Ein halbes Jahrhundert im Aufwärtsschwung
Kettlitz-Produkte findet man seit 50 Jahren in vielen alltäglichen Dingen. Sie gehen in die ganze Welt
Wer denkt schon, wenn er sich Turnschuhe oder ein paar Gummidichtungen kauft, dass ohne die innovativen Produkte aus Rennertshofen der Gummi gar nicht das leisten könnte, was der Verbraucher von ihm erwartet. Im hauseigenen Labor der Firma Kettlitz-Chemie GmbH & Co. KG werden unter anderem Gummimischungen optimiert und auf ihre Eigenschaften wie Viskosität, Reißfestigkeit oder Abrieb geprüft. Dem Kunden können so maßgeschneiderte Produktlösungen angeboten werden. Auch auf den internationalen Fachmessen präsentiert die Firma mit ihrem weltweit geschätzten Knowhow ihre Erzeugnisse und über 40 freie Handelsvertretungen läuft der Vertrieb. Kettlitz-Chemie ist seit zwanzig Jahren mit ihrem Qualitätssicherungssystems nach der international anerkannten Qualitätssicherungsnorm ISO 9001 zertifiziert und kann sich erfolgreich im Konkurrenzkampf um die Industriekunden behaupten. 74 Prozent der Produktion gehen zurzeit ins Ausland. Die ein halbes Jahrhundert andauernde Erfolgsgeschichte des Unternehmens ist ein guter Grund, sich bei den über 90 Mitarbeitern und den Auslandsvertretern zu bedanken. Am 14. und 15. Oktober lädt die Firmenleitung zur 50-Jahre-Geburtstagsfeier ein.
Seit diesem halben Jahrhundert steht der Name Kettlitz-Chemie für hervorragende Qualitätsprodukte, die weltweit eingesetzt und inzwischen in über 60 Länder exportiert werden. Schwerpunkte der Produktpalette mit rund 100 hochwertigen Erzeugnissen sind Weichmacher und Verarbeitungshilfsmittel für die Gummi- und Kunststoffindustrie. Das zweite, kleinere Standbein stützt sich auf die Herstellung von Schmierstoffen und Additiven für die Mineralölindustrie. Fast jeder, der mit der Motorsäge sein Brennholz schneidet, hat schon mal Sägekettenhaftöl verwendet, das wahrscheinlich in Rennertshofen produziert wurde.
Der Global Player hat ganz klein begonnen: Gerda Kettlitz und Jürgen Hoppe gründeten am 1. Juli 1966 die Kettlitz GmbH in Ebenhausen bei Ingolstadt. Mit angemieteten Büros und Produktionsanlagen stieg man in die Erzeugung und den Vertrieb von Extenderölen für die Gummi- und Kunststoffindustrie ein. Mit Hans Joachim Kettlitz stand der jungen Firma ein hervorragender Mineralölfachmann zur Seite, sodass sich die Aktivitäten bald auf die Herstellung und den Handel mit synthetischen Schmierstoffen und Komponenten ausweiteten. Kurze Zeit später waren dank des umfangreichen Knowhows von Jürgen Hoppe auch schon Verarbeitungshilfen für die Gummi- und Kunststoffindustrie im Produktkatalog. Bereits ein Jahr nach der Firmengründung trat Karin Kettlitz, die Tochter von Gerda und Hans Joachim Kettlitz, als Gesellschafterin in das Unternehmen ein. Weil es in Ebenhausen keine Expansionsmöglichkeiten gab, zog die Kettlitz GmbH von 1969 bis 1971 mit allen Tanks und Produktionsanlagen nach Rennertshofen um. Dank der fachlich versierten und erfolgreichen Geschäftsführung blühte das Unternehmen kontinuierlich auf, weitete seine Aktivitäten auf den asiatischen Markt aus, verlegte 1981 die Verwaltung von Ingolstadt nach Rennertshofen und errichtete dort auch ein anwendungstechnisches Labor. 1984 trat Christian Hoppe, der Sohn von Karin Kettlitz und Jürgen Hoppe, in das Unternehmen ein. 1988, nach dem Tod der Hauptgesellschafterin Gerda Kettlitz, übernahm Karin Kettlitz mit die Geschäftsführung und führt seit 1993, als sich Jürgen Hoppe nach 27 außerordentlich erfolgreichen Jahren aus der Firmenleitung zurückzog, zusammen mit ihrem Sohn das Unternehmen. Der Umsatz vergrößerte sich ständig, permanent gingen Rohstoffe ein und Produkte aus und zeigten die beengten Verhältnisse im Betrieb deutlich auf. Mit dem Zukauf von einem ehemaligen Bahngelände, einer neuen Führung des LKW-Verkehrs und vor allem auch einem neuen Logistikzentrum verschaffte sich der Betrieb Luft und hat nach Norden hin noch genügend Kapazitäten, um auch den Ansprüchen der Zukunft begegnen zu können. „Seit 2009 haben wir jedes Jahr etwas Neues gebaut oder unsere Betriebsstätten den Produktions-, Sicherheits- und Umweltschutzbedürfnissen angepasst“, sagt Hoppe. Nicht immer sei der Absatz so gut gelaufen, erinnert er sich. Auch Kettlitz habe die Folgen der Finanzkrise gespürt, als 2009 plötzlich 30 bis 40 Prozent der Geschäfte weg waren. „Wir haben unsere Mitarbeiter nicht entlassen und alles zusammen durchgestanden. Wir sind ein Familienunternehmen und achten auf unsere Leute“, ergänzt Karin Kettlitz. Der Betrieb hatte 2011 eine Ausbildungsoffensive gestartet und bildet jetzt elf Lehrlinge aus. „Unser Ziel ist, eigenes Personal auszubilden, um es später zu übernehmen“, verdeutlicht Christian Hopp. Seine Mutter freut sich: „Wir sind stolz, dass unsere Mitarbeiter mit ihrer langjährigen Betriebszugehörigkeit ihre Loyalität zeigen.“ Zu jedem Geburtstag gibt es von der Chefin immer ein persönliches Geschenk.
Obwohl die Anforderungen nicht weniger geworden sind, die Konkurrenz vor allem aus China und Südkorea nicht schläft und die Rezession in Südamerika zu spüren ist, stehen die Zeichen bei Kettlitz-Chemie nach wie vor auf Expansion. Neue Märkte erwartet sich Christian Hoppe in Russland und Iran. „Im ständigen Preiskampf, wo der Günstigste zum Zug kommt, können wir mit Liefertreue, Qualität und Service punkten“, ist er überzeugt und blickt voller Optimismus in die Zukunft
Text: bg
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