Fritz: Werders Dauerbrenner hofft auf die WM 2010
Bremen (dpa) - Clemens Fritz ist froh, dass die Zeit des Spektakels vorbei ist. Auch dank seiner guten Leistungen auf der rechten Abwehrseite hat Werder Bremen in elf Saisonspielen in der Fußball-Bundesliga erst neun Tore kassiert.
In der Vorsaison waren es zum gleichen Zeitpunkt schon 23, so viele Treffer musste kein anderes Team hinnehmen. "Wir standen in der Vergangenheit zu offensiv, daran haben wir gearbeitet", sagte Fritz vor dem Heimspiel in der Europa League gegen Austria Wien. "Diese Arbeit zahlt sich jetzt aus." Spektakuläre Gegentor-Feuerwerke haben die Bremer in dieser Saison bisher nicht zugelassen, Ergebnisse wie das 5:4 gegen 1899 Hoffenheim am 6. Spieltag der vorigen Saison sind Vergangenheit. Der Lohn für den neuen Stil: Werder steht in der Bundesliga auf Platz 2.
Fritz hat daran großen Anteil: Der 28-Jährige hat alle 19 Bremer Pflichtspiele in dieser Saison mitgemacht, wurde dabei nur einmal ausgewechselt. "Ich konnte die Vorbereitung zum ersten Mal seit zwei Jahren ohne Verletzungssorgen mitmachen", meinte Fritz erfreut, der in der vergangenen Spielzeit eine enttäuschende Hinrunde ablieferte, in der Rückrunde aber verbessert auftrat. Jetzt läuft es rund für ihn und seine Bremer: Nachdem das Team aus der Hansestadt zum ersten Mal seit fünf Jahren nicht in der Champions League dabei ist, soll es in der nächsten Spielzeit wieder klappen mit Europas Königsklasse: "Die Qualifikation für die Champions League muss unser Ziel sein", fordert Fritz und meint damit Platz eins bis drei in der Liga. Er schränkt aber ein: "Über die Meisterschaft müssen wir aber nicht reden."
Fritz ist ein Dauerbrenner in Bremen, bei Bundestrainer Joachim Löw hingegen steht er auf dem Abstellgleis. Zuletzt spielte der gebürtige Erfurter am 15. Oktober 2008 beim 1:0-Sieg gegen Wales im Trikot mit dem Adler auf der Brust. Zwar hat Löw seit April nicht mehr mit Fritz gesprochen, abgeschrieben hat er die Nationalelf aber noch lange nicht: "Es würde mich freuen, wenn das noch mal Thema wird", sagte Fritz, der in 22 Länderspielen zwei Treffer erzielt hat. Zunächst will er sich aber auf Werder konzentrieren. Denn er weiß: Wenn die Leistung stimmt, dann wird er auch für Löw wieder zum Thema.
Zumal in der Nationalelf auf der rechten Abwehrseite zuletzt weder Arne Friedrich noch Andreas Beck und Jerome Boateng voll überzeugten. "Die Europameisterschaft war ein tolles Erlebnis", sagte Fritz, der bei dem Turnier in Österreich und der Schweiz im vergangenen Jahr vier Spiele mitgemacht hat. Jetzt träumt er von der Weltmeisterschaft in Südafrika im kommenden Jahr: "Eine WM ist für einen Fußballer das Highlight - ist doch klar, dass ich das im Kopf habe."
Drei Jahre noch läuft sein Vertrag bei den Bremern. Gedanken über die Zeit danach macht er sich nicht. "Wir haben eine gute Mannschaft, mit der ich weiter Erfolg haben möchte", betont Fritz, der im Sommer 2006 ablösefrei aus Leverkusen an die Weser wechselte. Deshalb habe er seinen Vertrag im vergangenen Oktober auch bis 2012 verlängert.
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