Im jüdischen Witz begegnet uns die Lebensfreude
„Storytelling“ war in der Binswanger Synagoge angesagt. Wie Kalendergeschichten zum Kennenlernen des Judentums beitragen
Binswangen Juden waren hier zuhause. Binswangen und Buttenwiesen waren ihre Heimat. In Binswangen lebten von insgesamt 1015 Einwohnern 193 Juden und in Buttenwiesen lebten von insgesamt 747 Einwohnern 323 Juden. „In Wertingen selbst gab es so gut wie keine Juden“, berichtet Alfred Sigg weiter. Die jüdischen Mitbürger machten einen großen Teil der Bevölkerung aus und prägten über mehr als vier Jahrhunderte die Kultur und das Zusammenleben der Menschen im Zusamtal. Ein bitteres Ende fand das friedliche Miteinander in der brutalen Verfolgung unter den Nationalsozialisten. „Die Erinnerung an die guten Zeiten, an die kulturellen Errungenschaften, aber auch an die schlimmen Vorgänge wach zu halten, ist uns eine starke Verpflichtung“, sagt Anton Kapfer stellvertretend für den Förderkreis Synagoge Binswangen auf der Veranstaltung am vergangenen Sonntag zum „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“. Zu der literarisch-musikalischen Stunde kommen – am Ende des Veranstaltungstages – viele Besucher in die Alte Synagoge in Binswangen. „Der Besuch ist überraschend groß“ freut sich Anton Kapfer.
Am 2. September finden überall in Europa Aktionen statt. Die Gedenkveranstaltung in Binswangen ist eingebunden in ein europaweites Erinnerungsnetz. „Der tiefere Sinn des Gedenkens heute liegt darin, die verschiedenen Seiten der jüdischen Kultur kennenzulernen“, sagt Kapfer. Nach dem jüdischen Kalender sei der 2. September 2018 der 22. Tag des jüdischen Monats Elul des Jahres 5778. Der jüdische Kalender richtet sich nach den Mondphasen im Gegensatz zur allgemeinen Zeitrechnung, die sich am Sonnenjahr orientiert. Lebensregeln, Gedichte, Lebensweisheiten und Witze sind traditionell als Kalendersprüche festgehalten und bringen komplexe und schwierige Zusammenhänge oft mit einer einzigen Aussage auf den Punkt. „Jüdischen Kalenderweisheiten“ vorgetragen von Lisa Gumpp, Johannes Stallauer, Martin Miller Junior und Johann Urban. Sie geben mit ihren Rezitationen einen Einblick in die jüdische Kultur.
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