Das Herz schlägt für Innovation
Das Technologiezentrum ist das Herzstück im Augsburg Innovationspark. Hier teilen unterschiedliche Branchen und Disziplinen ihr Wissen. Wem das nützt, wird bei einem Rundgang schnell klar.
Wolfgang Hehl geht Besuchern voraus durch lichtdurchflutete Gänge. Wer ihm entgegen kommt, den grüßt der Geschäftsführer des Technologiezentrums Augsburg (TZA) zugewandt. „Das TZA ist zu 70 Prozent ausgelastet“, sagt er und öffnet die Türe zu einem vollausgestatteten Konferenzraum mit Blick auf den Augsburg Innovationspark. Die aktuell 40 Firmen mit insgesamt 360 Mitarbeitern nutzen diesen und weitere Räume für Kundengespräche oder Besprechungen. Auch der Empfang am Eingang bedient alle. Das Gebäude bietet den Nutzern 12.000 Quadratmeter Fläche. Seit der Eröffnung im April 2016 haben hier Firmen unterschiedlicher Größe ihren Sitz – von einem bis zu 30 Mitarbeitern.
Synergien schaffen
Zurück auf dem Gang passieren wir einen „Meeting-Point“. So nennt Wolfgang Hehl die kleinen Sitzgelegenheiten, die zum lockeren Gespräch einladen. Im TZA gibt es viele dieser Orte, damit das Netzwerken leichter gelingt – von Firma zu Firma und von einer Branche zur anderen. Synergien schaffen, ist das Ziel des von der Stadt Augsburg mitfinanzierten und geförderten Technologiezentrums.
Von den Büroräumen führt der Geschäftsführer Besucher in die Werkhalle. Hier riecht es förmlich nach Innovationen und Zukunft. Kleine Werkstätten umsäumen die 3.000 Quadratmeter Halle. Aus ihnen dringt der Geruch nach Metall. Eine der Werkstätten mietet die Augsburg Diamond Technology GmbH (AuDiaTec). Ihre Räume sind gefüllt mit großen lauten Maschinen. Mit ihrer Hilfe stellen Dr. Stefan Gsell und Dr. Martin Fischer und ihre neun Mitarbeiter einkristalline Großdiamanten mit bis zu 90 Millimeter Durchmesser her. „Dass dieses Technikum gebaut wurde, ist ein großes Glück“, sagt Dr. Stefan Gsell. Es bietet ausreichend Platz, Infrastruktur und die Stromanbindung, die die Herstellung synthetischer Diamanten braucht.
Know-how mit anderen teilen
Nachbar von AuDiaTec ist die VOCUS GmbH. Im Labor stehen hier ein 3D-Drucker und der Teststand eines elektrischen Hybridantriebs für Luftfahrzeuge. Letzteren entwickeln die Gründer Stefan Gorkenant und Stefan Senger im Rahmen eines aktuellen Projekts. Klar, dass die Firma von der Unternehmenslandschaft aus AEROTEC, Airbus Helicopters, Fraunhofer Institut und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt profitiert. „Ohne das TZA-Netzwerk würden wir uns nicht so optimal entwickeln“, sagt Geschäftsführer Stefan Senger. Im TZA arbeiten verschiedene Branchen zusammen und teilen ihr Know-how. „Die einen kommen aus der Produktion und wissen, wie hohe Stückzahlen schnell realisierbar sind. Die anderen kennen den richtigen Umgang mit dem Material“, erklärt Wolfgang Hehl. Firmen aus ganz Europa treffen aufeinander. Statt Konkurrenzdenken blüht der Austausch untereinander. Auch die Universität und die Hochschule sind mit studentischen Projekten vor Ort vertreten. Unser Rundgang endet auf dem Dach des TZA. Von hier lässt sich der Augsburg Innovationspark überblicken. Das gesamte Areal ist so groß wie rund 100 Fußballfelder. Viele der heute noch unbebauten Parzellen sind bereits verkauft. Sie werden schon bald gefüllt sein mit Bürokomplexen, Werkhallen und mehr.
Innovation auf 70 Hektar
Das TZA liegt am Rand des Parks und ist dennoch dessen organisatorischer Mittelpunkt. In einem zweiten Bauabschnitt soll das TZA-Gebäude in den nächsten Jahren um zusätzlich 15.000 Quadratmeter Fläche für Büroräume und Werkstätten erweitert werden. Wolfgang Hehl freut sich auf viele Firmen mit Interesse am Thema Innovation. Und auf neue Gesichter, die er in den Gängen des TZA zugewandt begrüßen kann. (rom)
Kontakt: www.augsburg-innovationspark.com
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