FCA-Trainer Heiko Herrlich findet die Kritik im Abstiegskampf berechtigt
Exklusiv „Die Kritik ist berechtigt, wir haben noch immer viele unnötige Ballverluste", sagt FCA-Trainer Heiko Herrlich. Sorgen um seinen Job macht er sich aber nicht.
FC-Augsburg-Trainer Heiko Herrlich geht offen mit den Problemen des nach meheren Niederlagen in den Abstiegskampf geratenen Bundesligisten und Kritik an der defensiven Spielweise seiner Mannschaft um. "Die Kritik ist berechtigt, wir haben noch immer viele unnötige Ballverluste, die mögliche Aktionen kaputt machen", sagte Herrlich unserer Redaktion.
"Uns fehlen aber auch Spieler wie Alfred Finnbogason, der würde uns mit seiner Ruhe sehr guttun. Oder Fredrik Jensen, der ein starker Zwischenraumspieler ist." Sorgen um seine eigene Zukunft bei dem Verein lässt Herrlich nicht an sich heran.
FCA-Trainer Herrlich: "Das große Ziel ist der Klassenerhalt"
"Wenn man im Profibereich arbeitet, muss man wissen, es gibt Kritik, wenn die Ergebnisse nicht stimmen", sagte der ehemalige Nationalspieler. "Aber wenn du dann anfängst, dir Sorgen zu machen, hast du etwas falsch verstanden, denn es hat dich niemand zu dem Job gezwungen", betonte er. "Das große Ziel ist der Klassenerhalt" , bekräftigte Herrlich. "Das zweite Ziel ist, ein bisschen früher Ruhe zu haben als vergangenes Jahr. Das ist weiterhin möglich", fügte er hinzu. "Wir wollen an den Details weiter arbeiten, um spielerische Elemente und die Durchschlagskraft zu verbessern", kündigte er an. Am Ende gehe es aber um die Punkte. "Es fragt niemand, ob du schön gespielt hast, wenn du abgestiegen bist."
Herrlich räumte ein, dass der FC Augsburg vermisse in dieser Saison schmerzlich die Unterstützung durch Fans im Stadion vermisse. "Die Zuschauer fehlen uns ganz klar. Gerade die Fans hier in Augsburg können der Mannschaft einen großen Schub geben. Diesen Vorteil gibt es jetzt nicht." Gleichwohl sei jeder im Club dankbar, in der Pandemie seiner Arbeit nachzugehen dürfen, wenn auch ohne Zuschauer.
Herrlich begrüßt das Quarantäne-Trainingslager Mitte April
Dass die Bundesliga-Klubs Mitte April in ein Quarantäne-Trainingslager ziehen könnten, begrüßt Herrlich: "Das Risiko einer Ansteckung würde durch eine solche Maßnahme weiter minimiert", sagte er. "Wenn in diesem Zeitraum mit der englischen Woche eine Mannschaft für einen längeren Zeitraum in Quarantäne gehen müsste, gäbe es kaum Spielraum für Verlegungen. Die letzten beiden Spieltage sollen schließlich zum selben Zeitpunkt parallel stattfinden." Für sich persönlich hat er dabei auch eine besondere Lehre gezogen: "Eines kann ich Ihnen versprechen, wenn es zu so einem Trainingslager kommen sollte: Ich werde genug Zahnpasta und Hautcreme dabei haben."
Mit Kritik, wie nach seinem damaligen Quarantäneverstoß, könne er schon als Spieler umgehen: "Seit ich mit 17 in Leverkusen Profi wurde, hatte ich kurze Phasen, in denen ich dachte: jetzt läuft es. In der Rückschau überwiegen die Zeiten, in denen du von Mitspielern, Trainern, Managern und auch von der Presse immer wieder hörst: du kannst das nicht und das nicht. So war meine Wahrnehmung. Das muss man akzeptieren und das halte ich aus." Diese Form der psychischen Widerstandsfähigkeit möchte er auch seinen Spielern vorleben.
Lesen Sie hier das komplette Interview: „Wir haben immer noch unnötige Ballverluste“
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Jetzt wird er mir noch sympathischer. :-)
Ganz ehrlich? Ich stehe zu Herrlich.
In diesem Sinne