Kapitän Stefan Leitl als erfahrener „Geisterjäger“
Der FC Ingolstadt 04 gastiert am Sonntag in Dresden vor leeren Rängen
Vor einer neuen Erfahrung steht Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt 04 am morgigen Sonntag (13.30 Uhr), wenn er im „Glücksgas Stadion“ bei Dynamo Dresden vor leeren Ränge auf die Sachsen trifft. Für den aktuellen Tabellenneunten (Dresden) ist das allerdings nichts Ungewöhnliches. Bereits zum dritten Mal (!) in dieser Saison muss die Truppe von Ralph Loose nach dem Spielen in Rostock und St. Pauli ohne eigenen Anhang antreten.
Erfahrung mit „Geisterspielen“ hat Ingolstadts Kapitän Stefan Leitl bereits gesammelt. Im Geburtsjahr des FC Ingolstadt 04 musste er in der 2. Bundesliga mit dem 1. FC Nürnberg auf dem Aachener Tivoli vor leeren Rängen spielen (26. Januar 2004). „Grundsätzlich gehören zu einen Fußballmatch Zuschauer. Sind die nicht da, dann fehlt einfach die Atmosphäre, die dich antreibt. Ohne Zuschauer ist das wirklich geisterhaft und eine komische Geschichte“, so Leitl, der allerdings der Meinung ist, dass für sein Team diese Situation gegen die heimstarken Sachsen durchaus ein „kleiner Vorteil“ sein könnte.
Kurios: Eine Dresdner Fan-Gruppierung starteten für diese Partie eine eigenen Initiative, brachte 18765 (!) Tickets im Vorverkauf an den Mann und stellte den Erlös dem Verein zur Verfügung. Dennoch wird es im 32000 Besucher fassenden „Glücksgas Stadion“ trostlos leer aussehen. „Fakt ist: Wenn man eine derartige Fan-Kulisse wie Dynamo Dresden besitzt und diese dann ausschließen muss, kann dies für uns ein Vorteil werden. Zumindest ist der ’zwölfte Mann’ neutralisiert“, meint auch Ingolstadts Chefcoach Tomas Oral. Der 38-Jährige fordert vielmehr von seiner Mannschaft Oral fordert, diese „zweifelsohne besondere Situation ohne Zuschauer auszublenden und so zu agieren, wie es sich im Abstiegskampf gehört. Wir wollen am Sonntag mit aller Gewalt punkten und als Sieger vom Platz gehen“.
Allerdings warnt Oral zugleich vor dem Aufsteiger: „Die Dresdner spielen bisher eine gute Saison, was man an den Ergebnissen ablesen kann. Deshalb wird es eine schwierige Aufgabe, sich da durchzusetzen.“ Unmöglich sei dies aber nicht. „Um auf dem Erfolgsweg zu bleiben, muss sich die Mannschaft zumindest so präsentieren, wie sie es in der letzten halben Stunde gegen Union Berlin gezeigt hat“, so der Fußballlehrer weiter. Oder genauer gesagt: Die Mannschaft müsse aggressiv, lauf- und spielfreudig sowie zielstrebig an diese Aufgabe heran gehen. Bis auf die Langzeitverletzten Fabian Gerber und Moritz Hartmann sowie Manuel Schäffler (Mandelentzündung) kann Oral aus dem Vollem schöpfen. (rolg)
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