Carlon Brown: Immer ein Lächeln
Dass er ein guter Junge ist, hat der Amerikaner längst bewiesen. Jetzt geht es für ihn auch gegen Tübingen darum, den sportlichen Aufwärtstrend zu bestätigen
In Ulm ist Brown als Co-Kapitän der Stellvertreter von Per Günther, was er durchaus auch als Wertschätzung und Anerkennung seiner menschlichen Qualitäten werten darf. Die Zweifel an der gesundheitlichen Verfassung sind allerdings noch nicht restlos ausgeräumt. Leibenath sieht Brown nach diversen weiteren Verletzungen und vielen Wochen Pause derzeit bei höchstens 70 Prozent seiner eigentlichen Leistungsfähigkeit. Vor allem beim Eurocup-Sieg gegen die Bayern am Mittwoch hat der Mann mit dem wohl größten Potenzial aller Ulmer Spieler klar ansteigende Form bewiesen. Elf Punkte und drei Rebounds in nicht einmal elf Minuten erinnern schon wieder ein wenig an den Carlon Brown, der vor seinem Wechsel in die deutsche Bundesliga in der Saison 2013/14 bei Hapoel Tel Aviv Topscorer der ersten israelischen Liga war. Wenn er diese Statistiken unter anderem im Derby in Tübingen (Sa. 20.30 Uhr) bestätigt, dann wird man in Ulm wohl mit ihm demnächst über eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrags reden. Joschka Ferner hat in dieser Woche den Anfang gemacht und für zwei weitere Jahre unterschrieben, fünf Spieler sind ohnehin über diese Saison hinaus an Ulm gebunden. Leibenath geht erstens davon aus, dass diese Verträge auch eingehalten werden, was ja im Basketball keine Selbstverständlichkeit ist. Zweitens kann sich der Trainer gut vorstellen, dass demnächst weitere Vollzugsmeldungen folgen.
Nach Tübingen werden übrigens etwa 450 Ulmer Anhänger in fünf Bussen und vielen Privatautos reisen und für den Trainer ist das Derby in zweierlei Hinsicht ein besonderes Spiel. Nämlich das 250. in einem offiziellen Wettbewerb mit Ulm und das zehnte Schwabenderby. Die bisherigen neun unter Leibenath haben die Ulmer gewonnen. Ein Jubiläumssieg am Samstag wäre zumindest keine allzu große Überraschung, auch wenn die Tigers seit der Amtsübernahme des neuen Trainers Tyron McCoy nur gegen die Spitzenmannschaften Bayern München, Bamberg und Oldenburg verloren, gegen Bremerhaven und sogar Ludwigsburg dagegen gewonnen haben. Als aktuelle Nummer 14 des Tableaus ist Tübingen aber auch in dieser Saison absolut chancenlos im Rennen um die Plätze in den Play-offs.
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