Peppi Heiß heizt den Torhütern ein
Es war heiß. 31 Grad zeigte das Thermometer am Curt-Frenzel-Stadion an, als Joseph Heiß am Donnerstag zum Training bat. Eine besondere Einheit stand im Programm des Trainingslagers, das die Augsburger Panther in dieser Woche absolvierten - Torwarttraining mit dem Ex-Nationalkeeper und langjährigen Profi der Kölner Haie, "Peppi" Heiß. Von Milan Sako
Ein gutes Dutzend Feldspieler ging aufs Eis und absolvierte eine Stunde lang nur Übungen für die vier Schlussmänner Dennis Endras, Leonhard Wild, Andreas Tanzer und Stefan Vajs. Es wurde geschossen, was das Carbon-Zeug - aus diesem Material sind inzwischen die meisten Hockeyschläger - hält. Der Schweiß unter den Torwart-Masken und den dicken Monturen (die Keeper leiden besonders unter den sommerlichen Temperaturen) floss in Strömen.
Auch das Stellungsspiel vor dem Stahlgehäuse oder die Arbeit mit Stock wurden geübt. "Das sind alles Dinge, für die im normalen Trainingsablauf wenig oder keine Zeit ist", erzählt der Garmischer, der ein heißes Duell um die Position der Nummer eins im Augsburger Tor zwischen Dennis Endras und Leonhard Wild erwartet: "Beide werden hart darum kämpfen, wer spielen darf. Aber das ist gut so für das Team. Die beiden sollen sich gegenseitig antreiben."
Der 140-fache Nationalspieler ist davon überzeugt, dass die Entscheidung von Trainer Larry Mitchell, auf der wichtigsten Position im Eishockey nicht auf einen Ausländer zu bauen, richtig ist und dass das Duo in der Deutschen Eishockey-Liga bestehen kann. "Endras hat in der zweiten Liga bewiesen, dass er eine Stütze für die Mannschaft ist. Außerdem zählt er zum erweiterten Kreis der Nationaltorhüter. Und Leonhard Wild hat bei den Kölner Haien bereits einige Male seine Klasse gezeigt."
Beide Keeper spielten in der vergangenen Saison in der zweiten Liga. Endras beim EV Landsberg und beim EV Ravensburg, Wild beim EHC München. "In der DEL geht alles einen Tick schneller. Meine Aufgabe ist es, dass ich die Torhüter auf diese Situation vorbereite", sagt Heiß, der bei der besonderen Trainings-Einheit auch den dritten Schlussmann Andreas Tanzer sowie Stefan Vajs vom EC Peiting begrüßen konnte.
Im Zwei-Wochen-Turnus wird Heiß mit den Augsburger Keepern an ihren Schwächen arbeiten. Panther-Coach Larry Mitchell, der in der vergangenen Saison als Landsberger Trainer bereits die Dienste des Garmischers in Anspruch nahm, vertraut Heiß voll und ganz. "Anfangs war ich noch mit auf dem Eis, aber der Peppi braucht mich nicht. Er weiß, was für die Jungs gut ist."
Im Testspiel am morgigen Sonntag gegen die Füchse Duisburg werden sich Endras und Wild "etwa in der Mitte abwechseln", kündigte Mitchell an. Der Gegner ist in einer ähnlichen Situation wie die Panther. Die Mannschaft von Coach Karel Lang absolvierte ein einwöchiges Trainingslager in Füssen.
Das DEL-Schlusslicht der vergangenen Saison wurde mit (Alt-)Stars wie dem ehemaligen Frankfurter Torjäger Pat Lebeau (38 Jahre / zuletzt ein Jahr inaktiv), dem Tschechen Michal Sup (34 / Slavia Prag), Alexander Selivanov (37 / Fribourg/Schweiz), Daniel Kunce (37 / Krefeld) oder Rückkehrer Jean-Luc Grand-Pierre (31 / Lowell / AHL) namhaft verstärkt. Im Durchschnitt sind die Füchse deutlich älter als die Panther. Es wird auch ein Vergleich Jung gegen Alt.
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