Die Zeichen der Zeit erkannt
Wie der FC Ingolstadt in Darmstadt bestehen will, um nicht tief in den Abstiegskampf zu rutschen und warum Trainer Stefan Leitl die Spekulationen um seine Person kalt lassen .
Die gewöhnlichen Mechanismen des Profifußballs gehen auch am FC Ingolstadt nicht vorbei. Bleibt ein Team hinter den Erwartungen zurück, beginnen die Spekulationen.
So berichtete das Sportmagazin „kicker“ von Gedankenspielen beim FCI, Jens Keller als neuen Trainer im Auge zu haben, sollten die Schanzer auch das Spiel am Samstag (13 Uhr) beim SV Darmstadt nicht erfolgreich gestalten. Trainer Stefan Leitl lassen solche Spekulationen kalt: „Das ist normal und gehört zu diesem Geschäft dazu“, sagt er. „Mich interessiert das tatsächlich nicht. Meine Personalie ist nicht wichtig. Wichtig ist der Verein. Ich bin ein Kämpfer und kämpfe für meinen Verein und meine Mannschaft.“ Leitl, seit knapp zehn Jahren bei den Schanzern, ist innerhalb des Vereins den Weg vom Jugendtrainer über die zweite Mannschaft bis hin zu den Profis gegangen. Allein deshalb würden sich die Verantwortlichen eine Trennung nicht leicht machen und stärken dem Coach öffentlich den Rücken.
Die Gerüchteküche im Keim ersticken kann Leitl jedoch nur durch Erfolgserlebnisse. Nach drei Niederlagen am Stück ist Relegationsplatz 16 in bedrohliche Nähe gerückt. Nicht besser, sogar weitaus prekärer als beim FCI ist indes die aktuelle Lage beim SV Darmstadt, der wie die Schanzer in der Vorsaison aus der Bundesliga abgestiegen ist. Die Lilien belegen Abstiegsplatz 17, sind derzeit sieben Zähler von den Ingolstädtern entfernt. „Keiner hat gedacht“, sagt Leitl, „dass beide Mannschaften zu diesem Zeitpunkt in dieser Situation sind. Beide sind mit anderen Ambitionen in die Saison gestartet. Daher ist eine gewisse Brisanz im Spiel.“
Wie der FCI haben die Hessen in dieser Saison einen Trainerwechsel hinter sich. Für Torsten Frings ist Dirk Schuster, mit dem 2015 der Bundesligaaufstieg gelungen war, zu den Lilien zurückgekehrt. Getreu dem Motto „zurück in die Vergangenheit“, wie es Leitl ausdrückt. „Darmstadt spielt anders als noch in der Hinrunde, agiert wieder mit langen Bällen und geht auf zweite Bälle. Es handelt sich um eine physisch starke Mannschaft. Daher wird es viele Zweikämpfe geben.“ Ein Fußballspiel der feinen Art wird wohl nicht zu erwarten sein. Zumal Leitl angekündigt hat, das eigene Spiel in eine ähnliche Richtung zu verändern. „Ich bin zwar überzeugt, dass meine Mannschaft Ballbesitzfußball spielen kann“, sagt Leitl. Aber: „Wir tun uns im Moment schwer, über Ballbesitz in Regionen zu kommen, in denen wir gefährlich werden. In Darmstadt werden andere Mittel gefragt sein.“
Welchen Spielern Leitl zutraut, die für den Abstiegskampf nötigen Tugenden auf den Rasen zu bringen, wollte der 40-Jährige freilich noch nicht verraten. Fakt ist lediglich, dass er auf einige Stammspieler verzichten muss. Almog Cohen, Alfredo Morales und Stefan Kutschke fehlen gesperrt, auf den verletzten Dario Lezcano, der auf Krücken angewiesen ist, werden die Schanzer noch einige Wochen verzichten müssen. Gerade im Sturmzentrum tut sich folglich eine Lücke auf. Einiges spricht dafür, dass Moritz Hartmann beginnen darf. Leitl nennt zudem Robert Leipertz und Stefan Lex, der zuletzt gar keine Rolle mehr spielte, als Optionen.
Über Erfahrung im Abstiegskampf verfügt Linksverteidiger Marcel Gaus., der sowohl mit dem FSV Frankfurt als auch dem 1. FC Kaiserslautern in unteren Tabellenregionen unterwegs war. „Man muss die Situation annehmen, wie sie ist, auch wenn wir andere Vorstellungen hatten“, sagt Gaus. Wie sich die Wahrnehmung beim FC Ingolstadt in nur kurzer Zeit verändert hat, zeigt eine Aussage von Gaus über den Kampf gegen den Abstieg: „Wir haben die beste Ausgangsposition. Die anderen hätten diese gerne.“ Auch Leitl sagt: „Wir müssen den Vorsprung nach unten halten.“ Sollte das nicht gelingen, werden die Spekulationen von Neuem befeuert werden.
Florent Hadergjonaj Der Schweizer, der zum FC Huddersfield verliehen ist, wird nicht nach Ingolstadt zurückkehren. Die Engländer haben eine Kaufoption gezogen.
Mögliche Aufstellung Nyland – Levels, Matip, Wahl, Gaus – Schröck, Träsch, Thalhammer (Christiansen) – Pledl, Leipertz – Hartmann
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