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Kurt Kowarz freute sich über das 0:0 Unentschieden der deutschen U-21-Nationalmannschaft beim ersten EM-Spiel gegen Spanien - und zwar wegen der Null auf der eigenen Seite. Seit Januar trainiert er Manuel Neuer und andere Nachwuchs-Torhüter. Von Robert Götz
Von Robert Götz
Der Arbeitstag von Kurt Kowarz (51) endete am Montag in Schweden erfolgreich. Zwar spielte die deutsche U-21-Nationalmannschaft beim ersten EM-Spiel gegen Turnierfavorit Spanien trotz vieler Torchancen am Ende nur 0:0, doch für Kowarz war die Null auf der eigenen Seite viel wichtiger. Seit Januar ist der ehemalige Co- und Torwart-Trainer des FC Augsburg (2002 bis Januar 2008) Torwarttrainer der U-21-Nationalmannschaft.
"Wenn die eigene Mannschaft zu Null spielt, ist das für den Torwarttrainer immer ein Erfolg", sagt er. Jetzt traut er seinem Team vor den Gruppenspielen gegen Finnland (Donnerstag) und England (Montag) alles zu: "Die Jungs haben es kapiert, dass sie in Europa mithalten können. Auch der Titel ist drin."
Darin hat Kowarz Erfahrung. Zusammen mit U-21-Cheftrainer Horst Hrubesch holte er im Juli 2008 mit der U19 in gleicher Funktion den EM-Titel in Tschechien. Daran erinnerte sich Hrubesch Anfang des Jahres wieder, als es galt, den Posten des Torwarttrainers der U21 neu zu besetzen. Er holte Kowarz: "Ich arbeite fest auf Honorarbasis. Wenn der DFB Bescheid gibt, bin ich zur Stelle."
Und so konnte Kowarz auch den Bayernligisten TSV Rain, den er seit Januar hauptamtlich trainiert, bei den beiden entscheidenden Spielen im Kampf um den Ligaverbleib nicht persönlich coachen. "Das war alles im Vorfeld klar abgemacht. Der DFB geht vor." Aber auch ohne ihren Trainer gelang den Rainern der nicht mehr erhoffte Klassenerhalt. Jetzt könnte für Kowarz, der mit seiner Familie in Markt bei Biberbach wohnt, noch der krönende Abschluss eines erfolgreichen Fußball-Jahres folgen.
Er will mit seiner Arbeit im deutschen Quartier in der Nähe von Göteborg mit Florian Fromlowitz (22/Hannover 96), Tobias Sippel (21/1. FC Kaiserslautern) und Manuel Neuer (23/Schalke 04) dazu beitragen. Keine leichte Aufgabe: "Ich darf mit drei Top-Torhütern im absoluten Profibereich arbeiten. Das ist sehr anspruchsvoll." Kowarz ist besonders von seiner Nummer eins, Manuel Neuer, begeistert: "Er wird in absehbarer Zeit ein Weltklasse-Torhüter sein. Er ist das größte Torhüter-Talent, das Deutschland je hatte. Ich habe schon mit Torhütern wie Andreas Köpke oder Georg Koch gearbeitet, aber Manuel stellt alles in den Schatten. Er ist nahezu perfekt."
Besonders im fußballerischen Bereich. Und darauf wird im modernen Fußball beim Torhüter immer mehr Wert gelegt. "Er hätte kein Problem draußen mitzuspielen. Seine Spieleröffnung ist sensationell. Seine Abschläge kommen genau in den Lauf, seine Abwürfe weit in die gegnerische Hälfte."
Für Kowarz ist Neuer auch ein Kandidat für die WM 2010: "Manuel könnte jetzt schon A-Nationalmannschaft spielen. Wir haben hier eine sehr, sehr gute Torhütergeneration. Auf dieser Position werden wir, egal wer spielt, Weltspitze sein. Da mache ich mir keine Sorgen."
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