Augsburger Panther: Formtief früher als gewohnt
Immer im November lässt die Leistung der Augsburger Panther nach. Heuer ausnahmsweise sogar schon vor dem Deutschland-Cup.
Absturz von Platz drei auf Rang neun: Das zweite Null-Punkte-Wochenende hintereinander hinterlässt deutliche Spuren bei den Augsburger Panthern.
Die Krise: Nach dem 2:7 gegen Hamburg und dem 1:3 in Nürnberg verlängerten die Panther ihre schwarze Serie auf nun fünf Spiele ohne Punktgewinn. Die Mannschaft ist kaum wiederzuerkennen, obwohl es das gleiche Team ist, das zu Saisonbeginn sechs der ersten sieben Partien gewann.
In Unterzahl wird's gefährlich
Die Gründe: Das Trainerteam hat die Lage analysiert und mehrere Gründe ausgemacht. Zunächst das Offensichtliche: „Der gleichzeitige Ausfall unserer Verteidiger Michael Bakos, Steffen Tölzer und J. D. Forrest hat ein riesiges Loch in unsere Abwehr gerissen. Zu allem Überfluss war auch noch Torwart Patrick Ehelechner angeschlagen“, zählt Duanne Moeser auf. Die Verletzungsmisere in der Defensive wirkte sich auf das Spiel massiv aus. „Wir schießen zu wenig Tore, sowohl bei fünf gegen fünf wie auch in Überzahl“, merkt der Sportmanager an. Auch das sonst so stabile Unterzahlspiel wackelt inzwischen. Doch das Trainerteam bemängelt, dass zuletzt auch der „Biss gefehlt“ habe. An die freien Scheiben kommen jetzt meist die Gegner zuerst, die Zweikämpfe werden nicht mehr so oft wie zum Saisonstart gewonnen.
Die Folgen: „Die Stimmung ist runter“, gibt der Sportmanager unumwunden zu. Larry Mitchell versuchte gegenzusteuern, versetzte Mario Valery-Trabucco zur Strafe zwischenzeitlich vom ersten in den vierten Sturm. Das Personal ließ der Trainer ebenfalls rotieren: Gegen Hamburg saß ein Stürmer (Ryan Thang) als überzähliger Ausländer auf der Tribüne. In Nürnberg erwischte es Verteidiger Nick Ross. Am Ergebnis änderte sich nichts, „weil die Einstellung nicht hundertprozentig war“, wie Moeser mosert.
Krise kommt früher als gewohnt
Die Vergangenheit: Üblicherweise nehmen die Augsburger ihr Formtief nach der Deutschland-Cup-Pause im November. 2011 folgten nach den Länderspielen vier AEV-Niederlagen in Folge. Im Jahr zuvor gewann die Mitchell-Mannschaft zwar das erste Match nach dem Cup, doch danach setzte es fünf Pleiten. 2009 verloren die Panther unmittelbar nach dem Vier-Länder-Turnier fünf Mal in Folge. Launischer Kommentar von Duanne Moeser zu den Fakten: „Na dann haben wir die Niederlagenserie jetzt schon vor dem Deutschland-Cup hinter uns gebracht.“ Im Ernst: Der Sportmanager hat eine Erklärung dafür, dass so sicher wie das Ozonloch im Winter das Panthertief im November kommt. „Die großen DEL-Vereine klopfen bei unseren Profis an, die Agenten gehen aggressiver als sonst zu Werke“, erzählt der ehemalige AEV-Profi. Als Folge kommt den Schlüsselspielern die Konzentration abhanden.
Der Ausweg: Der Panther-Plan für die nächsten Tage lautet: regenerieren und konzentrieren. Bis Mittwoch trainiert die Mannschaft in Augsburg, danach erhalten die Profis vier Tage frei, um sich ab kommendem Montag im gewohnten Rhythmus auf die Spiele gegen Düsseldorf (Freitag, 16. November) und in München (Sonntag, 18.) vorzubereiten.
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