
Doping-Prozess in München: Mark S. gewährt Einblicke in die Tiefen der Doping-Szene

Plus Einmal mehr gewährt der Prozess gegen den Kopf eines Doping-Netzwerkes Einblicke in die Praktiken einer Szene, die ansonsten im Dunkeln operiert.

Ein Kameramann der ARD macht vor Beginn der Verhandlung Aufnahmen im großen Saal A 101 des Strafjustizzentrums München. Über den NS-Kriegsverbrecher John Demjanjuk und die NSU-Terroristin Beate Zschäpe ist hier schon verhandelt wurde. Jetzt sitzt Mark S. auf der Anklagebank. Längst hat er zugegeben, Sportler gedopt haben. Der Prozess aber gewährt seltene Einblicke in eine Welt, die sonst im Verborgenen bleibt. Zwei Mitangeklagte geben sich alle Mühe unerkannt zu bleiben und verstecken ihre Gesichter hinter dicken Schals und Mützen. Mark S. bleibt gelassen. Der 42-jährige Arzt bespricht sich kurz mit seinen Anwälten, macht Notizen in einem Manuskript. Überraschend hatte er im Vorfeld wissen lassen, an diesem Freitag etwas sagen zu wollen.
Auf frischer Tat ertappt, mit der Nadel im Arm
Erst einmal muss aber der Kameramann den Saal verlassen. Kaum ist er raus, fallen die Verhüllungen der Mitangeklagten. Die Vorsitzende Richterin Marion Tischler berichtet kurz, wie sie am Vortag vergeblich versucht hat, Max Hauke zu einer Aussage zu bewegen. Eigentlich waren der und sein österreichischer Langlauf-Kollege Dominik Baldauf als Zeugen geladen. Beide hatten abgesagt, herbeizwingen kann sie das Gericht nicht. Hauke hatte während der Dopingrazzia bei der nordischen Ski-WM 2019 in Seefeld für Schlagzeilen gesorgt, als die Fahnder ihn auf frischer Tat während einer Eigenblutinfusion ertappten. Die Nadel steckte noch im Arm. Ein Video der Szene kursierte im Internet. Hauke habe in dem Telefonat gesagt, so die Richterin, dass die ganze Sache für ihn abgeschlossen sei und er ganz sicher nicht aussagen werde.
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