
Zum dritten Mal sind die Ulmer nur Zuschauer

Für einen Erfolg in Ludwigsburg hätte der Trainer jeden der Punktspielsiege her gegeben
Zum dritten Mal in Folge ist Ratiopharm Ulm nicht dabei beim Top-Four um den deutschen Basketball-Pokal. Als Ausrichter des Turniers haben die Ulmer 2014 in eigener Halle Platz zwei belegt. Ein Jahr später war Bamberg Endstation im Viertelfinale, zwei Jahre danach reichte es nicht einmal zur Teilnahme an der Qualifikation und seit 67:72-Niederlage in Ludwigsburg am Sonntag ist klar, dass das Top-Four am 18. und 19. Februar in Berlin wieder ohne die Ulmer über die Bühne gehen wird.
Dabei schien diesmal eigentlich alles angerichtet im Kampf um diesen Titel, für den eine Mannschaft nur drei Siege braucht. Die Ulmer mussten zwar in der Qualifikation auswärts in der MHP-Arena antreten. Aber sie spielten beim Tabellenneunten. Als ungeschlagener Spitzenreiter, der in der Vorrunde dieser Bundesligasaison auswärts und daheim alles gewonnen hat. Trainer Thorsten Leibenath sagte gestern, dass er jeden einzelnen dieser Punktspielsiege eingetauscht hätte für einen Erfolg in Ludwigsburg. Die Enttäuschung war Leibenath da immer noch anzumerken, auch wenn der Trainer um Gelassenheit bemüht war: „Draußen scheint die Sonne und das Ergebnis ist kein Weltuntergang.“
Der Rückkehrer und der Debütant hatten auf dieses Ergebnis wenig Einfluss. Dass Per Günther nach einmonatiger Verletzungspause sein Comeback feiern würde, das stand seit dem Samstagstraining fest. Der Kapitän spielte in Ludwigsburg acht Minuten lang. Ergebnis: Ein Wurf, kein Punkt, kein Assist. Leibenath sagte: „Er hat uns nicht wie gewohnt helfen können. Das war nicht der Per, den wir kennen.“ Jonas Wohlfarth-Bottermann fiel noch weniger auf. Aber das Ulmer Problem im Pokal war nach Analyse des Trainers ein anderes: Wie schon am Mittwoch zuvor im Eurocup gegen Khimki Moskau hat Ulm die Anfangsphase vermasselt. Leibenath sieht darin zwar keinen Trend, aber er sagt klipp und klar: „Wir haben zu Beginn nicht die Physis gezeigt, die nötig gewesen wäre, um diesen Gegner zu schlagen.“
Die Ulmer haben am 18. und 19. Februar jetzt jedenfalls frei, Ludwigsburg spielt im Pokal-Halbfinale gegen Bamberg. Das Ergebnis der Auslosung stand schon zur Halbzeit der Partie in der MHP-Arena fest, Leibenath hat sich aber erst nach dem Ende des Spiels danach erkundigt. Dass der Überflieger im deutschen Basketball der Gegner gewesen wäre, das macht das Ausscheiden für den Ulmer Trainer nicht weniger schmerzhaft. Leibenath geht schließlich sowieso davon aus, dass jeder Titel in Deutschland über Bamberg vergeben wird: „Auch Pokalsieger wird man nur, wenn man Bamberg schlägt.“ Ludwigsburg darf das schon sehr bald versuchen. Die Ulmer frühestens in den Play-offs.
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