Zum Wegschauen: Augsburg verliert auch gegen Wolfsburg
Eine halbe Stunde hervorragender Fußball reicht eben nicht. Weil der FCA vorne nicht konsequent ist und hinten zwei Mal nicht aufpasst, verliert er mit 1:2 gegen den VfL Wolfsburg.
Den ersten Szenenapplaus aus dem M-Block, der Heimat der FCA-Fans, gab es in der SGL-Arena schon kurz vor dem Anpfiff der Partei gegen den VfL Wolfsburg. Die beiden Schiedsrichter-Assistenten Marcel Pelgrim und Florian Steuer hatten die beiden Tornetze penibelst genau überprüft und - keine Löcher gefunden. Es ging also mit rechten Dingen zu.
FCA dominiert - und liegt hinten
Trotzdem war die 1:2-Niederlage des FC Augsburg für wohl alle der 27.554 Zuschauer unbegreiflich. Denn der FCA hatte den VfL in der ersten Halbzeit klar dominiert, hätte mit drei, vier Toren Unterschied führen müssen. Doch am Ende stand als nüchternes Ergebnis die fünfte Saison-Niederlage der Augsburger fest.
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FCA-Trainer Markus Weinzierl, der sein Team auf zwei Positionen gegenüber dem Schalke-Spiel (Jeong-Ho Hong kam für den rot-gesperrten Ragnar Klavan, Jan Moravek für Kevin Vogt) verändert hatte, schickte seine Mannschaft mit einer unheimlichen Schlagzahl ins Spiel. Die Gäste hatten sich noch gar nicht richtig sortiert, da lagen sie schon 0:1 hinten. Nach einem lehrbuchmäßigen Konter hatten sich zuerst Halil Altintop, Jan Moravek und dann noch Matthias Ostrzolek (aus Abseitsposition) im Torschuss versucht, ehe Tobias Werner traf. Es war das dritte Saisontor von Werner, der wenige Tage zuvor seinen Vertrag bis 2017 verlängert hatte.
Augsburger vergessen Tore zu schießen
Nur drei Minuten später hatte er das 2:0 auf dem Fuß, doch traf er den Ball nicht richtig. Der FCA, berauscht durch die eigene Spielkunst, machte weiter Druck. Allerdings vergaßen die Augsburger Profis das elementare Ziel des Spiels: Tore schießen.
Und bekamen dafür innerhalb von wenigen Minuten die saftige Quittung. Mark Arnold (35.) mit einem Weitschuss und Luiz Gustavo (42.), der vollkommen frei aus fünf Metern zum Kopfball kam, stellten den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Die lange Zeit pomadig wirkenden Wolfsburger, wussten wahrscheinlich selbst nicht, wie sie zu der 2:1-Halbzeit-Führung kamen.
Die Tabelle der Ersten Bundesliga
An dem Rückstand hatten die FCA-Spieler dann nach dem Wechsel gehörig zu knabbern. Weg waren die Spielfreude und die Sicherheit.
Weinzierl reagierte, brachte Arkadiusz Milik für Halil Altintop um die Offensive anzukurbeln und Marcel de Jong für den gelb-rot-gefährdeten Matthias Ostrzolek. Und eine Viertelstunde vor Spielschluss auch noch Raphael Holzhauser. Doch es nützte nichts mehr. Die mit vielen Millionen Euro erkaufte Effizienz der Wolfsburger Individualisten hatte gegen die Leidenschaft des Augsburger Kollektivs gesiegt.
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