FC Augsburg: Big Point zum Klassenerhalt: FCA gewinnt 2:0 in Bochum

Der FC Augsburg hat einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt in der Bundesliga getan: Beim Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt, dem VfL Bochum, gelang dem FCA ein wichtiger 2:0-Sieg. Es war nach Siegen in Köln und Bielefeld der erst dritte Auswärtssieg der Saison für Augsburg. Der direkte Abstieg ist angesichts von neun Punkten Vorsprung auf Arminia Bielefeld kaum noch möglich, nur bei der Relegation könnte Augsburg sehr theoretisch noch Gefahr drohen.

FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte seinen Stammspieler Arne Maier diesmal auf die Bank beordert: Weil er unter der Woche mit Rückenproblemen nur eingeschränkt trainieren konnte, startete Carlos Gruezo in der Mittelfeldzentrale neben Niklas Dorsch. Zudem kamen Vargas und Caligiuri für Pedersen und Finnbogason.

Der Coach hatte vor Beginn der Partie eine Reaktion seiner Mannschaft gefordert. Mit Blick auf die bittere Heimniederlage gegen Hertha vor einer Woche sagte der 47-Jährige bei DAZN: „Die Tabellenkonstellation ist bekannt. Wir haben uns zu Hause unter Druck gesetzt.“ Einen Ausfall der anderen Art hatte Bochum zu verkraften: Für den gesperrten Coach Thomas Reis stand dessen Assistent Markus Gellhaus an der Seite, der als Co-Trainer von 2009 bis 2012 beim FCA aktiv war.

Das erste Ausrufezeichen der Partie setzte der VfL Bochum, der mit einem Sieg den Klassenerhalt perfekt hätte machen können: Eine scharf hereingetretene Flanke von Cristian Gamboa verpassten Simon Zoller und Takuma Asano (5.). Bochum hatte in der Anfangsphase mehr vom Spiel – das Tor machte jedoch der FCA. Einen langen Ball von Torwart Rafal Gikiewicz verlängerte Michael Gregoritsch auf André Hahn. Maxim Leitsch in der Bochumer Innenverteidigung wollte per Kopf auf Keeper Manuel Riemann weiterleiten, bekam aber nicht genug Druck dahinter. Hahn verwertete das Geschenk eiskalt und traf per Heber über den VfL-Keeper in die Maschen – 1:0 für Augsburg (15.). Es war das fünfte Saisontor Hahns, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Beinahe hätte er kurz darauf vollends den Partycrasher gespielt und das zweite Tor folgen lassen, seinen Kopfball klärte Armel Bella Kotchap aber in letzter Sekunde zur Ecke (18.).

Das Spiel lief nun ganz nach dem Geschmack des FCA: Während Bochum im Aufbauspiel einen hektischen Fehlpass nach dem anderen produzierte, wartete Augsburg auf die eigenen Chancen und war bei Vorstößen immer gefährlich. Sonderlich viele Ballstafetten waren im Vorfeld ohnehin nicht zu erwarten gewesen: Bochum hatte vor der Partie mit 71,1 Prozent die schlechteste Passquote der Liga, der FCA mit 71,5 die zweitschwächste.

Doch wer braucht schon endlos lange Ballzirkulationen, wenn er die entscheidenden Szenen auf seiner Seite hat? So wie kurz vor der Halbzeit, als Danilo Soares im Strafraum der Bochumer bei einem Zweikampf Daniel Caligiuri am Knöchel traf. Schiedsrichter Bastian Dankert entschied zum Entsetzen der Bochumer auf Strafstoß. Es war eine Entscheidung, die wohl nicht alle Referees so treffen würden – weil es sich allerdings auch nicht um eine klare Fehlentscheidung handelte, blieb der Videoschiedsrichter stumm. Dem ehemaligen Bochumer Michael Gregoritsch (2014/15) dürfte das ziemlich egal gewesen sein: Der Österreicher verwandelte seinen fünften Elfmeter in Folge zum 2:0 für den FCA (43.).

Bochum versuchte nun, Druck zu entfachen, hatte stellenweise über 60 Prozent Ballbesitz. Ein Mittel gegen die kompakte Augsburger Defensive fanden die Gastgeber aber nicht, der Strafraum des FCA wurde für Bochum weitestgehend zur beschäftigungsfreien Zone. Stattdessen wurde die Partie zur Mitte der zweiten Hälfte von vielen Fouls und Nickligkeit geprägt, es entstand ein zerfahrenes und hektisches Spiel. Also eines, wie es der FCA an seinen guten Tagen liebt.

Als Bochums Jürgen Locadia dann doch mal in den Augsburger 16-er eingebrochen war, blockte Reece Oxford den Schuss des Niederländers (74.). Auch Rafal Gikiewicz, der sonst wenig gefordert wurde, bekam noch Gelegenheit, seine Klasse zu zeigen: Einen Freistoß des ehemaligen FCA-Spielers Eduard Löwen aus rund 25 Metern lenkte der Pole zur Ecke (79.). Auch ein Kopfball von Sebastian Polter landete in den Handschuhen des Schlussmanns (85.).

Der eingewechselte Florian Niederlechner hatte sogar noch die Chance zum dritten Tor, sein Schuss ging aber am langen Eck vorbei (86.). Auch in den sechs Minuten Nachspielzeit ließ der FCA keinerlei Zweifel über den Ausgang dieses Spiels aufkommen.