
Fredrik Jensen greift beim FC Augsburg wieder voll an

Plus Fredrik Jensen hat sich nach einer erneut langen Verletzungspause beim FC Augsburg zurückgemeldet. Von seinen Kollegen fordert er mehr Mut.

Ansprüche will Fredrik Jensen noch keine stellen. Zumindest noch nicht auf die Startelf. Und zumindest nicht öffentlich. Vor dem Spiel des FC Augsburg am Samstag (15.30 Uhr) bei Borussia Dortmund sagte der Finne lediglich: „Ich bin wieder richtig fit. Das Einzige, was noch fehlt, sind Spielminuten.“
Die hatte er zuletzt häppchenweise bekommen. Zunächst in der Schlussphase beim 0:1 gegen Bayern München, wenige Tage später beim 2:1-Sieg gegen Union Berlin. Er war beide Male in der 72. Minute eingewechselt worden. Einsatzzeiten sind für den 23-Jährigen ganz entscheidend, um nach schwierigen Monaten wieder fest ins Team zurückzukommen. „Ob es schon für 90 Minuten reicht, weiß ich noch nicht. Aber es ist auf jeden Fall mehr möglich als 20 oder 30 Minuten“, sagte er.
Fredrik Jensen hat erst 23 Bundesligaspiele für den FCA bestritten
Anfang November hatte ihn eine alte Verletzung zurückgeworfen. Erneute Probleme am Sprunggelenk bedeuteten eine nächste längere Ausfallzeit, nachdem er bereits in der Rückrunde 2019 weitgehend wegen einer Verletzung am Sprunggelenk gefehlt hatte. Seit Juli 2018 ist Jensen beim FCA unter Vertrag. Ohne Probleme aber kam er noch nicht durch eine Saison. Bislang kommt er erst auf 23 Bundesliga-Partien und ein Tor für den FCA. Nun dauerte es wieder fast drei Monate, bis er sich zurückgekämpft hatte. „Das ist natürlich immer eine schwierige Phase für einen Spieler, wenn du verletzt bist“, sagte Jensen. Er will aber gar nicht zu sehr zurückblicken, sondern die schmerzhafte Zeit lieber vergessen. „Das Wichtigste ist, dass ich jetzt wieder fit bin und spielen kann.“

FCA-Trainer Herrlich ist von Jensens Fähigkeiten überzeugt
Darauf hatte auch Heiko Herrlich immer gehofft. Der FCA-Trainer hatte oft von Jensens Fähigkeiten geschwärmt und eine baldige Rückkehr herbeigesehnt. Herrlich ist von Jensens Fähigkeiten überzeugt. Auch nach den Kurzzeit-Einsätzen zuletzt war er mit dem Finnen zufrieden. „In den 20 Minuten auf dem Platz hat man gesehen, wie er unserem Spiel guttut. Er war bei allen gefährlichen Situationen dabei“, sagte Herrlich zum Beispiel nach dem Spiel gegen Bayern München. Und: „Er hat unheimliche Geschwindigkeit, ist ballsicher, passsicher und torgefährlich.“
Worte, die Jensen natürlich freuen. Er sagte aber auch: „Wenn der Trainer das so sieht, ist das natürlich super. Aber das muss ich nun beweisen. Das Wichtigste ist, dass ich der Mannschaft helfen kann.“ Gegen Bayern sah es schon ganz gut aus, im Kampfspiel gegen Union Berlin hatte er kaum nennenswerte Aktionen nach vorne. „Das Wichtigste war, dass wir die drei Punkte behalten haben“, meinte Jensen nach dem 2:1. Auch vor dem Spiel am Samstag in Dortmund ist ihm nicht bange. Ganz im Gegenteil. Zumal die Dortmunder zuletzt alles andere als überzeugt haben. „Dortmund bleibt natürlich Dortmund. Aber wir haben dort nichts zu verlieren. Wir haben schon mal gegen sie gewonnen, das ist auch das Ziel für Samstag“, sagte der Finne. Das Hinspiel hatten die Augsburger 2:0 gewonnen, damals waren 6000 Zuschauer in der WWK-Arena dabei. Fan-Unterstützung wird es diesmal nicht geben. Die Corona-Pandemie sorgt weiter für leere Stadien. Die Augsburger Kicker sind also auf sich alleine gestellt.
FCA-Spieler müssen mehr Vertrauen in ihre Qualitäten haben
Defensiv sah es zuletzt ordentlich aus, die kompakte Verteidigung war ein Grund für den Heimsieg gegen Berlin. Im Spiel nach vorne allerdings sind nach wie vor Schwächen beim FC Augsburg zu erkennen. „Fußballerisch können wir natürlich noch besser werden“, sagte Jensen. Durch seine Aktionen in der Offensive könnte er durchaus dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Grundsätzlich ist der 23-Jährige von der Qualität der Mannschaft und der einzelnen Spieler überzeugt. „Wir müssen noch mehr Mut und Vertrauen in die eigene Qualität haben“, forderte er allerdings. Ganz so, wie es im Training häufig gelingt. Wenn ein Fehlpass nicht gleich in einen Punkteverlust mündet.
Nun geht es darum, die Qualität auch im Spiel zu zeigen. „Das ist Kopfsache“, sagte Jensen, „gegen Bayern haben wir in der zweiten Halbzeit gezeigt, dass wir gut Fußball spielen können. Man braucht zwei, drei gute Aktionen, dann ist man wieder im Spiel“, erklärte der Finne. Und: „Jeder Spieler hat bei uns eine große Qualität. Wir haben eine gute kämpferische Moral, das muss auch so bleiben. Aber jeder Spieler muss mehr Mut zeigen.“ Dann kann es auch in Dortmund klappen. Vielleicht ja sogar mit Fredrik Jensen in der Startformation.
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