mitarbeitern zu pflegen. „Viele arbeiten schon seit zehn oder 15 Jahren an meiner Seite.“ Das wissen auch die Gäste zu schätzen. „Die Leute finden es toll, wenn sie bei jedem Besuch die gleiche Bedienung haben.“

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