Vier neue Stolpersteine sollen an Tragödien von NS-Opfern erinnern
Plus In Augsburger Straßen wurden neue Stolpersteine für NS-Opfer verlegt. Ein Angehöriger recherchierte die Geschichte seiner Großtante, die dem NS-Terror zum Opfer fiel.
Die Augsburgerin Maria Aechter kam im Juli 1944 körperlich gesund in die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren und starb dort nach kurzem Aufenthalt. Vermutlich wurde sie durch Elektroschocks zu Tode misshandelt. 78 Jahre später gedenkt Klaus Ranner seiner Großtante Maria. Mithilfe des Initiativkreises "Stolpersteine für Augsburg und Umgebung" wurden am Mittwoch zum zwölften Mal sogenannte Stolpersteine verlegt, auch für Maria Aechter. Neben ihrem Schicksal wird in verschiedenen Augsburger Stadtteilen nun auch an Johann Schweymaier, Karolina Weikhart und Eustachius Pentenrieder erinnert. Die Stolpersteine wurden jeweils vor den letzten frei gewählten Wohnsitzen der NS-Opfer verlegt. Klaus Ranner bedeutet der Stolperstein für seine Großtante viel.
Ranner hält es für gut, dass nicht nur an bekannte Opfer erinnert wird, sagt er. Schicksale wie das seiner Großtante zeigten, "wie tief in die Bevölkerung hinein die Grausamkeiten der NS-Zeit reichen". Ranner, der als Konsul in verschiedenen Ländern arbeitete, sah in Frankreich die Verlegung von Stolpersteinen. Er erforschte die Biografie von Maria Aechter und initiierte den Stein in Augsburg. Maria Aechter war 20 Jahre lang Hilfsarbeiterin in einer Augsburger Textilfabrik gewesen. Nachdem sie Briefe an Adolf Hitler geschrieben hatte, er solle den Krieg beenden, übten ortsansässige Nazis Druck auf die Familie aus. So kam Aechter nach Kaufbeuren. Zehn Wochen später war sie tot. Am Abend vor ihrem Tod erhielt sie Elektroschocks, wie auch in den Wochen zuvor. Das ergaben die Recherchen von Ranner. Vor der Einweisung lebte Aechter mit ihren Eltern in der Eichhornstraße 3, dort wurde auch der Stolperstein gesetzt.
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