Gesichter der Saison
Mit diesen Namen ist die 49. Spielzeit untrennbar verbunden
Frankfurt/Main Die Bundesliga-Saison hinterlässt außer Toren, Punkten und Tabellenständen vor allem Gesichter und Geschichten.
Jürgen Klopp Zum zweiten Mal nacheinander durfte der erst 44 Jahre alte Coach von Borussia Dortmund die Meisterschale hochhalten. Sein Team kombinierte traumhaft schön und siegte und siegte und siegte: 28 Spiele ohne Niederlage und insgesamt 81 Punkte – Rekord. „Wenn wir uns in 30, 40 Jahren daran erinnern, werden wir ein Lächeln auf den Lippen haben“, so Klopp.
Marco Reus Borussia Mönchengladbachs erstaunlicher Aufschwung hat ein Gesicht – und einen kessen Haarschnitt. Der wieselflinke Angreifer stürmte endlich auch in die Nationalelf und wechselt nun für 17 Millionen Euro nach Dortmund. „Er hat eine Super-Saison gemacht mit 18 Toren und 12 Assists. Mehr ist schwer“, sagte Trainer Lucien Favre über den torgefährlichsten Mittelfeldspieler der Liga.
Ralf Rangnick und Jos Luhukay Der Trainer von Schalke 04 warf am 22. September das Handtuch – ausgebrannt. Sein Kollege vom FC Augsburg ging am Schluss aus Ärger. Rausgeworfen wurden Michael Oenning (HSV), Markus Babbel und Michael Skibbe (Hertha BSC), Marcus Sorg (Freiburg), Holger Stanislawski (Hoffenheim), Marco Kurz (Kaiserslautern), Robin Dutt (Leverkusen) und Stale Solbakken (Köln).
Babak Rafati Der Suizidversuch des Schiedsrichters aus Hannover sorgte für die Absage des Spiels 1.FC Köln gegen FSV Mainz 05 – und zwei Jahre nach dem Suizid von Robert Enke für große Betroffenheit im Profigeschäft. Rafati hat seine Depressionserkrankung nach eigener Aussage inzwischen überwunden und sagt: „Ich bin froh, dass ich überlebt habe.“ Auf den Platz zurückkehren wird er nicht.
Otto Rehhagel Mit 73 war der Trainer nach zwölf Jahren Liga-Pause in Deutschlands Eliteklasse zurückgekehrt. Mit markigen Sprüchen („Ab Montag bin ich das Gesetz“) kam er. Mit Parolen und Plattitüden („Die Hoffnung stirbt zuletzt“) schleppte er sich und Hertha BSC durch – immerhin auf die Rettungsinsel namens Relegationsplatz.
Klaas-Jan Huntelaar Der „Hunter“ von Schalke 04 jagte Mario Gomez und holte mit 29 Treffern die Torjägerkanone – als erfolgreichster Ausländer überhaupt. Dazu kann er noch fünf Tore im DFB-Pokal und 14 in der Europa League vorweisen.
Christian Streich Der Klassenerhalt mit dem SC Freiburg – ein echtes Gesamtkunstwerk, das der unorthodoxe Trainer ablieferte. Weil der Klub 270 Angestellte hat, will er den Ruhm nicht alleine ernten. Selbstdarstellungen sind Christian Streich verhasst. (dpa)
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