Ulmer Basketballer müssen sich weiter strecken
Der sichere Sieg in Würzburg macht Mut für das Heimspiel gegen Bonn. Aber der Druck ist groß. Was nach Einschätzung des Trainers ein Vorteil sein kann
Mit den Siegen gegen Tübingen und in Würzburg sind die Basketballer von Ratiopharm Ulm erst einmal in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Vor allem die starke Leistung am Main dürfte der Mannschaft von Trainer Thorsten Leibenath Selbstvertrauen für das wichtige Heimspiel am morgigen Ostersonntag (17.30 Uhr) gegen die Telekom Baskets Bonn gegeben haben.
Beim 91:74-Sieg in Würzburg sind die Ulmer am vergangenen Samstag so konsequent und gleichmäßig konzentriert aufgetreten, wie wohl noch nie in dieser Saison zuvor. Dank des klar verbesserten Mannschaftsspiels waren die Wurfquoten sehr gut und auch in der Defensive klappte es ordentlich. Auf jeden Fall besser als in den Wochen zuvor. Leibenath spricht trotzdem ein klares Manko seiner Mannschaft an: „Das Verteidigen von Würfen in Korbnähe war bei uns in letzter Zeit ein Schwachpunkt. Wir sind zu langsam zurückgekommen und waren dann oft zu spät dran.“ Was dazu führte, dass der jeweilige Gegner häufig zu leichten Punkten kam.
Können Fotu und Butler gegen Bonn spielen?
Das soll nun gegen Bonn zumindest so gut funktionieren wie gegen die Würzburger, die nie eine Chance hatten, die Begegnung für sich zu entscheiden. Wobei der Ulmer Trainer seine Spieler unmissverständlich auf die gute Quote des morgigen Gegners bei den Dreipunkte-Würfen hinweist und befürchtet: „Die Distanzwerfer werden schwer zu verteidigen sein, zumal Bonn auch unter dem Korb seine Stärken hat.“ Doch Spiele werden bekanntlich nicht nur in der Defensive entschieden, wie zuletzt bei den Ulmern klar zu sehen war. Der Angriff muss gegen das Team vom Rhein durchschlagskräftig sein.
Isaac Fotu und Da’Sean Butler, die zuletzt wegen Verletzung fehlten, wären da wichtige Faktoren. Ob sie wieder einsatzfähig sind, wird sich erst noch klären. „Die personelle Situation ist ähnlich unvorhersehbar wie vor dem Spiel in Würzburg“, sagt Leibenath. „Im Training sind nicht alle Mann an Bord.“ Wer genau in den vergangenen Tagen pausieren musste, verrät der Trainer wie üblich zwar nicht. Aber er ist recht optimistisch: „Vergangenen Samstag haben wir die Ausfälle gut kompensiert. Die Partie hat uns selbstbewusst gemacht. Inklusive Marcel Pongo haben wir acht Ausländer. Wir werden ein gutes Team aufbieten können.“
Basketball-Bundesliga: Ulm gegen Bonn
Der Ulmer Center Tim Ohlbrecht stellt vor der Partie gegen Bonn fest: „Für uns beginnen die Play-offs schon jetzt.“ Sein Trainer stimmt uneingeschränkt zu und konkretisiert: „Die Dringlichkeit, Spiele zu gewinnen, ist bei uns jedem klar. Für den einen oder anderen Spieler ist der Druck vielleicht unangenehm. Bei anderen kann er zusätzliche Kräfte freisetzen.“ Die braucht die Ulmer Mannschaft dringend, um in die Play-offs zu kommen. Als derzeitiger Neunter wäre sie nicht dabei.
Ein überaus spannendes Spiel wartet auf die Ulmer dann bereits am darauf folgenden Mittwoch (20.30 Uhr) im Audi-Dome beim FC Bayern München. Die plötzliche Trennung des Tabellenführers von Trainer Sasa Djordjevic am vergangenen Donnerstag hat auch dessen Ulmer Kollegen Thorsten Leibenath überrascht.
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