Angst vor Spinnen? Dann ab nach Wertingen!
Mittlerweile bevorzugt Fritz Brumbach aus Holzeim lebensecht präparierte Exemplare. Auch Menschen mit Angst vor Spinnen heißt er bei seiner Ausstellung in Wertingen willkommen.
Im Alter von elf Jahren wachte Fritz Brumbach eines Morgens auf und schüttelte sich angeekelt: Eine Spinne saß auf seinem Mund. Die Situation prägte den mittlerweile 40-jährigen Holzheimer. Der Ekel des Elfjährigen wandelte sich schnell in Interesse. „Warum krabbelte die Spinne über ihn? Was wollte sie?“ Diesen Fragen ging er nach, las Bücher und Berichte und kaufte sich mit 14 Jahren seine erste eigene Vogelspinne. Spinnen, Skorpione, Schmetterlinge – Insekten wurden im Laufe der Jahre zu seiner Leidenschaft und letztendlich zu seinem Beruf. Mit einer Ausstellung von mehreren Hundert Exemplaren ist der 40-Jährige in ganz Bayern, Baden-Württemberg und der Schweiz unterwegs. Am Samstag, 23. März, präsentiert er seine Ausstellung erstmals in Wertingen, und zwar von 14.30 bis circa 17.30 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Bethlehemgemeinde.
Nur ein Teil der Tier kommt nach Wertingen
Von seinen knapp 70 Spinnen und gut 500 weiteren Insekten wird Fritz Brumbach allerdings nur einen Teil mit nach Wertingen bringen können. Der Raum sei letztendlich zu klein für ihn. Normalerweise stellt er eher in Stadthallen und Kulturhäusern aus. Doch als er vor geraumer Zeit in der Stadt Wertingen für die Stadthalle angefragt habe, bekam er eine Absage. „Obwohl der Termin zu diesem Zeitpunkt noch frei war“, wundert sich der Insektenliebhaber.
An Gestank und Gefahren kann es nicht liegen. Denn Brumbachs Tiere sind alles lebensecht präparierte Exemplare – „wahre Kunstwerke“, wie der Holzheimer sie liebevoll nennt.
Anfangs, vor knapp zehn Jahren, hatte er noch einen Teil echter Insekten dabei. „Das war Stress für die Tiere und die Besucher“, erinnert sich Fritz Brumbach. Für die Tiere durch den Transport, für die Besucher, weil die nachtaktiven Spinnen sich ihnen nur eingesponnen oder unter einem Holzstück versteckt präsentierten. So kam er mit der Zeit ganz von lebendigen Tieren ab, präpariert stattdessen die Häute der Tiere, stopft sie mit einer Art Watte aus und konserviert sie. „Spinnen häuten sich komplett, mit allem drum und dran, sogar mit der Augenpartie“, erzählt Brumbach. „So muss kein Tier für meine Ausstellung sterben.“ Lebensecht sitzen sie in Terrarien auf der Erde oder hängen an Zweigen. So können Erwachsene wie Kinder die exotischen Tiere in aller Ruhe in ihrer vollen Pracht bewundern.
Horrorgeschichten sind Quatsch
Fritz Brumbach ist dabei durchaus klar, dass vor allem die Spinnen bei manchen Menschen nicht nur Ekel, sonder wahre Phobien und eine Urangst hervorrufen. Das liege an den acht Füßen, verweist er auf wissenschaftliche Forschungen. Dadurch entstehen unkontrollierte Bewegungen. „Die kann unser menschliches Gehirn nicht einordnen“, erzählt der Insektenexperte. Dazu kämen die unterschiedlichsten Horrorgeschichten, die vielfach einfach nur Quatsch seien.
Mit seiner Ausstellung will Fritz Brumbach daher auch Menschen ermuntern, sich – wie er einst selbst – mit den Tieren auseinanderzusetzen und damit ihrer Angst zu begegnen. Denn zu jedem Tier gibt es detaillierte Beschreibungen.
Die Ausstellung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit der einzelnen Tiergattungen. Diese Naturkundeschau möchte die Besucher vielmehr mit den natürlichen Lebensverhältnissen dieser Tiere bekannt machen und ihnen aufzeigen, mit welcher Umwelt diese sich auseinanderzusetzen haben, wie sie sich ernähren und fortpflanzen müssen, um die Artenvielfalt zu erhalten.
Was wäre eine Ausstellung ohne Superlative? So hat Fritz Brumbach eine riesengroße Stabheuschrecke (Gespensterheuschrecke), wunderschöne Schmetterlinge, die giftigsten Spinnen und die größten Käfer dabei.
Seine Frau Tabea hilft Fritz Brumbach, der übrigens nichts mit der Zirkusfamilie Brumbach zu tun hat. Noch sind auch seine beiden Jungs – Jaimy (5) und Miguel (3) – den Sommer über im Wohnwagen auf den Ausstellungen dabei. „Jaimy interessiert sich schon sehr für die Tiere“, freut sich Fritz Brumbach: „Für Kinder sind die Natur und Tierwelt einfach faszinierend.“
Ausstellung „Spinnen, Insekten und Exuvien“ am Samstag, 23. März, 14.30 bis 17.30 Uhr, im evangelischen Gemeindesaal der Bethlehemgemeinde Wertingen.
Spannende Geschichten rund um die Spinne lesen Sie hier:
Die Diskussion ist geschlossen.