Verhandlung Amerell/DFB in jedem Fall öffentlich
München (dpa) - Die Verhandlung am Münchner Landgericht in der Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen DFB-Funktionär Manfred Amerell und dem Deutschen Fußball-Bund wird in jedem Fall öffentlich sein.
Das teilte ein Gerichtssprecher mit. Zuvor hatte es Spekulationen über einen Ausschluss der Öffentlichkeit gegeben. Am 28. Februar hatten drei Schiedsrichter, die namentlich nicht genannt werden wollen, Eidesstattliche Versicherungen unterzeichnet.
Sie werfen dem früheren Mitglied des Schiedsrichterausschusses Amerell sexuelle Belästigung vor. Der 63-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Er hat einen Antrag auf Erlass einer Einstweiligen Verfügung auf Unterlassung gestellt. Nach Angaben von Amerell-Anwalt Jürgen Langer geht es bei der Verhandlung am 4. März um die Frage, ob der DFB weiter behaupten darf, "dass Herr Amerell in der Vergangenheit mehrere Personen bedrängt und/oder belästigt hat".
Sollten die Eidesstattlichen Versicherungen vor Gericht Verwendung finden, wären die Namen der Schiedsrichter öffentlich. "Anonyme Eidesstattliche Versicherungen gibt es vor Gericht nicht", sagte der Gerichtssprecher. Der DFB wird im Sitzungssaal 212 des Justizpalasts in München von seinem Justiziar Jörg Englisch und dem Berliner Medienanwalt Christian Schertz vertreten. FIFA-Schiedsrichter Michael Kempter aus Sauldorf, der als erster seinem Förderer Amerell öffentlich sexuelle Belästigung vorgeworfen hat, wird nicht erscheinen. Amerell dagegen wird auftreten.
Das Gericht rechnet mit einem großen Medienaufkommen. "Der vorgesehene Raum ist ohnehin schon sehr groß. Wenn es nicht reicht, können wir auch kurzfristig umziehen", sagte der Gerichtssprecher.
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