Freude im „Freudenhaus“ der Liga
Oral-Truppe holt beim Aufstiegsanwärter FC St. Pauli ein 1:1-Unentschieden
Der FC Ingolstadt 04 bleibt nach dem zweiten Spieltag in der 2. Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Nach dem 2:2-Remis gegen Cottbus gaben die Schanzer auch beim FC St. Pauli nach einer 1:0-Führung den Vorsprung ab und kamen am Millerntor vor 13009 Zuschauern zu einem etwas glücklichen 1:1-Unentschieden. „Wir haben auf St. Pauli gespielt und nicht irgendwo in der Provinz. Das ist ein Gegner, der aufsteigen will. Und da haben wir einen Punkt gewonnen“, sagte Ingolstadts Kapitän Stefan Leitl. Aber auch FC 04-Trainer Tomas Oral konnte mit dem einen Zähler durchaus leben. Beim Ausgleich der Kiez-Kicker prangerte der Schanzer Coach jedoch an, dass seine Abwehr „die Antennen nicht genug geschärft“ hatte.
Wie St. Paulis Trainer André Schubert hatte auch Oral jenen elf Akteuren zunächst das Vertrauen ausgesprochen, die am vorangegangenen Freitag in die Saison gestartet waren. Bei den Oberbayern scheint Danny da Costa endgültig das Rennen vor Andreas Görlitz gewonnen zu haben, der diesmal nicht einmal im Kader stand. Der 30-Jährige sammelte stattdessen bei der eigenen U23 Spielpraxis.
Vom Anpfiff weg zeigten auf der Baustelle Millerntor beide Teams recht viel Respekt voreinander und neutralisierten sich schon im Mittelfeld. Nach der Abtastphase hatten die Hausherren die erste Möglichkeit. Einen Distanzschuss von Fin Bartels konnte FC-Keeper Ramazan Özcan noch abwehren, den Nachschuss jagte Marius Ebbers frei stehend in den obersten Stock der Südtribüne (7.). Das erste Ausrufezeichen setzten die Schanzer, als Pascal Groß aus 20 Metern abzog und Tschauner das Geschoss erst im Nachfassen entschärfen konnte (10.). Da die Defensive der Gäste wenig zuließ, wirkten die Hausherren doch ziemlich ratlos. Aber auch das Oral-Team konnte sich zunächst nicht entscheidend durchsetzen. Erst als Caiuby mit einem „Hammer“ vom Strafraumeck das Lattenkreuz anvisierte, ging ein Raunen durch die rund 700 mitgereisten Ingolstädter Fans (37.).
Auch in der zweiten Halbzeit hatten die Gastgeber zunächst die besseren Möglichkeiten. Doch Lennart Thy scheiterte an Özcan (48.) und Marius Ebbers vergab aus kurzer Distanz (54.). Wie aus heiterem Himmel gingen die Oberbayern dann mit 1:0 in Führung (55.). Caiuby hatte außerhalb des Strafraums den Ball erobert und tunnelte im Anschluss den Ex-Dortmunder Florian Kringe. Seine scharfe Hereingabe bugsierte Christian Eigler zur Führung in die Maschen des St. Pauli-Kastens. „Ich weiß gar nicht genau, wie ich das Ding reingemacht habe. Ich glaube, es war das Knie“, berichtete der Ex-Nürnberger, der seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Schanzer erzielte.
Die Freude der Oberbayern währte allerdings nicht lange. Schon im Gegenzug schlug es im Gehäuse von Ramazan Özcan ein. Nach einem Freistoß von Dennis Daube war Florian Mohr zur Stelle und markierte per Kopf den 1:1-Ausgleich. „Bei Standards müssen wir einfach besser verteidigen. Hätten wir den Vorsprung länger gehalten und unsere Konter geduldiger ausgespielt, wäre durchaus ein Sieg drin gewesen“, resümierte Oral, der nach dem Gegentreffer mit den Einwechslungen von Alex-José Ikeng und Christoph Knasmüllner die Defensive stärkte. Am Ende hatte seine Truppe jedoch das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite, als der ebenfalls eingewechselte Daniel Ginczek kurz vor dem Schlusspfiff zwei Riesenmöglichkeiten vergab.(89.).
FC Ingolstadt 04: Özcan – da Costa, Biliskov, Gunesch, Schäfer – Matip, Groß (62. Ikeng), Leitl, Korkmatz (62. Knasmüllner) – Eigler (Schäffler), Caiuby.
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