
Aus der Provinz ans Weiße Haus

Sich am Markt zu behaupten, ist nicht einfach. Es bis an die Weltspitze zu schaffen, umso schwerer. Wie das geht, beweisen regionale Unternehmen immer wieder.

Ob US-Präsident Donald Trump weiß, woher der Anstrich seines Amtssitzes kommt? Besser nicht. Denn die Außenfarbe des Weißen Hauses stammt ebenso wie die des Pentagons aus Deutschland. Genauer gesagt aus Diedorf im Landkreis Augsburg. Der Grund für den bayerischen Import ist ganz einfach – und dürfte dem mächtigsten Mann der Welt ganz und gar nicht schmecken. Es gibt schlussendlich nicht mal annähernd ein konkurrenzfähiges Produkt auf dem amerikanischen Markt, das den Farben aus dem Haus Keim das Wasser reichen könnte.
Weltweit präsent
Das 1878 gegründete Traditionsunternehmen ist der weltweit führende Hersteller von Silikatfarben – und auf dem ganzen Globus präsent. So erstrahlen auch der Londoner Buckingham Palace, die Oper Sydney, das Bolschoi-Theater und der Kreml in Moskau in Keimfarben.
Zahlreiche Produkte oder innovative Ideen entstammen Bayern und im Besonderen auch unserer Region. Es scheint fast, es würde meist Bahnbrechendes entstehen, sobald sich ein Bayer nur etwas in den Kopf gesetzt hat. Ganz so ist es natürlich nicht, doch viele weitere Beispiele neben Keim zeigen, welch starke Rolle Entwicklungen spielen, die hier ihren Ursprung haben.

Ein Gesicht für den Apple-Campus
Da könnte man beispielsweise bei Apple nachfragen. Der US-amerikanische Technologie-Gigant baut auf seinem Apple-Campus im kalifornischen Silicon Valley auf Produkte made in Gersthofen. Die Firma Seele kreiert außergewöhnliche Riesentreppen aus Glas, die selbst Apple-Chef Tim Cook zum Staunen brachten. Doch damit nicht genug mit schwäbischen Bauteilen. Denn auch die Campus-Fassade kommt aus unserer Region. Der Spezialist dafür ist die Gundelfinger Firma Gantner, die unter anderem am Erscheinungsbild der Hamburger Elbphilharmonie maßgeblich beteiligt war. Das höchste Hochhaus Europas, das aktuell in St. Petersburg entsteht und knapp 500 Meter messen wird, bekommt ebenfalls eine Fassade aus der Donaustadt.
Vom Landkreis Dillingen geht es weiter in den Landkreis Günzburg. Denn in Jettingen-Scheppach findet man Außergewöhnliches. Besser gesagt: einen der größten Spielhersteller der Welt. Ludo Fact bringt das Vergnügen sprichwörtlich in die Welt. Nach Firmenangaben heißt das: 70 000 Brettspiele pro Tag, 350 000 Spiele sowie Puzzles in der Woche und bis zu 17 Millionen Einheiten im Jahr werden hier für 200 Spieleverlage weltweit produziert.
Steiler geht's nicht
Für jede Menge Spaß steht auch die Gerstlauer Amusement Rides GmbH, die ihren Sitz in Münsterhausen bei Thannhausen hat – also ebenfalls im Landkreis Günzburg. Die Profis für Achterbahnen, Riesenräder oder Karussells aller Art und Dimensionen begeistern mit ihren Anlagen die Besucher von Jahrmärkten, Volksfesten und Erlebnisparks auf der ganzen Welt. 2011 machte das Unternehmen Schlagzeilen, als in der Nähe Tokyos die steilste Achterbahn der Welt in Betrieb genommen wurde – natürlich aus dem Hause Gerstlauer.
Die zuvor genannten Unternehmen sind natürlich nur ein minimaler Auszug von global erfolgreichen Unternehmen aus unserer Region. Zum wirtschaftlichen Erfolg tragen aber nicht nur die großen Fische bei, auch kleine Handwerksbetriebe oder findige Dienstleister machen unsere Heimat einzigartig. Allen ist eines gemeinsam: Die Qualität stimmt. Denn ohne hochwertige Produkte und Erzeugnisse bleibt der Erfolg aus. Gepaart mit dem nötigen Innovationsgeist und einer gehörigen Portion Mut ist dann auch der Weg bis ins Weiße Haus nicht versperrt.

Das Ziel ist die perfekt Kruste

Wenn jedes tausendstel Gramm zählt
Seit vielen Generationen ist das Schnupfen eine liebevoll gepflegte Tradition – besonders in Bayern. Auch in unserer Region treffen sich regelmäßig Schnupferfreunde, um die ein oder andere Prise zu genießen.

Die erste "Zweilandstadt"
In Ulm und Neu-Ulm geht man nicht mehr einkaufen, sondern zweikaufen. In den Restaurants wird nicht eingekehrt, sondern zweigekehrt.

Urban. Überraschend. Untergrund
In Dominik Widmanns Bildern treffen abstrakte Formen auf leuchtende Farben, Streetart auf Space-Ästhetik und futuristische Elemente auch schon mal auf ein Känguru.