Nach fast einem Jahr geht die Leidenszeit des Matt Higgins zu Ende
Es war der erste Februar 2007, als für den Panther-Stürmer Matt Higgins eine schier endlose Leidengeschichte begann. Im Heimspiel gegen die IceTigers Nürnberg krachte er so unglücklich gegen die Bande, dass er sich eine schwere Wirbelsäulenverletzung zuzog. Jetzt, ein knappes Jahr und zwei Operationen später, scheint der Leidensweg des 30-Jährigen beendet. Von Andreas Kornes
Von Andreas Kornes
Ingolstadt. Es war der erste Februar 2007, als für den Panther-Stürmer Matt Higgins eine schier endlose Leidengeschichte begann. Im Heimspiel gegen die IceTigers Nürnberg krachte er so unglücklich gegen die Bande, dass er sich eine schwere Wirbelsäulenverletzung zuzog. Jetzt, ein knappes Jahr und zwei Operationen später, scheint der Leidensweg des 30-Jährigen beendet.
Bei einem letzten medizinischen Check gestern Nachmittag gaben die Ärzte grünes Licht. Damit steht einem Einsatz bereits heute Abend im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (19.30 Uhr / live auf Premiere) nichts mehr im Wege. Higgins steht ab sofort wieder im Kader des ERC Ingolstadt.
"Wir haben Matt in den vergangenen Wochen mehreren medizinischen Tests unterzogen. Nach seiner schweren Verletzung ist er nun wieder voll genesen und hat keinerlei Beschwerden mehr. Aus diesem Grund konnten wir von medizinischer Seite her grünes Licht geben", sagte ERC-Mannschaftsarzt Dr. Stefan Triebel.
Der 1,88 Meter große Stürmer wechselte 2006 vom Ligakonkurrenten Iserlohn nach Ingolstadt. In 45 Spielen für den ERC gelangen dem Kanadier 40 Scorerpunkte. "Ich freue mich, nun endlich wieder aufs Eis zurückkehren zu können und dem Verein in dieser Phase zu helfen", sagte Higgins vor seinem Comeback. "Ich fühle mich sehr gut und stehe seit inzwischen sechs Wochen wieder auf dem Eis."
Nach einem zusätzlichen Torschusstraining (zusammen mit Brad Tutschek und Torwart Jimmy Waite) verließ er beim gestrigen Abschlusstraining als einer der Letzten die Eisfläche. In den vorhergehenden eineinhalb Stunden hatte Higgins einmal mehr einen guten Eindruck hinterlassen und auch Trainer Mike Krushelnyski lobte dessen Qualitäten. "Matt ist für jedes Team eine echte Verstärkung, er macht einen sehr guten Eindruck. Er hat uns in den vergangenen Wochen gezeigt, dass er auf eine Rückkehr ins Team brennt", lobte Mike Krushelnyski.
Higgins unterschrieb nach Vereinsangaben einen Vertrag bis Saisonende und wird, wie auch in der vergangenen Saison, mit der Rückennummer 17 auflaufen.
Dass er jemals wieder als Eishockey-Profi sein Geld verdienen würde, daran hatte Higgins noch im vergangenen Sommer nicht mehr geglaubt. "Ich habe eigentlich gar nicht mehr an Eishockey gedacht. Ich wollte einfach nur noch mein normales Leben zurück." Sein rechter Arm war zeitweise so geschwächt, dass er nicht einmal mehr seine Tochter halten konnte. "Zu dieser Zeit war der Sport ganz weit weg."
Doch Higgins gab nicht auf und kämpfte sich wieder heran. Den Durchbruch brachte im vergangenen Herbst eine spektakuläre Operation. In Augsburg wurde ihm eine künstliche Bandscheibe eingesetzt. Die Folge: Gestern vergab der ERC Ingolstadt seine vorletzte freie Ausländerlizenz an den Center. Über die Namen weiterer Neuzugänge hüllten sich Panther-Verantwortlichen dagegen in Schweigen.
Bellissimo ist wieder dabei
Damit hat Trainer Krushelnyski aber zumindest eine Alternative mehr zur Verfügung - und die ist auch dringend nötig, denn noch immer gleicht der Panther-Kader einem Schweizer Käse. Neben den Langzeitverletzten Eric Boguniecki (wird Mitte Februar zurück erwartet) und Yorrick Treille (könnte eventuell zu den Play-Offs wieder einsatzfähig sein) werden weiterhin Josh MacNevin und Martin Hinterstocker ausfallen.
Wieder mit dabei ist dagegen Topscorer Vince Bellissimo, der seine Spieldauerdisziplinarstrafe aus dem Duisburg-Spiel abgesessen hat.
Wechsel im Panther-Tor
Einen eher unerwarteten Wechsel wird es im Tor der Panther geben. Für den beständig und ausgezeichnet spielenden Jimmy Waite wird Nachwuchsmann Sebastian Vogel zum Einsatz kommen. "Jimmy spielt eine überragende Saison und gibt uns in jedem Spiel die Chance zu gewinnen. Ich habe aber Sorge, dass wir ihn verheizen. Er braucht eine Pause, die er gegen Iserlohn bekommen wird", begründete Krushelnyski seine Entscheidung.
Spätestens wenn der Panther-Coach wieder auf vier Sturmreihen zurückgreifen kann, soll Vogel weitere Einsätze bekommen. Krushelnyski: "Er braucht vor den Play-Offs noch Spielerfahrung und ich habe volles Vertrauen in ihn."
Die Diskussion ist geschlossen.