Was plant der FCA mit seinem ausgeliehenen Spieler Sergio Cordova?
FCA-Stürmer Sergio Cordova aus Venezuela scheidet in der amerikanischen MLS mit Real Salt Lake City im Elfmeterschießen aus. Wie es beim FCA mit ihm weitergeht, steht in den Sternen.
Mit emotionalen Worten hat sich Sergio Cordova (vorerst) von seinem Klub Real Salt Lake City nach dem Aus in der ersten Play-off-Runde der MLS (Major League Soccer) in den USA verabschiedet. "Ich kann diesem Klub nur danken, der mir die Türen geöffnet hat und mir das Vertrauen gegeben hat, mich wichtig zu nehmen. Danke an meine Kollegen, denn sie sind für mich zu großartigen Freunden geworden", schrieb der 25-jährige Stürmer auf seinem Instagram-Kanal. Mit 1:3 nach Elfmeterschießen, es hatte 2:2 nach regulärer Spielzeit und Verlängerung gestanden, hatte Real Salt Lake City bei Austin FC in Texas verloren.
FCA-Spieler Sergio Cordova ist bis zum 31. Dezember nach Utah ausgeliehen
Bis zum 31. Dezember ist sein Leih-Vertrag datiert. Ab dem 1. Januar 2023 ist er dann wieder Profi beim FC Augsburg. So weit die Theorie. Sein Vertrag beim Bundesligisten läuft noch bis Juni 2025. Doch ob Cordova noch einmal im FCA-Trikot zu sehen sein wird, steht in den Sternen.
Beim FCA gibt man sich relativ wortkarg. Es werde bald Gespräche geben, sagt man. Doch anscheinend hat der Nationalspieler aus Venezuela kein großes Interesse, zurückzukehren.
Im Sommer 2017 hatten die Augsburger den damals 20-Jährigen von der Nordküste Südamerikas nach Europa und in die Bundesliga geholt. Ablösefrei. Cordova galt als großes Talent, traf regelmäßig in den Nachwuchs-Nationalmannschaften Venezuelas. Schon damals hatte sich Real Salt Lake City die Draftrechte für die USA gesichert. Cordova war international unter Beobachtung. Es war ein Wechsel auf die Zukunft.
Doch Cordova kam in Augsburg und bei seinen Trainern nie so richtig an, auch wenn er bisher 75 Bundesliga-Spiele für den FCA bestritten hat. Aber weder unter Manuel Baum, Martin Schmidt, Heiko Herrlich noch Markus Weinzierl gelang ihm der Durchbruch. Auch eine Leihe zum damaligen Bundesliga-Konkurrenten Arminia Bielefeld war nicht allzu erfolgreich.
Bei Real Salt Lake City entwickelte sich Sergio Cordova zum Stammspieler
Anfang Februar ließ sich Cordova dann zum MLS-Klub Real Salt Lake City verleihen. Dass dort, in der Hauptstadt des US-Bundesstaates Utah, FCA-Mitinvestor David Blitzer Anfang 2022 zusammen mit der Ryan Smith’s Smith Entertainment Group (SEG) den Fußballklub gekauft hatte, traf sich gut, war, so ist zu hören, aber nicht ausschlaggebend. Das waren die Draftrechte, die Real Salt Lake ja schon länger hielt.
Bei Real Salt Lake entwickelte sich Cordova als Mittelstürmer zum Stammspieler. Mit rund 600.000 Dollar Basisgehalt zählt der 25-Jährige zu den Besserverdienern in seinem Klub. Neun Treffer erzielte er in den 33 Spielen der regulären Saison.
Bei RSL war man mit Cordova nach anfänglichen Eingewöhnungsproblemen zufrieden. Der wuchtige Profi entwickelte sich nicht nur zum klubinternen Torjäger, sondern vor allem zum Zielspieler, der die Bälle festmachte oder weiterleitete. Erst am letzten Spieltag gelang Real Salt Lake mit einem 3:1-Sieg gegen die Portland Timbers der Sprung in die Play-offs. Das galt schon als Erfolg für den Mittelklasse-Klub. Im Konzert der Großen spielen noch andere: Philadelphia Union, Los Angeles FC, New York Red Bulls oder Inter Miami CF.
Das Drama im Elfmeterschießen muss FCA-Ausleihe Sergio Cordova von der Bank ansehen
In den Play-offs musste Real Salt Lake in Austin antreten, und Sergio Cordova schien seinen Klub fast im Alleingang in die nächste Runde zu schießen. In der 3. Minute erzielte er das 1:0, zwölf Minuten später erhöhte er mit einem verwandelten Strafstoß auf 2:0 (15.). Real Salt Lake war auswärts auf Siegkurs. Doch die Gastgeber verkürzten in der 31. Minute auf 1:2 und kamen in der Nachspielzeit (90.+4.) mit einem verwandelten Strafstoß zum 2:2-Ausgleich. Gegen einen dezimierten Gegner. Denn Rubio Rubin hatte in der 52. Minute Gelb-Rot gesehen, Cordova war daraufhin in der 60. Minute ausgewechselt worden.
So musste er dann nach der torlosen Verlängerung auch das Drama im Elfmeterschießen von draußen mit ansehen. Real Salt Lake vergab drei Elfmeter, Austin traf dreimal. Die Gastgeber feierten im mit 20.000 Zuschauern ausverkauften Q2-Stadium. Für Cordova und Real Salt Lake war die Saison auf einen Schlag beendet. Wie es jetzt weitergeht, werden bald die Verhandlungen zeigen.
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